In der Dresdner Neustadt gibt es einige Objekte, die man sich ruhig aus der Nähe anschauen sollte. Trotz das ich schon vor Jahren den Albertplatz besucht habe, sind mir irgendwie einige der Sachen, die ich nun dort entdeckt und fotografiert habe, damals gar nicht aufgefallen. Das sollte sich, wie man sehen kann, längst geändert haben. Unter denen ist schon der Artesische Brunnen als ein beliebter Treffpunkt (nicht nur unter den Partygängern der umliegenden Straßen“ irgendwie „angesagt“. Wenn... weiterlesen
ich diesen ausschließlich nach seiner Optik urteilen sollte, ist es ein kleiner „Leckerbissen“. Leider kommt es auch auf die „inneren Werte“ ebenfalls an… doch das werde ich etwas später vertiefen.
An vielen Stellen und Plätzen der Stadt konnte ich (mehr oder weniger offensichtlich) bei meinen unterschiedlichen Streifzügen sehr viele und vor allem unterschiedliche Brunnen entdecken. Laut eigenen Angaben sollen es insgesamt 300! an der Zahl sein! Wie man es sich denken kann, schafft man es nicht innerhalb weniger Tage zu finden und sie auch zu fotografieren. Nach und nach werde ich jene, die ich entdeckt habe, vorstellen. Heute möchte ich mit dem Artesischen Brunnen beginnen.
Allgemein ist zu sagen, dass die meisten dieser Wasserspender in der Zeit zwischen Ostern und Oktober sich im Betrieb befinden. Auf die Ausnahmen komme ich aber bei den jeweiligen dazugehörigen Stellen zu sprechen. Eine weitere Besonderheit ist, dass die meisten unter ihnen erst (wie ich den beiden anderen Brunnen auf den Platz mitbekommen habe) Mittags mit dem Wasserspiel erfreuen und nicht wesentlich früher. Wenn dies aber in einem Becken sich befindet, wie bei diesem, ist es irgendwie nebensächlich. Es ist dennoch ein geschlossener Kreislauf, weil auf der Unterseite mehrere kleinere Becken gibt, in die sich das Wasser über metallene Hähne austritt. Als so richtiges „sprudeln“ kann man es aber nicht bezeichnen. Es ist eher ein dünner Rinnsal, der da raus kommt :-(. Das kann man auch auf einem der Fotos erkennen.
In den Zeiten der knappen Kassen, werden solche „Treffpunkte“/ Sehenswürdigkeiten schnell vernachläßigt. Hier hatte ich jedenfalls den Eindruck gehabt. Mir ist klar, dass bei solchen extremen Temperaturen, wie es im Sommer gewesen ist, schnell die in dem Becken befindlichen Grünpflanzen zur „Plage“ werden können. Es ist auch ein Grund für die Abwertung. Für gewöhnlich, durch meine Allergien bedingt, merke ich kaum was, denn andere sich schon längst über über unangenehme Gerüche beschweren. An der Stelle hatte ich unter diesen Voraussetzungen meine Probleme gehabt, weil es einen (das ist nicht übertrieben) ekelerregenden Gestank verströmt haben :-/! Wenn selbst ich das merke, dann ist es für andere um vielfaches stärker ausgeprägt und ein Grund das „weite“ zu suchen. Doch vorerst her geblieben! Ein wichtiger Teil fehlt ja noch ;-)!
Der markante Brunnen erinnert mit seinen Säulen irgendwie an ein Tempel. Ihre klassizistische Erscheinung ist nicht nur eine (weitere) Reminiszenz an die Vergangenheit, sondern ein „Überbleibsel“ vom Schloss Übigau, das noch bis heute existiert. Dieser Brunnen wurde von seinem Besitzer Paul Siemen 1832 in Auftrag gegeben. Leider konnte es dort nicht seinen Zweck erfüllen, weil es aus technischen Gründen nicht realisierbar gewesen war. An seiner jetzigen Stelle kann man ihn seit 1906 bewundern. Im Gegensatz zu heute war das Wasser, das man dort entnehmen konnte, zum trinken geeignet. Das hatte ebenfalls eine besondere Bewandtnis.
Noch bevor die dazugehörige Quelle und der Überbau zu einander „gefunden“ haben, war reichlich „Muskelkraft“ erforderlich. Ohne moderne Maschinen war es schon eine Herausforderung an unterirdisches Wasser heran zu kommen. Laut einer Überlieferung zufolge haben Freiburger Bergmänner innerhalb von 1000 Tagen es geschafft! Für die fast 245 Meter ist es eine beachtliche Leistung, vor allem wenn man weiß, dass es 1836 zur Verfügung gestellt wurde!
Das was auf den ersten Blick alt und „ehrwürdig“ erscheint, kann bei genauer Betrachtung sich als dessen Gegenteil herausstellen! Es kam mir schon „komisch“ vor , als ich entdeckte, dass an einigen Stellen sich kleine Bröckchen Zement oder ähnliches zu finden waren. Solche Materialien waren in der Entstehungszeit gar nicht bekannt gewesen. Für eine (vielleicht dilettantische) Restaurierungsversuche wäre kaum vorstellbar. So erfuhr ich, dass das Original während eines Bombenangriffs im 2. Weltkrieg völlig zerstört worden war! Hierbei handelt es sich um eine Kopie! Es ist eine Kombination, die in der Form ihre Vollendung erst vor etwas mehr als einem Jahrzehnt erfolgt ist. Da wunder es mich um so mehr, warum das Becken aus dem Jahr 1992 in einigen Bereichen „Auflösungserscheinungen“ - die Substanz zu bröckeln anfängt… Eigentlich schade!
Dadurch, dass der Brunnen, wie bereits erwähnt, weil es ein beliebter Treffpunkt ist, gab es (egal zu welcher Tageszeit / Wochentag) kaum eine Möglichkeit es weitgehender zu betrachten. Zudem wird es ebenfalls von Randgestalten genutzt, die mich ebenfalls zur Flucht getrieben haben… je beliebter ein Platz, desto wahrscheinlicher sind solche oder ähnliche Begebenheiten. Für ein Objekt aus den Jahren 2005/06 ist es ein toller Blickfang. Aufgrund der nicht unwesentlichen Nachteile, die ich hier erläutert habe, erscheinen mir sehr solide 3 Sterne angemessen.[verkleinern]