Meine Vorschreiber haben schon fast alle Informationen zu der wohl berühmtesten Dresdner Brücke „BLAUES WUNDER“, deren offizielle Name (leider) immer noch Loschwitzer Brücke ist und ihrer Geschichte geschrieben. Ich freue mich, doch noch etwas gefunden zu haben...
Ursprünglich sollte mitten in der Elbe ein Pfeiler als Basis für eine Kettenbrücke stehen, was aber die Wasserbaudirektion und die Dresdner Schiffer nicht so gut fanden.
So wurde daraus eine versteifte 3-gelenkige stählerne... weiterlesen Hängebrücke.
Zwei Betonpfeiler rechts und links des Elbflussbettes tragen die gesamte Last dieser Brücke.
Man könnte die Stahlkonstruktion der Brücke in zwei spiegelgleiche wie ein Fachwerk aus Dreiecken aufgebaute Teile zerlegen. Diese wiederum bestehen aus je zwei dreieckigen Teilen, deren rechte Winkel Rücken an Rücken liegen und in der Spitze mit einem weiteren Gelenk verbunden sind.
Also verbinden insgesamt 7 „Gelenke“ die Brückenteile miteinander, mit den Pfeilern und der äußeren Verankerung.
Für diesen Teil der umständlichen Beschreibung habe ich eine Prinzipdarstellung in meinen Fotos, allerdings weder akkurat wiedergegeben noch maßstabgerecht.
Die aus etwa 3.800 Tonnen vernieteten Stahlteilen bestehende Brücke erhielt zur Einweihung den Namen „König-Albert-Brücke“.
Am 11. Juli 1893 wurde die Brücke mit
~ von drei Pferden gezogene Dampfwalzen,
~ drei weitere Straßenwalzen,
~ drei mit Steinen und Schiffsankern beladene Straßenbahnwagen
~ einschließlich dazugehörende Pferdegespanne,
~ drei Wassersprengern der Feuerwehr,
~ einem vollbesetzten zweispännigen Pferdebahnwagen,
~ mehreren Kutschen und abschließend
~ einem Jägerbataillon aus der Dresdner Kaserne sowie letztendlich
~ allen interessierten Besuchern,
die „Stück für Stück“ auf die Brücken kamen, einer zum Glück erfolgreichen Belastungsprobe unterzogen.
Interessant ist aus meiner Sicht auch, dass es damals einen „Brückenzoll“ gab, der damals Brückengeld hieß, damit der Bau mit Zins und Kredittilgung finanziert werden kann.
Er / es betrug laut Wikipedia (Kopie von da)
- 3 Pfennige, kurz darauf 2 Pfennige für Fußgänger, Straßenbahnfahrgäste, Rad- und Kraftfahrer, bis 1921 (dem Zeitpunkt der Eingemeindung von Loschwitz und Blasewitz nach Dresden)
- 10 Pfennige kosteten Zugtiere, ebenfalls bis zur Eingemeindung 1921 und
- 20 Pfennige für Kraftfahrzeuge, aufgehoben am 1. Juni 1924. (Zitatende)
Im Zweiten Weltkrieg wurde die Brücke zum Glück nur leicht beschädigt. Deshalb sollte sie im Mai 1945 von der Wehrmacht gesprengt werden. Da hatten die Faschisten aber nicht mit den Dresdnern gerechnet. Unter den Rettern waren der Klempner Erich Stöckel und Telegrafenarbeiter Paul Zickler, die unter Einsatz ihres Lebens die Kabel für die Sprengung durchtrennten.
Die Brücke wird seit November 2011 abends durch 60 LED-Strahler beleuchtet, das zeigt das Bild hier von Dieter Schoening von 2016.
Im Übrigen ist das „Blaue Wunder“ zurzeit in einem Zustand, der eine Restauration oder gar Reparatur notwendig macht. Man darf sie nur noch mit 30 km/h überfahren und darf dabei maximal 15 Tonnen wiegen. Das wird heute noch konsequent überprüft, überwacht und Verstöße werden geahndet.
Anfang 2022 musste dann auch noch eine Fahrspur gesperrt werden.
Man geht davon aus, dass sich die am BLAUEN WUNDER notwendigen Arbeiten bis 2030 hinziehen werden.
Wir sind sehr langsam mit unserem Roten Stadtrundfahrtdoppeldecker über die Brücke gefahren.
Für Interessierte, die Geokordinaten der Brücke lauten: 51° 3´ 12" N und 13° 48´ 36" O
Letzte Information, von mir heute:
2005 hat die Partei „Die Linkspartei PDS“ ein offizielle Umbenennung in „Blaues Wunder“ initiiert, das fand aber im Stadtrat keine Mehrheit, hoffentlich nicht, weil der Vorschlag von den Linken kam.
Allerletzte Bemerkung:
Den 5. Stern kann es zeitigstens nach der Fertigstellung und kompletten Rückgabe der Brücke an das Volk geben. Ob ich das allerdings erlebe... , ich hoffe mal ja. ;-)[verkleinern]