Bei einem meiner Altstadtspaziergänge am Rhein habe ich diese Plakette entdeckt, die wie einige andere von dem Traditionsverein “Düsseldorfer Jonges” in Auftrag gegeben wurde. Heutzutage spielt wirtschaftlich gesehen der Rhein in der Landeshauptstadt nicht mehr die Rolle, wie um 1900 der Fall gewesen ist. Wenn man es genau betrachtet, sind etliche Berufe, nicht nur durch die gestiegenen Anforderungen im Sicherheitsbereich, als auch bei der “termingerechte Abfertigung” gibt es keine Handlanger,... weiterlesen wie dieser der hier zu sehen ist.
Als ein “Ringkadette” wurde ein ungelernter Tagelöhner genannt, wie man es lesen kann, der beim verladen ausgeholfen hatte. Das ist der 2. Ort in unserer Stadt, die durch ein Denkmal an die wirtschaftliche Rolle des Rheins hinweist, so wie die Platte in Kaiserswerth (s. ggf. unter: https://www.golocal.de/duesseldorf/freizeitanlagen/treidelrelief-von-hannes-esser-YUP4C/).
Lange habe ich mich gewundert, warum mir das Emblem gar nicht aufgefallen ist? Das liegt daran, dass es erst am 18.10.2014 unweit der Düsselmündung angebracht worden ist. Es soll an deren Wirkungsstätte erinnern, die sich in diesem Bereich befunden hatte. Am besagten Datum wurde 65 zuvor ein “Stammtisch” gegründet, der an die Tradition der Hafenarbeitern, Packern und Tagelöhnern erinnern soll. Das ist ein Teilbereich innerhalb des Heimatvereins Düsseldorfer Jonges, wie ich es auf der hier verlinkten Seite gelesen habe.
Brauchtum wird von der besagten Gruppe in Form von Kunstwerken, wie diesem, gepflegt. Das Werk stammt vom dem international bekannten Mönchengladbacher Bildhauer Detlef Krebs. Das ganze wurde im Beisein des Oberbürgermeisters Geisel enthüllt.
Auf der Tafel ist neben dem Sackträger in der rechten unteren Ecke und einem Segelschiff auf der gegenüberliegenden Seite kann man auch diesen Text lesen:
“DE RINGKADETTEN
waren Männer und
auch Originale in der
Stadtgeschichte,
die ihr karges
Brot mit dem
be- und entladen
der Schiffe im
Düsseldorfer
Hafen verdienten”
Darunter die Stiftung “Gestiftet von TG Rhingkadete im Heimatverein Düsseldorfer Jonges Ev / 2014"
Der Künstler selbst hat sich mit einer Signatur rechts neben der kleinen Figur verewigt. Diese ist nur schematisch dargestellt. Die Kleidung besteht aus einer Hose, robusten Schuhen und einem Oberteil, bei dem die Ärmel hochgekrempelt sind. Auf der Schulter ist der bereits erwähnte Sack zu sehen. Das ganze wird mit einer Mütze auf dem Kopf vervollständigt.
Wenn man wie ich einst an der Rheinpromenade sein sollte, dann am besten zwischen der Düsselmündung und der Pegeluhr nach diesem Erinnerungsstück Ausschau halten. Es lohnt sich, auch wenn es recht unscheinbar daher kommt![verkleinern]