Manchmal läuft man an Sachen vorbei ohne sie in Wirklichkeit zu bemerken, was dort real zu sehen ist - im Übertragenem Sinne, wie die beiden Männer mit einem Brett vor dem Kopf!
Vor einer Weile, als ich damit begann die Skulpturen und Denkmäler in Düsseldorf anzulegen, erinnerte ich mich auch an dieses, doch aufgrund der Körperhaltung, die sie eingenommen haben, die ich im vorbeilaufen zu der hiesigen Zweigstelle der Bibliothek gewesen war, habe ich nicht mal die Mühe gemacht, es mir genau... weiterlesen
anzuschauen! Für mich stand fest: es sind zwei Fußballer bzw. Hooligans, die sich darum kloppen, doch das ist wirklich nicht der Fall! Durch Zufall habe ich im Werksverzeichnis von Karl-Henning Seemann, deren weitere Werke für reichlich Gesprächsstoff sorgten, diese Plastik und ihren Namen entdeckt und nun kann ich einiges darüber berichten.
Die Plakette, die an dem Sockel befestigt ist, besagt, dass es 1985 angefertigt wurde. Wenn man sich eine überlebensgroße Skulptur darunter vorstellt, wird sicherlich enttäuscht werden, denn sie misst 78 x 80 x 37 cm und der Sockel ist gerade 90 cm hoch!
Auch bei dieser, auf dem Gertrundisplatz befindlichen Plastik, die man neben der U- und Straßenbahnhaltestelle Eller S erblicken kann, werden Menschen karikiert, doch wegen der Größe fallen die Details erst auf den zweiten Blick auf: auch hier hat einer der Männer - wie die später entstandene "eilige Einkäuferin" in Hilden, drei Beine! Jedoch im Vergleich zur "Auseinandersetzung" haben die Kontrahenten nicht nur bei bösen Blicken belassen, ganz im Gegenteil - der Betrachter wird mit einer handfesten Prügelei konfrontiert, die voll im Gange sich befindet!
Der sprichwörtliche Brett vor dem Kopf trennt und vereint die beiden gleichzeitig, ob es ein Zeichen, für deren Verblendung ist, konnte ich nicht herausfinden.
Wenn man sich die Figuren genauer anschaut, auch hier sind die Gliedmaßen überproportional lang in der Proportion zu ihren Körpern. Alles andere, als feinfühlig gehen sie miteinander um, sie packen sich gegenseitig an der ebenfalls sprichwörtlichen Wäsche, die Fäuste fliegen so daher, dass man bei deren Anblick schon innerlich zusammenzuckt, denn es sieht schon richtig rabiat aus!
Eine Parallele, die mir zu der "Auseinandersetzung" auffiel ist, dass auch hier zwei unterschiedliche Lebenstypen zusammenprallen - ein magerer und ein beleibter Herr, doch um das festzustellen muss man sich diese von unten betrachten - was bei der ersten sofort ersichtlich ist!
Ob die Plastik mit dem Spruch "Komm nach Eller, stirbste schneller!" sich bezieht, bleibt der Spekulation überlassen. Doch nun bin auch ich schlauer und weiß, dass meine Vermutung weit ab, von dem tatsächlichen Thema lag ;-)! Ich finde, dass es auch der richtige Beitrag ist, den ich als 540. veröffentlicht habe, schon wegen dem, den ich davor geschrieben habe![verkleinern]