Heute ist es erneut so weit: für mich gibt es nicht nur einen Grund, dass es ein besonderer ist! Der erste ist schon ersichtlich, doch auf den anderen kommt man erst, wenn man sich meine Beiträge genauer anschaut! Der Doppel-Anlaß ist gleichzeitig, dass es der 2300. überhaupt ist, als auch zusätzlich der 800. in meiner eigenen Stadt – Düsseldorf. Wenn man so lange auf den verschiedenen Seiten im Netz schreibt und sehr viele der besonderen Funde vorgestellt hatte, fällt es mir schwer ein... weiterlesen
weiteres darunter zu finden, das einem solchen „Rahmen“ angemessen wäre. Hab sehr lange darüber nachgedacht, welcher „Unbekannte“ es sein soll?! Es hätte ein verwunschener Garten sein können, mehrere Brunnen oder ein unschnöseliger Laden im „Dunstkreis“ der Kö… aber nach einer Weile, als ich meine hier hochgeladenen Fotos mir angeschaut habe, fiel mir auf, dass ich noch gar nicht über diese Skulptur von Christoph Pöggeler - "Die Braut" berichtet habe! Sie ist eine von 10 „Säulenheiligen“ im Stadtgebiet. Wie man es sich vorstellen kann, befinden sie sich nicht alle in jenen Ecken, die von außenstehenden angesteuert werden… Mehr dazu aber an den passenden Stellen. Es sind keine „verstaubten“ christlich-sakralen und anbetungswürdigen Menschen, denen man in den Kirchen begegnet, sondern jedermann /-frau, der man auf der Straße, auf der Arbeit oder grundsätzlich im Alltag treffen kann! Es sind lebensechte Objekte aus bunt bemaltem Polyester, die wie jene Figuren aus dem 3-D Drucker stammen könnten! Sie sind wirklich unverwechselbar und dieses an der Ecke der Schul- und Citadellstraße, direkt gegenüber des Eingangs zum Keramikmuseum, mit Blickrichtung zu „Maxkirche“, quasi mitten in der Altstadt.
Die Braut ist eine der wenigen „Säulenheiligen“ in der Altstadt (eine weitere gibt es hinter dem Kunstpalast Ehrenhof - Joseph-Beuys-Ufer), die für sich selbst steht. Man sieht hier eine junge Frau, die mitten im Leben steht und gleichzeitig richtig ausgelassen aussieht. Als ich unter der Litfaßsäule stand und mir vor wenigen Tagen erneut dies tat, hatte ich so eine Idee gehabt, dass es sich um jenen Moment handeln könnte, nachdem die Braut sich für ein Kleid – dieses das sie gerade „trägt“, entschieden haben könnte. Sie „strahlt“ und das überträgt sich auf das besagte Gewand. Es ist ein figurbetontes, wie man es traditionell kennt in der Farbe der Unschuld - weiß. Ob es aufgrund der Nähe zu der wenige Schritte entfernten Kirche so von Christoph Pöggeler gewählt wurde, liegt im Rahmen des Möglichen, doch es ist eine „Lesart“, die nicht von allen in der Form gesehen werden muss…
Manche Eingebungen, wie jene, die ich zuvor angeführt habe, können sich nur so lange „halten“ bis man sich eine Nahaufnahme von diesem „Mädchen“ anschaut: es ist ein „verräterisches“ Detail, das dagegen zeugt! Auf der rechten Hand der besagten ist ein Ring, der eindeutig am „richtigem“ Finger zu sehen ist! Das ist auch das einzige Schmuckstück, das (mit ein wenig Mühe) als sichtbar bezeichnet werden kann. Im Gegensatz zu einer heiligen Frau erscheint diese mit ihrer Kurzhaarfrisur ein wenig frech, ja sogar „flippig“.
Der Kontrast zwischen dem Kommerz und der jeweiligen Figur kann kaum stärker sein, als es bei den Arbeiten von Christoph Pöggeler der Fall ist. Dieser sagt selbst, dass das so gewollt sei. Ein Kunstgenuss der besonderen Art! Hier werden Menschen in die Höhe gehoben, um sie als „Ikonen des Alltags“ zu „stilisieren“. Wenn man sich, wie ich in eine von ihnen „verliebt“ hatte, kann man sie auch für knapp 400 € in mehreren (exklusiven) Galerien in und um Düsseldorf erwerben. Tja, meine Braut ist leider nicht dabei :-(! Bei einer limitierten Edition ist das aus meiner Sucht aber kein Wunder…
Der 1958 in westfälischem Münster geborene Künstler ist vorwiegend freischaffend tätig. lt. der Infos, die ich auf seiner HP gefunden habe, sind die Säulenheiligen ein Projekt, der zum „Nachdenken“ anregen sollen. Daneben gab es in der Vergangenheit einige Ausstellungen / Werke, die andere Techniken / Materialien in seinem Fokus gelegen haben. In den Jahren 2001-16 waren es aber diese bunten „Persönlichkeiten“ gewesen! Wer sich weiter informieren möchte, dem möchte ich die Seite: https://www.christoph-poeggeler.de/de/ empfehlen. Dort sind einige seiner Arbeiten zu finden, als auch ein Querschnitt aus seiner Schaffenszeit. Was mich ein wenig in dem Zusammenhang wundert, dass über einem Jahr dort keine weiteren Einträge gegeben hatte… Seit Jahren, so hieß es dort versucht Pöggeler neue Säulenheiligen ins Stadtbild zu integrieren. Ob und wann das tatsächlich realisiert wird, entzieht sich meiner Kenntnis.
Für gewöhnlich mag ich keine „moderne“ Kunst aber wie überall auch gibt es dennoch Ausnahmen, die eine solche Wirkung haben, wie diese Braut! Was mich bei der Darstellung darüber hinaus zum schmunzeln gebracht hatte, dass es für einen „echten Menschen“ gehalten wurde ;-). Das ist kein Witz, denn als ich die Straßenansicht der Gegend, in der sie steht, bei der amerikanischen „Datenkrake“ aufrief, war ihr Konterfei unkenntlich gemacht :-))))!!!!!!!!!! Erneut ist es sehr lang geworden aber wenn bei mir hier ein Doppel-Anlaß dafür gibt, finde ich es mehr als legitim ;-). Volle Zustimmung und Favoritenherz und eine Empfehlung an der Stelle ist es mir mehr als Wert. In dem Sinne, eure Kulturbeauftragte, die einige Tage an der Bewertung geschrieben hatte...[verkleinern]