Vor dem Stiftsforum in Hörde steht an der Ecke Am Stift und Hermannstraße das Denkmal für Elisabeth von Kleve, diagonal gegenüber dem Denkmal für ihren zweiten Ehemann Konrad von der Mark, getrennt nur durch die Straßenkreuzung. Gestiftet wurde das Werk 1998 von der INPRO Heitkamp, einem Unternehmen für Projektentwicklung und - management.
Das Denkmal:
Auf einem gemauerten kreisförmigen Sockel befindet sich das Denkmal aus Bronze. Die Hauptfigur, Elisabeth von Kleve, steht aufrecht in... weiterlesen Ordenstracht auf einer erhöhten Bodenplatte. Der Habit besteht aus der üblichen Tunika mit Skapulier, hinter das sie ihren rechten Unterarm mit der Hand geschöben hat, einem Gürtel mit den traditionellen Knoten, um Hals und Schultern das Schultertuch, der Kopf ist mit dem üblichen Velan (Schleier) bedeckt, der hier jedoch in reduzierter Form dargestellt ist. Ihre linke Seite ist dreifach mit einer hochragenden, architektonischen Form verbunden - wohl ein Hinweis auf die Gründung des Clarissenklosters. Auf ihrer rechten Seite wird sie von einer dreigeteilten Form überragt, deren unteres Drittel zum Inneren hin eine stilisierte Lilie (Symbol - Braut Christi) zeigt. Den mittleren Teil bildet ein Wappenschild, das außen das Wappen der Grafen von Kleve mit der Lilienhaspel zeigt, innen sehen wir das kombinierte Wappen der Grafen mit dem Schachbrettmuster der Grafen von der Mark. Im oberen Drittel ist eine Büste Elisabeths in höfischer Tracht ohne Schultertuch, mit Betonung des Busens zu sehen. Es handelt sich nicht um ein wirkliches Porträt, sondern um ein Vorstellungsbild, bei dem ich mir eine etwas detailliertere Ausführung des Gesichts gewünscht hätte.
Zur Geschichte:
Diese Elisabeth von Kleve darf man nicht mit der zweiten Ehefrau Stephans III., des Herzogs von Bayern-Ingolstadt verwechseln.
Die hier dargestellte Elisabeth war die Tochter des Grafen von Hülchrath, Dietrich Luf von Kleve. Ihr Geburtsdatum ist nicht bekannt, doch sie starb am 21.3.1361 im Clarissenkloster Clarenberg in Hörde. Aus der ersten Ehe Elisabeths mit Wilhelm von Brederode (verstorben 1316) stammen der Sohn Dietrich von Brederode und die Tochter Elisabeth von Büren, die später Äbtissin in Clarenberg war.
Da Elisabeth und Konrad von der Mark Verwandte 4. Grades waren, bedurfte es eines päpstlichen Dispens, damit die Ehe auch anerkannt wurde. Wie bei reichen Adelshäusern üblich wurde der Dispens erteilt, arme Leute konnten wohl die Bedingungen nicht erfüllen!
Nach ein paar Ehejahren beschlossen die beiden, ein Kloster auf ihrem Besitz in Hörde zu gründen und es den Clarissen zu spenden, dieses Kloster wurde 1339 gegründet und 1341 geweiht. Wieder ein paar Jahre später trennten sich Elisabeth und Konrad, Konrad trat dem Minoritenorden in Dortmund bei, Elisabeth dem Clarissenorden, sie wurde dann Äbtissin in Clarenberg (Hörde).
Weitere Informationen gebe ich noch bei der Bewertung des Denkmals für Konrad von der Mark.
Zum Künstler:
Entworfen wurde das Denkmal von Theodor Sprenger, der am 25.11.1942 in Madfeld bei Brilon geboren wurde und später in Brilon eine Ausbildung zum Tischler machte, danach war er bei einem Holzbildhauer in Paderborn angestellt. 1966-1977 studierte er Bildhauerei an der Fachhochschule Dortmund, er starb 2004 in Madfeld.[verkleinern]