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Es bedarf schon einiges an Zeit, wenn man das Schloss von der Innenstadt bzw. von den Touristen stark frequentierten und beliebten Gegenden bis hierhin benötigt. Erneut zeigt sich, dass es einen Unterschied ausmacht, wenn man allgemein vom Geschenk des August des Staken an seine Geliebte – Gräfin von Cosel, der besser bekannt aus Schloss Pilnitz bekannt ist, untergebracht ist. Das Areal übt auf uns eine große Faszination! Das hat aber an dieser Stelle nur eine nebensächliche Rolle. Heute möchte... weiterlesen ich den Augenmerk an das dortige Kunstgewerbemuseum richten, das in den inneren Räumen, des im Stil der Chinoiserie, das sich optisch an den asiatischen Vorbildern während des 17. und 18. Jahrhunderts orientiert hatte, zu finden ist. Man kann es als eine Vorliebe des Adels, das sich gerne mit luxuriösen Sachen umgeben hat, als auch ihre Vorstellungen als eine „Illusion“ wahr werden lassen. Die Mischung aus Architektur, Handwerk und dem was ein solches höfisches „Umfeld“ mit sich brachte. Die damit verbundenen Hintergrund zwischen den Bauten, Park etc. werden an den passenden Adressen weiter vorgestellt!
Das Kunstgewerbemuseum ist in den verschiedenen Gebäuden untergebracht. Man kann es als eine Sammlung in historischen Räumen bezeichnen. Man muss aber wissen, dass um dorthin kommen zu können, muss man schon vorher bereits eine Eintrittskarte für den Park einlösen. Es heißt, dass es eine Kombikarte für 12 € gibt. Persönlich fand ich es zum Teil sehr „speziell“, wie die Zusammenstellung der Objekte sich darstellt. Durch die Tatsache, dass es eine weitere Dependance handelt, die der Verwaltung der Staatlichen Schlössern, Burgen und Gärten Sachsen unterstellt ist. Was ich damit meine, dass es sich quasi um eine Mischung aus zeitgenössisch und jahrhundertealt handelt. Das an sich wird auch in anderen vergleichbaren Sammlungen in der Form dargestellt. Mir hat das aber weniger gut gefallen. Jedes der Häuser besteht aus wenigen Räumen, in denen die Objekte ausgestellt sind.
Ein Verweis ist aus meiner Sicht schon notwendig, um meine Enttäuschung nachvollziehen zu können: nachdem Ende des 1. WK und der jeweiligen regierenden Adelshäuser war Schloss Pilnitz der letzte Aufenthaltsort von König Friedrich August III. von Sachsen gewesen. Es gibt einige historische Aufnahmen, wie es bis 1921, als dieser abgedankt war, ausgesehen hat. Nach zähen Verhandlungen wurde das ehem. Mobiliar „eingepackt und abtransportiert“. Dadurch gibt es meistens nur das zu sehen, was an den Wänden angebracht wurde! Daneben aber auch einige Versuche es im Stil des 17. und 18. Jahrhunderts zu erscheinen. Wenn aber gleichzeitig (als „Kontrast“) zusätzlich Designobjekte der letzten Jahrzehnte als Sonderausstellung zu sehen sind bzw. Themen, die die unterschiedlichen Aspekte von Kunstgewerbe widerspiegeln, kann das ggf. verwirrend wirken. Mir erging es jedenfalls so! Bei einer solchen bewussten Entscheidung ein bestimmtes Museum aufzusuchen, kann dieses beschriebene Erscheinungsbild die „Erwartungshaltung“ leider, wie bei mir es gewesen ist, nicht erfüllen.
Bei historischen Gebäuden besteht darüber hinaus auch der Nachteil, dass diese zum Teil nur partiell als barrierefrei zu bezeichnen sind. Auf der hier verlinkten HP heißt es zwar, dass sich die Rollifahrer an einer bestimmten Stelle melden sollen, wenn sie in die Gebäuden rein kommen wollen. Es ist aber aus meiner Sicht dennoch schwierig, wenn bereits (vor allem das neue Palais) der Zugang nur durch mehrere Stufen erreichbar ist! Da bleibt die (aus meiner Perspektive sehr sehenswerte!) Küche komplett außen vor! Zum Teil sehr große Räume mit zeitgenössischen Möbelstücken im Stil bestimmter Epochen auszustatten ist das eine aber wenn die Spekulationen weitgehend einem selbst „überlassen“ werde, finde ich es insgesamt schwierig. Wie immer ist es eine sehr individuelle Wahrnehmung, sich für bzw. gegen einen Besuch zu entscheiden. Bei mir wird es bei dem einem bleiben, weil ich inkl. Fotografieren nicht mal eine Stunde in allen 3 Teilbereichen verbracht habe. Das gilt nicht für den weitläufigen Park mit den anderen Sehenswürdigkeiten. In diesem Sinne… mehr als sehr wohlwollende 3 Sterne sind nicht drin![verkleinern]