Bittermark ist ein südlicher Vorort Dortmunds, der bevorzugt von wohlhabenden Mitbürgern bewohnt wird. Von der Landschaft her handelt es sich um ein waldreiches Gebiet an der Grenze zum Ardeygebirge. An die bergbauliche Vergangenheit erinnern viele Informationstafeln im Wald.
Der Stadtwald Bittermark ist ein beliebtes Naherholungsgebiet, in dem man herrliche Wanderungen bzw Spaziergänge machen kann, aber auch sportliche Menschen wie Jogger oder Radfahrer finden hier gute Möglichkeiten, sich... weiterlesen
zu betätigen. Geschichtlich interessant ist noch die frühere Femestätte 'Viermärker Eiche', eine Stelle, die man als Viermarkeneck bezeichnen könnte.
In diesem idyllischen Gelände liegt nun das Mahnmal Bittermark.
Um Ostern 1945 herum ermordete die Gestapo im Rombergpark und der Bittermark ungefähr 300 Menschen, die ihnen unbequem waren, und verscharrte sie im Bittermarker Wald. Bei den Opfern handelte es sich um politische Gegner, hauptsächlich Mitglieder der KPD, um Widerstandskämpfer oder Zwangsarbeiter aus verschiedenen europäischen Ländern. Die meisten von ihnen waren vorher in der Steinwache oder dem Gestapokeller in Hörde eingekerkert gewesen.
Während der amerikanischen Besatzung exhumierten die Amerikaner die Opfer, um sie zu identifizieren und ihnen ein angemessenes Begräbnis zu verschaffen. 1953 wurden alle Opfer, von denen nur ein geringer Teil einwandfrei identifiziert werden konnte, in der Bittermark beigesetzt. Die Zeremonie war verbunden mit einer Gedenk- und Feierstunde. Im Jahr 1954 wurde die Erstellung eines Mahnmals beantragt und bewilligt. An der Finanzierung waren die Franzosen maßgeblich beteiligt, da viele der Opfer Franzosen waren Die Bittermark gilt noch heute als Hauptgedenkstelle für alle französischen Zwangsdeportierten.
Das Mahnmal selbst ist ein gewaltiger Block, auf der Stirnseite und den beiden Längsseiten gibt es zum Teil überlebensgroße Reliefs, die expressiv das Grauen der Taten und die Leiden der Opfer darstellen. An der anderen Schmalseite befindet sich der Eingang zur Krypta im Inneren des Mahnmals. Der Entwurf für den Bau und die Figuren stammt von dem Bildhauer Karel Niestrath und dem Architekten Willi Schwarz. Frankreich sorgte mit seinem Künstler Leon Zack für die Ausgestaltung der Krypta.
Die Krypta wird jedes Jahr nur am Karfreitag, dem offiziellen Gedenktag, für das Publikum geöffnet. Das findet im Verlauf einer Veranstaltung statt, bei der viele Offizielle, darunter auch immer ein Bürgermeister der Stadt, Reden halten, die die Erinnerung an das Vergangene wachhalten sollen. Es besteht zum Glück immer großes Publikumsinteresse.
Demnächst werde ich Bekannte bitten, ein paar Fotos von dem Mahnmal zu machen, ich selber kann das nicht. Doch habe ich zwei Ansichten aus dem Internet heruntergeladen und empfehle sonst:
http://de.wikipedia.org/wiki/Mahnmal_Bittermark
ZUSATZ
Am Wochenende bin ich nun doch noch einmal am Mahnmal gewesen und habe Fotos gemacht, um sie hier einstellen zu können. Der Fußweg durch den Wald zum Mahnmal dauert doch ungefähr eine halbe Stunde und ist bei der feuchten Luft im Wald momentan recht anstrengend, da es auch ständig hangaufwärts geht. Übrigens kann ich mir nicht vorstellen, noch einmal dorthin zu gehen - es entstehen zu viele erschreckende Bilder im Kopf.[verkleinern]