Einen (von den Außentemperaturen her) heißen Vormittag hatte ich in Mengede verbracht, das Amtshaus, den Marktplatz mit der Kulturhalle und den kleinen Park hatte ich mir angesehen und dabei auch den alten Brunnen entdeckt. Nun meldete sich aber der kleine oder auch große Hunger.
Pizza? Nein. Döner? Nein. Auch ein Metzgereiimbiss konnte mich nicht wirklich locken, also ging es weiter die Siegburgstraße hinunter, und an der Ecke zur Dönnstraße sah ich dann einen wirklich einladenden... weiterlesen Biergarten, der mit einem Holzzaun von der Straße abgetrennt war. Da es mitten in der Woche war, waren nur wenige Plätze besetzt, ich suchte mir einen relativ schattigen aus und sah mich erst mal in aller Ruhe um.
Dadurch, dass viele Pflanzsteine und -tröge aufgestellt waren, wurde die Illusion geweckt, man befände sich nicht nahe an einer Hauptverkehrsstraße, sondern wirklich auf dem Lande. An Pflanzen gabe es kleinere Bäume, Blütensträucher und Stauden, aber auch Gewürze und sogar Tomatenpflanzen.
Etwas unsicher sah ich mich nach einer Bedienung um, doch eine freundliche Dame am Nebentisch beruhigte mich mit den Worten, "Die kommt schon." Und siehe da, da kam eine sehr gut aufgelegte und lächelnde Bedienung mit einer Speisekarte in der Hand auf mich zu, um nach meinen Wünschen zu fragen. Nach ein wenig hin und her entschied ich mich wegen der Hitze gegen ein Bier und für ein Alster, das hier für 2€ zu bekommen war. Dazu bestellte ich ein Pfefferrahmschnitzel mit Bratkartoffeln und Salat (10,50€).
Während der gar nicht langen Wartezeit kam ich mit zwei Herren am anderen Nebentisch ins Gespräch, die - wie sollte es in Dortmund anders sein - natürlich Mitglieder beim BVB waren. In dem Gespräch ging es aber nicht nur um den BVB, sondern auch um das Rabeneck und persönliche Dinge. Soviel zur sprichwörtlichen Verschlossenheit von uns Ruhrpöttlern.
Das Dressing zum Beilagensalat war einfach eine Wucht und garantiert hausgemacht, der Salat selbst frisch und knackig. Das Schnitzel war zart, die Soße wirklich pfeffrig und die Bratkartoffeln so wie man sie sich wünscht!
Nach dem Essen war ich doch ein wenig neugierig auf das Innere des Hauses, deswegen ging ich zum Bezahlen hinein. Das Innere besteht aus zwei großen gemütlichen Gasträumen (altdeutsch) und einem geräumigen Thresen, an dem dann die Rechnung beglichen wurde. Nach den als Dekoration vorhandenen Wimpeln und Pokalen zu schließen, muss das Rabeneck das Stammlokal eines oder mehrerer Vereine sein.
Die Gasträume waren sehr gepflegt und äußerst sauber, das gilt auch für die nicht besonders große, aber ordentlich ausgestattete Toilette. Wäre das Gasthaus nicht so weit entfernt (mehr als 50 Minuten mit öffentlichen Verkehrsmitteln), würde ich dort bestimmt häufiger einkehren.[verkleinern]