Über Monate hinweg habe ich vergeblich versucht in diesen wunderschönen Garten rein zu kommen, um einen Blick auf die Schäden zu werfen, bzw. Nach deren Beseitigung, um einige Fotos zu machen, um hier darüber zu berichten... Keine Chance, denn ein dickes Vorhängeschloss samt einer extrem stabilen Kette versperrte den Weg! Nach über 9 Monaten nach dem Sturm “Ela” war es so weit. So kann ich nach und nach jetzt darüber berichten, was ich dort gesehen habe.
Die Pietà sieht man nicht auf... weiterlesen Anhieb, wenn man das sog. “Rosengärtchen” - offiziell aber Spee’scher Garten (mehr dazu an passender Stelle) betritt! Die Stelle, wo es abgestellt wurde, erinnert wirklich an das Grab Christi, denn es ist in einer Art Hölle, die auch noch unter einer Treppe zu finden ist, wirklich ungewöhnlich.
Die um 1923 von Bernhard Sopher geschaffene "Pietà" ist in einer Wandnische des Spee'schen Palais, einem der größten ehemaligen Adelspalais der Stadt, untergebracht. Der Name des Gebäudes geht auf Graf Karl Wilhelm von Spee zurück, der das Gebäude 1806 erworben hatte.
Die "Pietà" (ital., Frömmigkeit, Mitleid) zeigt die um den verstorbenen Christus trauernden Gottesmutter Maria, welche den vom Kreuz abgenommenen Leichnam ihres Sohnes auf dem Schoß hält. Das Motiv der "Pietà" gehört zu den berühmtesten Darstellungen der christlichen Kunstgeschichte und hat sich in der Bildhauerei und Malerei des 14. Jahrhundert entwickelt. Es ist auch als "Marienklage" oder "Vesperbild" bekannt und zählt zur Kategorie der Andachtsbilder.
Bernhard Sopher hat die "Pietà" in der Formsprache des frühen 20. Jahrhunderts gestaltet und im modernen Steingussverfahren umgesetzt. Die recht massiven Körper der beiden Figuren haben glatte Oberflächen und sind in groben vereinfachten Zügen dargestellt. Dennoch wird der Schmerz der Mutter über den Verlust des Sohnes deutlich und fordert die Empathie des Betrachters. Sophers "Pietà" stammt aus dem Nachlass des Künstlers und wurde 1983 im Park aufgestellt.
Der 1879 in Palästina geborene und ab 1908 in Düsseldorf lebende Künstler
Bernhard Sopher gehörte der 1919 gegründeten Künstlergruppe "Junges Rheinland" an, die sich für die Interessen der Mitglieder einsetzte und Ausstellungen organisierte.
Ein sehr ungewöhnliches Kunstwerk ist es schon, doch auch, wenn es einen berührt, weist die grobe Bearbeitung einen auch ein wenig ab...
Auf einer Eisengussplatte unter der Gruppe kann man folgendes lesen: STEINGUSS UM 1923, BERNHARD SOPHER, 1897 IN SAFFED (HEUTE ISRAEL)
1909-35 IN DÜSSELDORF
1935 EMMIGRATION IN DIE USA / 1949 IN HOLLYWOOD (CALIFORNIA) VERSTORBEN
Und unten drunter folgende Widmung:
DIE AUFSTELLUNG 1983 VERDANKEN WIR DEM EIGENTÜMER DR. PETER SACK UND DER MITWIRKUNG VON OBERBÜRGERMEISTER KÜRTEN UND DER FIRMA POLLOK.
Dadurch, dass es sehr zwiespältige Gefühle bei mir auslöst, vergebe ich 3 Sterne dafür.[verkleinern]