Wenn ich entscheiden kann, wo ich ein Brot kaufen soll, dann auch wenn es nicht als ein Schnäpchen bezeichnet werden kann, dann bei einem Handwerksbäcker. Es gibt aber Gespräche, die aber wenn man bestimmte Gegebenheiten als Selbstverständlich ansieht, doch dem Gegenüber diese nicht bekannt sind, dass es zu MIßverständnissen führen kann. Das ist mir vor kurzem bei Erwähnung von einer bestimmten Brotsorte passiert.
In Düsseldorf gibt es mehrere Zweigstellen der Bäckerei Terbuyken. Auch, wenn... weiterlesen
ich regelmäßig zum Stadtteil Rath kommen, bin ich zum ersten mal (aufgrund von Bauarbeiten) ein Stück zu Fuss gegangen. Nicht, dass es das erste mal überhaupt gegwesen wäre, doch was es den Besuch in der Bäckerei anbetrifft.
Mir stand der Sinn nach dem leckeren Walnussbrot und da es für ein paar Feiertage dazwischen lagen, auch noch danach noch reichen sollte. Wie schon mehrmals zuvor habe ich mich für das "1895" - eine Brotsorte nach alten Rezepten aus der Zeit, entschieden. Davon habe ich auch einen Bekannten geschwärmt, wie lecker es ist und dass ich es mir nur selten gönne, weil es preislich etwas höher angesiedelt ist, als bei der "Aufbackkonkurrenz".
Wenn Blicke töten könnten! Oje, man kennt den Gesichtsausdruck, der zwischen ungläubigem Staunen und Ekel angesiedelt ist. Mich hat das sehr irritert, erst recht, als es hieß, "IIIEEEHHH, so ein altes Brot essen, nie im Leben! Das ist nicht dein Ernst! 1895 - das sind ja 122 Jahre her, so was altes hätte ich links liegen lassen und nicht mal in Frage gezogen noch Geld dafür zu zahlen! So etwas essen, du kommst auf Ideen!"
Das alles nur, weil ich wissen wollte, ob die Person die Sorte kennt und sie ggf. gegessen hatte. Bei einer solchen Reaktion war eine Klarstellung mehr als angebracht. Doch gleichzeitig hatte mein Kumpel so ein "verrätisches" Blitzen in den Augen. Da wurde ich aber ganz schön doll auf den Arm genommen. Hinterher wurde ich "Aufgeklärt", dass diese Bäckerei bestens bekannt ist, nach dem Motto "Tradition verpflichtet".
Ja, bei Terbuyken wird die Tradition richtig gepflegt. Ein Familienunternehmen, vor allem im handwerklichem Bereich, kann sich nur dann über Jahrzehnte, hier dennoch seit 120 Jahren halten, wenn die (Stamm)Kundschaft (wo ich sicherlich nicht dazu gehöre) nicht nur aus Gewohnheit einkehrt, sondern weil Qualität und Geschmack stimmen.
Wir haben uns lange darüber gewundert, wieso ein Verwandter (trotz eines erheblichen Umwegs) stets nach der Arbeit zu einer bestimmten Filiale nach der Arbeit fuhr, um dort einzukaufen. Bereits vor Jahrzehnten hatte es seinen Preis gehabt! Es war ein Brot, das die Größe eines Wagenrads besass und deren (dm-Preis) bereits 2-Stellig (für ein Viertel! davon) gewesen ist. Wie heißt es so schön, am besten selbst kosten und sich davon überzeugen.
Diese Filiale in Rath ist eine der größten, die ich je besucht habe. Wenn man hinkommt, entdeckt man sofort, dass man hier auch sein Kaffe trinken und eine (süße) Kleinigkeit zu sich nehmen kann. Einige Tische und Stühle sorgen dafür, wenn es für einen in Frage kommt. Für mich stand aber das Brot im Vordergrund.
Im Gegensatz zu der anderen beschriebenen Filiale in Gerresheim war die Bedienung freundlich und sehr hilfsbereit. Was in Erinnerung bleibt, ist der leckere Duft, der hier durch die Gegend wabbert, der bei mir schon eine gewisse Nässe auf der Zunge verursacht. Was will man mehr. Einziger Nachteil sind die Preise! Das ergibt sehr solide 4 Sterne für mich![verkleinern]