In der Vergangenheit habe ich das Gerhard-Hauptmann-Haus (GHH) zu verschiedenen Veranstaltungen / Ausstellungen besucht. Durch die Zusammenarbeit mit Institutionen und fachkundigen Experten im In- und Ausland werden in regelmäßigen Abständen interessante Vorträge abgehalten, die kostenlos angeboten werden. Das GHH ist heute eine Stiftung, die der Völkerverständigung dienen soll und somit sich als ein Brückenbauer in die Zukunft versteht. Den Namen des im schlesischen Ober-Salzbrunn am 15.... weiterlesen
November 1862 geborenen Nobelpreisträger Gerhart Hauptmann erhielt sie erst nach dem Zusammenbruch des einstigen “Ostblocks” und zwar im November 1992. Zuvor hieß es seit dem 29. April 1957 “"Stiftung Haus des Deutschen Ostens", weil sie sich als das Sprachrohr der Vertriebenen der Gebiete verstanden hatte. Das ganze geschah mit der Unterstützung der verschiedenen Gremien unter dem damaligem Ministerpräsident Fritz Steinhoff (SPD). In diesem Kontext gehört auch, die in diesem Haus befindliche (mehrsprachige) Bibliothek dazu. Sie und nicht die Stiftung, über die ich bereits an der passenden Stelle bewertet habe, soll nun im Vordergrund stehen.
Das besagte Haus ist schon als sehr groß zu bezeichnen und diese Einrichtung befindet sich im 3. OG und ist mit dem Aufzug problemlos zu erreichen. Der Schwerpunkt der Sammlung ist wie erwähnt die Literatur jenseits der Oder, die Gebiete, die einst zum Teil noch zu Deutschland vor dem 2. Weltkrieg oder deren Verlauf gehört hatten. Auf eine Besonderheit möchte ich aber schon jetzt hinweisen: wenn man die meisten Bücher rund um die Infotheke sich betrachtet, fällt auf, dass sie auf russisch geschrieben wurden. Das macht es zu einer interessanten Adresse für Leute, die diese Sprache bestens beherrschen (bei mir eher weniger der Fall, auch wenn ich es [noch] lernen musste…). Die Spezialbibliothek verfügt aber darüber hinaus auch über einen ordentlichen Bestand an weiteren Sprachen, wie ich mitbekommen habe, polnisch, tschechisch und weitere.
Hab in den Vergangenheit diese Bibliothek angesteuert, wenn ich Hintergrundinfos zu Geschichte und / oder Kunst- und Kultur betreffenden Themen gesucht habe. In diesen Bereichen gilt der besondere Augenmerk in dem Präsenzbestand. Sowohl auf dieser, als auch geografisch-politisch, als auch Nachbar in Mittel- und Südosteuropa. Vor 1989 auch die Gebiete, die einst zu der DDR gehört haben, sodass auch einiges darüber sich dort finden läßt. Bei Interesse selbst erkunden ;-)
Die Nutzung der hier vorliegenden Materialien vor Ort ist selbstverständlich kostenlos! Wie es mit der regulären Ausleihe aussieht, kann ich nicht sagen, weil ich es bisher nicht gemacht habe. Laut der eigenen Angaben auf der HP soll es das gleiche gelten, was ich zuvor darüber geschrieben habe!
Die Mitarbeiterinnen waren bei meinem bisherigen Besuchen immer sehr freundlich, halfen gerne weiter und wenn es weitere Fragen gab, waren auch diese kein Problem gewesen. Doch wenn ich an die Räume denke, in denen die (zum Teil sehr alten) Bücher zu finden sind, da besteht deutlich Verbesserungsbedarf! Es ist dennoch unwahrscheinlich, wie ich von der Leiterin der Einrichtung persönlich erfahren habe, dass sich das langfristig etwas daran ändern sollte :-(.
Ab besten gefällt mir dort schon der Lesesaal im Hauptraum. Der Gesamtbestand, ist im Vergleich zu den bisher bewerteten Bibliotheken der Stadt eher als gering zu betrachten. Es liegt bei gerade 80 Tausend! Die meisten von den Sachen sind wohl Bücher, aber auch Karten, CDs/ DVDs, Platten etc. Schade finde ich, dass der hintere Raum über sehr wenig Platz zwischen den Regalen verfügt und nicht mal gelüftet werden kann. Das hat zu folge, dass es bisweilen dort ein sehr strenger Geruch (nach „Keller“) wahrnehmbar ist.
Als ein weiterer Nachteil können die Öffnungszeiten sein, weil es grundsätzlich am Freitag und Samstag geschlossen bleibt! Allgemein ist zu sagen:
Servicezeiten der Bibliothek
Mo - Mi 10.00 - 12.30 Uhr und 13.30 - 17.00 Uhr
Do 10.00 - 12.30 Uhr und 13.30 - 18.30 Uhr
Es heißt zwar, dass nach vorheriger Absprache auch an anderen Tagen jemand zur Verfügung stehen würde, doch davon würde ich eher Abstand lassen. Trotz meiner Vorbehalte, die ich hier angeführt habe, gehört die Bibliothek im Gerhard-Hauptmann-Haus zu meinen Favoriten, weil sie schon sehr speziell ist und ich mich dort sehr wohl gefühlt habe. Da erscheinen mir sehr solide 4 Sterne an der Stelle als angemessen![verkleinern]