Irgendwie habe ich mir den Brunnen völlig anders vorgestellt… doch wenn ich schon am Staufenplatz aussteigen musste, habe ich auch dem Düsseldorfer „Jung“ – Jan Wellem „Hallo“ gesagt. Tja, wie groß war meine Überraschung, als ich dann tatsächlich vor dem Objekt der Neugierde stand: ein Becken mit Wasser, doch ordentlich ist anders. Stattdessen etwas drin, das an grünen Schleim erinnerte… das ist des namensgebers, ehrlich gesagt nicht würdig :-( - ja wo ist er überhaupt?
Eine gute Frage, denn... weiterlesen das was ich auf einem Plakat, der dahinter versteckt steht, eine Darstellung von dem pfälzischen Kurfürsten Johann Wilhelm, dem Düsseldorf so einiges verdankt, jedoch keine Replik des was auf dem einstigen Marktplatz in der Altstadt zu sehen ist!
In einer Grotte dahinter hat das Verein der Freunde des „Jan-Wellem-Brunnens“ einige geschichtlich wertvolle Informationen zusammengetragen. Leider stand mir nicht der Sinn danach, denn es war ein nass-kalter Tag mitten im Sommer, als ich auf dem Weg mich befand, zu der Anhöhe dieses Stadtteils gelangen wollte, um zu der Rennbahn zu gelangen.
Ein Hinweisschild, der nicht zu übersehen war, wies in die Richtung, wo hinter einem Schmiedeeisernen Zaun sich die Anlage befindet. Sie ist für Besucher aber wenig interessant, denn der Weg hierher kann schon sehr lang ausfallen…
Nun ja, diese Ecke der Stadt habe ich früher regelmäßig besucht, doch das liegt etliche Jahre zurück. Die entsprechende Haltestelle heißt aber Burgmüllerstraße und ist mit den StB Nr. 703, -09, -13 erreichbar. Für Außenstehende liegt es aber zu weit von Schuss um extra hierhin zu gelangen (ca. 15 Min. ab Altstadt, 20 ab HBF). Parkplatzsituation kann ich hingegen nicht beurteilen (Hängt ob der Staufenplatz frei ist oder nicht).
In alter Zeit waren die hiesigen Wälder im heutigen Stadtteil „Grafenberg“ voller Quellen, die heute nicht mehr existieren. Die, über ich gerade schreibe, war die bevorzugte von dem besagten Regenten, sodass er sie für sich und seinen Hofstatt zur alleinigen Nutzung beansprucht hatte und es war bei Strafe verboten diesen Bereich zu betreten.
Die heutige Form des Brunnens, der erst seit einigen Jahren bestand hat, erinnert an die Dekorelemente des Barocks, in dem der bis heute beliebte Kurfürst nachhaltig geprägt hatte.
Ein Jahrhundert später sah es schon ganz anders aus: die einstigen Herrscher sind „ausgestorben“, sodass die Preußen sich im Rheinland „breit“ gemacht hatten. Mit dem Aufkommen der bürgerlichen Gesellschaft war auch Schluss mit feudalen Besitzansprüchen, der Wald und die Quelle wurden „Allgemeingut“.
In diesen Rahmen fällt auch die Umgestaltung der Einfassung und des klassizistischen Pavillons dahinter. Mit der Zeit wurde das ganze „Zweckentfremdet“ und als Biergarten benutzt. Im Laufe des 20. Jahrhunderts verfiel das ganze zusehends, sodass 1986 die Denkmalbehörde trocken in ihren Unterlagen feststellte „Zaun, Becken und Wasser fehlen“…bis auf weiteres aber war keine Besserung in Sicht! Da musste etwas geschehen, doch bis dato sollten etliche Jahre verstreichen.
Mehr als ein Jahrzehnt ist vergangen, bis 1999 bei Bauarbeiten an dieser Stelle die Reste des barocken Brunnens zur Tage gefördert wurden. Ein Verein war schnell gegründet, der die Angelegenheit in seine Hände genommen hatte. Der engagierte Verein "Förderkreises Jan-Wellem-Brunnen e.V." unter dem Vorsitz von Waltrecht Dilloo erreichte dieses Ziel binnen weniger Jahre: Brunnenbecken und Fassadenmauer wurden instand gesetzt, mehrere schwere Natursteinpfeiler entstanden neu, die Kaskade wurde rekonstruiert und eine Wasserpumpe in Betrieb genommen. Auch Beete und Wege erhielten ihr früheres Aussehen zurück.
Am Tore vor dem Brunnen …
2005 konnte der Brunnen der Öffentlichkeit erstmals offiziell vorgestellt werden – im Rahmen eines Festes, bei dem er zugleich seine Eignung als Bühne für sommerliche Konzerte unter Beweis stellte. Noch aber fehlte der Lanzenzaun mitsamt dem Zauntor.
Doch mit Unterstützung durch die NRW-Stiftung ließ sich auch dieses Problem lösen. Die Einweihung des Zauns im August 2006 stellte einen Höhepunkt in der Arbeit des Fördervereins dar – aber keinen Endpunkt. Auch die dem Brunnen so eng verbundene Parkanlage soll auf Dauer wieder an ihre ursprüngliche Gestaltung angeglichen werden. Der Grafenberg hätte es verdient, bietet er doch auch heute schon eine grandiose Aussicht auf Düsseldorf.
Das hohe Ziel war geschafft und doch für mich war das eine nette Abwechslung, mehr nicht, sodass als Gesamtbewertung ein OK (vor allem wegen des historischen Kontext) von mir bekommt.[verkleinern]
Bewertung zu Jan-Wellem-Brunnen
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Irgendwie habe ich mir den Brunnen völlig anders vorgestellt… doch wenn ich schon am Staufenplatz aussteigen musste, habe ich auch dem Düsseldorfer „Jung“ – Jan Wellem „Hallo“ gesagt. Tja, wie groß war meine Überraschung, als ich dann tatsächlich vor dem Objekt der Neugierde stand: ein Becken mit Wasser, doch ordentlich ist anders. Stattdessen etwas drin, das an grünen Schleim erinnerte… das ist des namensgebers, ehrlich gesagt nicht würdig :-( - ja wo ist er überhaupt?
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