Diese monumentalen Schalenbrunnen mit den Titeln "Stilles Wasser" und "Stürmische Wogen" stammen von dem Bildhauer Robert Dietz. Sein Studium absolvierte er ab 1867 in der Dresdner Kunstakademie bei Johannes Schilling. Ab 1873 arbeitete er selbstständig und schon im Jahre 1881 wurde er zum Ehrenmitglied der Kunstakademie ernannt. Aufgrund seiner Verdienste wurde er 1912 zuerst zum Geheimrat und im Jahr 1915 die Ehrendoktorwürde, kurioser weise von der Tierärztlichen Hochschule in Dresden.
In... weiterlesen
dieser Zeit lebte er im heutigem Stadtteil Loschwitz, dort starb Robert Dietz am 7. Oktober 1922. Soviel zu den Lebensdaten des Künstlers. Seine Werke stehen nicht nur in Dresden, sondern auch in München, Braunschweig und Meiningen.
Die beiden unter Denkmalschutz stehenden Brunnen wurden durch ein Ausschreiben des Rates der Stadt. Ursprünglich standen hier zwei einfache runde Wasserbecken. Mehrere Entwürfe wurden dann vom Komitee ausgesucht. Nachdem Modelle von diesen Erstellt wurden, hat sich das Rat für den des Genannten entschieden. Für den Bau stand die enorme Summe von 60-80 Tausend Mark zu Verfügung.
Trotz des hohen Etats, wurde dieser um vielfaches überschritten, denn die Kosten für deren Fertigstellung inklusive des Giessers, C. Albert Bieling belief sich die endgültige Summe im Jahre 1894 auf 325.000 Mark! Trotz des Mehraufwands stimmte der Stadtrat unter Verwendung der Gelder der Dr. Güntz-Stiftung für die Kostenübernahme. Das Denkmal wurde sogar in der Zeitgenössischen Deutschen Bauzeitung gepriesen als „eines der seltensten und bemerkenswerthesten Beispiele künstlerischen Hochsinns“ . Eingeweiht wurde es am 1. September 1894.
Wie durch ein Wunder wurde keine dieser Großplastiken während des verheerenden Bombenhagels wesentlich beschädigt. Dennoch entschied man sich nach dem 2. Weltkrieg zur Demontage des Brunnens „Stürmische Wogen“, deren Bestandteile an unterschiedlichen Stellen der Stadt eingelagert wurden. Ab dem 25. November 1945 stand an dieser Stelle in der Brunnenschale ein sowjetischer Ehrendenkmal. Viele Jahre später strebten die Denkmalpfleger für die erneute Zusammenstellung dieser Skulptur. Erstmals vorläufig geschah das im Auftrag des Rates der Stadt, der eine „Kunstschmiedewerkstatt“damit beauftragte im Jahre 1985.
Die endgültige Form entstand bei dem Bildhauer Wilhelm Landgraf in den Jahren 1988/89, der auch die fehlenden Teile ergänzte und zusammenbaute.
Das Ehrendenkmal wurde im Jahre 1994 entfernt, sodass der genannte Brunnen ab Juni gleichen Jahres wieder aufgestellt werden konnte. Deren Betrieb erfolgte am 31. August 1994. Becken und Wasseranlage des Brunnens „Stille Wasser“ waren bereits von 1992 bis 1993 erneuert worden. Die Brunnenplastik wurde 2008 renoviert.
Die Figuren verdienen ebenfalls einen zweiten Blick, vor allem wenn ich schon so detailliert über deren Geschichte berichtet habe!
Die folgende Beschreibung hab ich dem Internet entnommen:
„Stille Wasser“ befindet sich an der Ostseite des Albertplatzes, während „Stürmische Wogen“ an der Westseite liegt. Beide Brunnen sind in ihrem Grundaufbau identisch: Das runde Granitbecken besitzt einen Durchmesser von 18 Metern. In ihm befindet sich eine im Durchmesser 7,20 Meter große Steinschale, in der sich wiederum die Brunnenplastik auf erhöhtem Sockel befindet. Über kurzem Schaft mit figürlichem Schmuck erhebt sich mittig in rund fünf Metern Höhe wiederum eine Brunnenschale, die einen Durchmesser von rund fünf Metern besitzt. Der Schaft selbst ist von reicher künstlerischer Plastik umschlossen.
Bei den „Stürmischen Wogen“ handelt es sich um stürmisch bewegte Tritonen und mit Seeungeheuern und Kraken kämpfende Meermänner, aber auch kleine Details wie flüchtende Echsen.
„ Stille Wasser“ hingegen zeigt anmutig und friedlich beisammen sitzende Meerjungfrauen, Najaden (bitte selbst nachlesen!) und schlafende Putten sowie langsame Meerestiere wie zum Beispiel Schildkröten. Beide Brunnenplastiken wurden von Diez „in edelstem Wahlnaturalismus geschaffen“. Sie bestehen aus Bronze, die mit grüner Patina überzogen wurde.
Beide Brunnen bieten ein vielfältiges Wasserspiel. Aus der obersten Wasserschale steigt eine Fontäne rund zwei Meter in die Höhe und ergießt sich in die Wasserschale. Von ihr läuft das Wasser in die mittlere Brunnenschale, wobei die Figurengruppen am Schaft in einen Wasserschleier eingehüllt werden bzw. wie hinter einem Wasservorhang liegen. Vom Rand des Hauptbeckens gehen zudem 56 in gleichmäßigem Abstand voneinander liegende Wasserstrahlen in das mittlere Becken. „Die Wirkung war überraschend schön“, so schrieben Zeitungen anlässlich der Brunneneinweihung. Andere Blätter wiesen auf den großen Wasserverbrauch der Brunnen hin, der in der Stunde bis zu 250 Kubikmeter betrage. Nachts werden beide Brunnen beleuchtet.
Tolles Denkmal, aus dem Grund volle Punktzahl![verkleinern]