GÄNSEDIEBBRUNNEN
Der am 20. April 1844 geborene Robert Diez , seines Zeichens in Pößneck geborener deutscher Bildhauer ist der Schöpfer des ursprünglichen Standbildes des Gänsediebes.
Es soll den fahrenden Studenten Thomas Platter zeigen, der gemeinsam mit einem Verwandten aus Anlass des „Abschiedsessens mit dem Schulmeister“ zwei Gänse geklaut haben soll.
In einem Wasserbecken befindet sich ein von dem Architekten Paul Weidner entworfener Unterbau aus Granit, auf dem der junge in... weiterlesen
Bronze gegossene Gänsedieb steht.
An dem Granitunterbau sind zwei bronzene wasserspeiende Gänse, die offensichtlich zu fliehen versuchen. Zwischen seinen Beinen hat er eine Gans mit der linken Hand am Flügel gepackt und unter dem rechten Arm hält Thomas die vierte fest. Alle vier Gänse müssen heute nur speien, Wasser speien.
Das Standbild wurde 1876 angefertigt. Zwei Jahre später gewann der in einer Dresdner Firma gegossene Bronzeguss auf der Internationalen Kunstausstellung in München eine Große Goldene Medaille. Weitere zwei Jahre später, genau zum 36 Geburtstag des Standbildbildhauers wurde der Brunnen auf dem Dresdner Ferdinandplatz eingeweiht. Da hatte er noch einen wunderschönen schmiedeeisernen Zaun.
Im zweiten Weltkrieg wurde der Ferdinatsplatz völlig zerstört, glücklicherweise blieb der Brunnen heil. Er wurde 1961 in die Weiße Gasse verlegt und „verweilt“ bis heute an diesem Platz in der Stadt, in der Bildhauer starb.
Anfang der 90er wurde der Brunnen rekonstruiert.
Eine Kopie von ihm steht in Pößneck, der Diez´schen Geburtsstadt.
Der Probeguss der Brunnenfigur befindet sich im Jagdschloss der Sächsischen Kurfüsten, der im Renaissancestil errichteten Augustusburg im Erzgebirge.
In der DDR fand in Dresden eine Nationalen Briefmarkenausstellung statt und eines der extra dafür herausgegebenen drei Motive zeigt den Gänsediebbrunnen, im Wert von 10 + 5 Pfennigen. Ich finde sie nicht so gelungen, sie zeigt die filigrane Arbeit des Bildhauers nicht im Ansatz. Das ist aber jetzt soweiso fast egal, ich denke, thematisierte Briefmarken sterben eh bald aus...[verkleinern]