Was für Wandalen - das gibt es doch gar nicht... echt, da vergreifen sich die Banausen an so einer schönen Skulptur - grrrr.. Wutgeschnaube! Tief durchatmen und beruhigen, vor allem schauen, ob da was genaueres darüber in meinen Nachschlagewerken zu lesen ist, denn nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird.
Der Anblick hat mich wirklich schockiert, denn an etlichen Stellen war es sehr stark lädiert: an Händen, Füssen, einzelnen Gliedern und zwischendurch auch, doch wie soll man durch... weiterlesen
die Pflanzen hochklettern, um mit irgendwelchen Werkzeugen es zu bearbeiten, das passt irgendwie nicht zusammen.
Diese Skulpturengruppe aus weißen Marmor, steht am Rande des Floraparks (Beitrag folgt noch), so manches mal habe ich es von weitem im Vorbeilaufen erspäht, doch bewusst erst vor einigen Monaten, wie man es sehen kann.
Durch die Signatur, die ins Block eingemeißelt wurden, kann man schon erkennen, dass es von dem Bildhauer Peter Breuer (* 19. Mai 1856 in Köln - 1. Mai 1930 in Berlin) in Berlin geschaffen wurde. Wo die Gruppe von 1894 bis zum kurz vor dem 2. Weltkrieg gestanden hatte. An dieser Stelle steht sie seit 1941. Es ist schon interessant zu wissen, dass sie die einzige gewesen ist, die in den Jahren 1938-1946 in Düsseldorf aufgestellt worden ist.
Erst auf Umwegen und Vermittlung der hiesigen Kunstakademie konnte sie bei der großen Kunstausstellung konnte sie erworben werden. der Grund, warum sie so ramponiert aussieht ist, dass sie bei einem schwerem Bombenangriff 1942 bis zur Unkenntlichkeit "verstümmelt" wurde.
Zusammengesetzt wurde sie durch die Bildhauer Baisch und Isenmann, wobei die fehlenden Teile von den beiden angepasst wurden. Das geschah im Jahr 1954.
Es ist schon erstaunlich welcher "Schicksal" sich hinter dem Aussehen eines Kunstwerks verstecken kann! Es ist zugleich die 2. Skulptur des damals jungen Künstlers, doch jetzt, da der Vorgänger nicht mehr existiert ist sie die älteste noch erhaltene von ihm.
Dargestellt ist das Paar auf einem Fels sitzend. Dort hält ein junger Mann eine dahingesunkene Frau eng umschlungen. Innig schmiegen sich die wohlgeformten Körper aneinander. Mit gesenktem Kopf hält der Mann das Haupt der weiblichen Person. Beide haben die Augen geschlossen und sind nackt.
Adam und Eva (nach dem Sündenfall - wie es in einigen Quellen heißt) wurden hier jedoch nicht als die ersten Menschen, sondern vielmehr als zeitloses Liebespaar ins Werk gesetzt, denn Peter Christian Breuer hat auf die Ausgestaltung von typischen auf den Sündenfall verweisenden Attributen wie den Apfel oder die Schlange verzichtet. Durch die Platzierung der Marmorskulptur in einer grün bewachsenen Parkanlage mit vielen seltenen Baumarten ist allenfalls ein Bezug zum biblischen Paradies hergestellt.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts an der Berliner Universität der Künste lehrend, gilt Peter Christian Breuer als Wegbereiter der Moderne innerhalb der Berliner Bildhauerschule. Tatsächlich erinnern Breuers "Adam und Eva" ein wenig an Auguste Rodins "Der Kuss" (1886), eine der bekanntesten Paardarstellungen der Kunstgeschichte.
Trotz der Beschädigungen ist es schon ein Blickfang, vor allem wenn in der warmen Jahreszeit hier vorbeikommt, wenn es rings herum blüht und grünt, einfach nur schön![verkleinern]