Scheinbar steckt in jedem von uns ein kleiner Lämming, der unbeirrt seine Wege macht ohne auf das zu achten, was abseits der "üblichen" Pfade zu finden ist. Da kann ich mich selbst dazu zählen... Doch Frühling ist eine Zeit, in der man Lust auf neues verspührt, weil die Neugier einem keine "Ruhe" läßt. In jeder Stadt gibt es Sehenswürdigkeiten, die sich fern der Innenstädte befinden, die auch (meistens) sehr wohl bestens bekannt sind. Bei uns kann man es vom Schloss und Park in Benrath oder... weiterlesen
Kaiserswerth jedenfalls sagen. Mir persönlich macht es häufig Spass neues zu erkunden und es später hier vorzustellen. Vor kurzem, als ich mit einer Freundin, die in der erweiterten Nachbarschaft aufgewachsen ist, über dies und das geredet habe, und dabei der Elbroichpark erwähnt wurde, fiel mir ein, dass ich darüber schreiben könnte. Es ist einer der (auch für mich) unbekannten Ecken der Stadt, die ich mir schon lange anschauen wollte. Aus welchen Gründen auch immer, trotz das mir die Gegend so "vertraut" vorgekommen ist, bis dato noch unbekannt gewesen ist!
Für jemanden, wie mich, der die Stadt vor allem aus der Perspektive eines Fahrgastes bestens kennt, gibt es dennoch Hinweise, die einem dabei zwar auffallen, doch ebenso schnell aus dem Gedächtnis "verschwinden". Gefühlte milionen mal bin ich an dem Hinweisschild "Schloss Elbroich" vorbeigefahren / -gegengen, ohne es wirklich wahr zu nehmen! Es war eine von den braunen, die einen auf besondere Sehenswürdigkeiten verweist. Heute möchte ich dieses hier näher bringen.
Es gibt Momente, in denen ich einfach Lust habe, auf "Erkundungskstour" sich zu begeben. In diesem Fall war das Schloss und Park Ellbroich mein Ziel. Trotz, dass ich seit "Ewigkeiten" in deren Nähe wohne, war es eine wirkliche "Premiere" für mich gewesen! Wio oft habe ich schon gedacht, dass der Zugang zu diesem alten Gemäuer irgendwann (vielleicht beim Tag des offenen Denkmals) nicht nur von außen möglich wäre, hat sich in den mehr als 10 Jahren niemals erfüllt :-(. Kann mir bestens vorstellen, dass für die unzähligen Firmen (s. ggf. auch die Fotos von der Infotafel, die dort davor angebracht wurde) dort zu finden sind, etwas dagegen haben. Möglich ist auch, dass durch die gewerbliche Nutzung der Immobilie dies gar nicht erwünscht ist, weil es sich nicht wesentlich von einem X-beliebigem Büro unterscheidet, das zu einem "neueren" Datum erstellt worden ist! Das ist jedenfalls meine Spekulation!
Der Park als solcher, das habe ich am Wochenende feststellen können, erfreut sich jedenfalls großer Beliebtheit: egal ob alleine, in Begleitung (auch mit Hunden), als auch mit Drahtesel oder sonstigen Rollen. Hab die "Hundewiese" selbst nie gesehen, doch es soll eine vorhanden sein in dem 14 ha großem Areal. Zugang ist aus verschiedenen Querstraßen aus möglich, die von der HS "Elbroichstraße" (U 71, 74, 77 und 83) ist bestens ausgeschildert. Als Orientierungshilfe kann auch das gleichnamige (Elbroich)Krankenhaus dienen, das in Sichtachse zum Schloss steht.
Wenn man schon da sein sollte, findet man einen großen Bestand an alten Bäumen vor, die zum Teil noch aus dem 19. Jahrhundert stammen und von dem ehemaligen Besitzer Kommerzienrat Hermann Heye, Sohn des Glashütten-Gründers Ferdinand Heye, in dessen Besitz das Schloss Elbroich ab Ende des 19. Jahrhunderts war, gepflanzt. Zu diesen Zählen: Rotbuchen, Scheinakazien, Pappeln, Linden, Eichen, Hainbuchen und Eschen.
Das "alte Gemäuer" übet eine faszination aus, denn es gestalte sich recht mühsam mit den Fotos, die man hier sehen kann... Da es weiträumig eingezäunt ist und auch zum Teil die Sicht darauf versperrt hatte und zusätzlich Gegenlicht mich blendete, sind sie nicht besser geworden, als ich es mir ehrlich gewünscht hätte! Es hieß sogar an mehreren Stellen, dass einige Bereiche sogar bis zu 800 Jahre alt sein sollen! Das meiste ist aber dem früheren Besitzer und (bis 1980-er Jahre) Namensgeber des Parks (Kommerzienrat) Heye zu verdanken.
Im allgemeinen befindet sich der Park im Besitz der Stadt Düsseldorf, doch wenn ich ihn mit den anderen in der Innenstadt (oder Benrath) vergleiche, war es nicht in so tollem Zustand gewesen, wie es wünschenswert wäre. Zum anderen auch, wenn eine Plakette an der Freitreppe darauf hinweist, dass sie 1986 mit Uterstützung der Bevölkerung instandgesetzt wurde, kann man sie nur noch als ein Schandfleck bezeichnen :-(. Schmierereien sind das eine, doch deren desolater Zustand macht mich richtig traurig....
Ehrlich gesagt frage ich mich, welche Gesamtwertung hier angemessen sei? Schwierig für mich zu beantworten, denn wenn die meisten Menschen, die (zum Teil) seit Jahrzehnten hier in der Nähe leben, ist es höchstens von der Straßenbezeichnung ein Begriff. Der Weg ist bekanntlich das Ziel, doch wer ist bereit extra ca. 20 Min. Fahrzeit ab der Altstadt / 15 ab HBF und einen Fußweg von ca. 10 Min auf sich zu nehmen, um sich das Ensemble anzuschauen?! Dazu kommt die verstellte Sicht und der allgemeine Zustand hinzu. Nach reiflicher Überlegung erscheinen mir 3 Sterne angemessen, auch wenn es unwahrscheinlich ist, dass sich jemand hierhin "verirren" wird ;-).[verkleinern]