Wie vor kurzem unser lieber Sir Thomas feststellte „Wo bleiben, denn die Metalldiebe, wenn man sie braucht“, das habe ich mich auch bei diesem Denkmal gefragt. Man kann über moderne Kunst unterschiedlicher Meinung sein, doch hier würde es gar nicht funktionieren, denn die Plastik ist fest mit dem Untergrund verbunden!
Das Heinrich-Heine-Denkmal liegt in einer Grünanlage in Sichtachse zum ehemaligem Ständehaus (heute als K21 – Museum der Gegenwartskunst) am Schwannenmarkt.
Für den... weiterlesen Entwurf ist Bert Gerresheim und für den Guss war Raimund Kittl verantwortlich. Zu den verwendeten Materialien gehören Bronze und Beton. Das Gestell drum herum ist 2,5 Meter hoch, die Grundfläche ist 5X8 Meter groß.
Sehr lange Zeit hatte die Stadt Düsseldorf ein großes Problem mit dem berühmten Sohn Heinrich Heine gehabt, denn seine Religiöse Zugehörigkeit zu der „falschen“ Religion – Judentum machte ihn in den Augen der Verantwortlichen mehr als suspekt, doch über ihn werde ich einen separaten Bericht an passender Stelle präsentieren! Jedenfalls der 125. Todestag am 17.2.1981 wurde diese Plastik feierlich enthüllt. Eigentlich sollte eine andere Skulptur und zwar von Arno Breker hier stehen, doch sie wurde abgelehnt. Der Entwurf von Gerresheim wurde stattdessen, nicht nur angenommen, sondern auch ausgeführt.
Überall heißt es „es war Umstritten“ - doch aus meiner Sicht ist es immer noch, wenn man schon ließt, dass der Künstler es als „Frag-Mal“ bezeichnet, was man erst als Betrachter darüber denken?! Wenn ich ehrlich sein soll, ich finde das Ding echt scheußlich, einer Kulturbeauftragten gefällt bei Leibe nicht alles, was als solche Bezeichnet wird! Doch zur allgemeinen Kenntnis möchte ich es wenigstens hier vorstellen!
Schon bei der Enthüllung gab es solch massive Demonstrationen dagegen, dass die Veranstaltung abgebrochen werden musste, das ist wirklich kein gutes Zeichen. Es ist schon traurig, dass an vielen anderen Orten bereist wenige Jahre nach seinem Ableben errichtet wurden, doch nicht hier. Das älteste hat die Liebhaberin seiner Dichtkunst – Kaiserin Elisabeth (Sissi) in Auftrag gegeben, es sollte tatsächlich für Düsseldorf bestimmt worden sein, doch stattdessen steht es auf der Insel Corfu vor ihrem Palais dort!
Es gab mehrmals die Debatten darüber, doch jedes mal wurde der Plan verworfen: mal hatten die Nazis was dagegen (den Grund kennen wir bereits), mal war der Entwurf zu „süßlich“ oder der Künstler selbst (eben weil er mit den letztgenannten in Verbindung gebracht wurde), langer Rede kurzer Sinn, erst Anfang der 80-er Jahre war es so weit!
Da stellt sich die Frage, was wollte uns der Künstler damit sagen, wenn er bewusst den Betrachter verwirren möchte? Nun ja ich habe folgendes darüber gefunden: Gerresheim vergrößerte die Totenmaske, aber er spaltete und zerstückelte sie. Das Gesicht Heines, das Antlitz seiner Seele und seines Todes wurde in mehrere Blöcke zerschnitten. Die Grundfläche dessen ist auch noch sehr unüberschauber, unten drunter gibt es eine Art Lappen, das auch noch Buchstaben bedeckt ist. Das soll die sog. „Matratzengruft", in der er Heinrich Heine seine letzten Lebensjahre in Paris verbracht hatte. Der Anblick fand ich schon als sehr verstörend empfunden.
Was die einzelnen anderen Details: Schere, Trommel, Reißverschluss bedeuten sollen, konnte ich nicht herausfinden! Vor Ort konnte ich die Inschrift, weil sie ebenfalls zerschnitten ist, auch nicht lesen, doch es soll folgender Text sein:"HEINRICH-HEINE-MONUMENT / >>PHYSIOGNOMISCHE VERXIERLANDSCHAFT>MATRATZENGRUFT<< / 1856 IN PARIS GESTORBEN / DER BILDHAUER BERT GERRESHEIM 1935* / SCHENKUNG DR. STEFAN KAMINSKY / 17.FEBRUAR 1981 / ZUM 125. TODESTAG
Da ich mich nicht damit „anfreunden“ kann, vergebe ich dafür ein Stern, da man keine 0 vergeben kann![verkleinern]