Manches, was man im Leben gesehen hatte, vergisst oder verdrängt man einfach, so war es bei diesem ungewöhnlichen Paar jedenfalls bei mir gewesen. Ich habe in diesem Haus, an dem es angebracht ist, vor mehreren Jahrzehnten sogar ein Kurs der VHS besucht (sogar sehr lange...), doch an die Lesende konnte ich mich bei besten Willen nicht erinnern. Erst, als ich vor dem Haus selbst stand, dämmerte es bei mir, woher ich den Straßennamen kenne! Sachen gibts!
Die 2. Erkenntnis kam auch recht bald,... weiterlesen denn ich war ebenfalls darüber Überrascht gewesen, dass es keine freistehende Plastik ist, wie ich vermutet habe, sondern eine Art Relief, das (fragt mich nicht wie) an die Hauswand befestigt wurde.
Bei der starken Gegensonne, war es gar nicht so einfach es "einzufangen", doch irgendwie hatte es nach mehreren Versuchen, dann doch noch geklappt. Ich konnte folgendes darüber in Erfahrung bringen: nun folgte die nächste Überraschung, dass es eine Stadtbibliothek n der Berliner Allee gegeben hatte, wußte ich ebenfalls so wenig, wie die Sachen, die ich bereits erwähnt habe! Dort konnte man sie in der Zeit von 1957-1985 bewundern. An diese genannte Adresse aber kam sie erst 2 Jahre später - 87.
Der in Remscheid geborene und als freischaffender Künstler arbeitende Max Kratz (* 3. Mai 1921 in Remscheid - 2. Juli 2000 in Düsseldorf) schuf das Relief. Es gibt tatsächlich eine ähnliche Plastik, die freistehend ist, doch sie steht nicht in Düsseldorf, sondern in Solingen und Frankfurt (jedoch sie stammen von Gerda Kratz...), vielleicht deshalb kam die Irritation zu Stande.
Neben den plastisch ausgeformten Körpern, die in ein Buch vertieft sind, steht neben der Frau ein Spruch, den ich momentan auf die Stelle nicht entziffern kann (wird nachgereicht). Die Überdimensionierten Hände des Mannes, umarmen fast liebevoll die Lektüre, die "Begleiterin" guckt neugierig, doch sehr konzentriert darauf herunter. Um anscheinend der rechten Figur die Stabilität zu verschaffen, stützt sie ihr Kopf mit ihrer Hand ab.
Viele Einflüsse, die der gelernte Goldschmied und späterer Kunstprofessor und Absolvent der Düsseldorfer Akademie hier miteinfliessen ließ, deuten schon in diese Richtung hin, es lieferte zugleich reichlich Gesprächsstoff, bei den, die es gesehen haben. In den 50-er Jahren des letzten Jahrhunderts galt diese Arbeit als "Extravagant und Experimentell" - doch trotz, das es leicht überzeichnet wirkt, es gefällt mir ausgesprochen gut, deshalb habe ich es auch dementsprechend bewertet und meinen "Fund" hier präsentiert![verkleinern]