Einst vor Jahrzehnten, als die heutzutage so omnipräsenten MULTIPLEXKINOS keinem ein Begriff gewesen sind, gab es nur diese kleinen, häufig Inhabergeführten "Theater", die sich häufig selbst so bezeichnet haben. In Gedanken vertieft, versuchte ich ihre Namen mir aus der Erinnerung hinaus, ins Gedächtnis zu rufen.
Sie waren meine "Sprachschule", die mich lehrte, wie unterschiedlich Menschen auf vergleichbare Situationen reagieren können, die so und ähnlich passiert sein könnten... Bewegter... weiterlesen
Bilder, die mal mehr oder weniger erfolgreich als Verfilmung gewesen sind...
Vor kurzem habe ich mich mit jemanden über diese Zeit unterhalten, die schon jetzt so fern einem erscheint, als ob es nie passiert gewesen wäre. Innerhalb von 3 bestimmten Straßen (dieser - Graf-Adolfstr, Berliner Allee, Kö) gab es (soweit ich mich recht entsinne) 8 solcher Kinos, die es jedenfalls noch in den 1990-er Jahren gegeben hatte.
Durch geändertes Medienkonsumverhalten ab den 80-er Jahre durch den Einzug von Videokassetten, später DVD, blue ray, sowie erst recht Internet & Co verschwanden allmählich diese erwähnten "Spielpaläste".
An dessen Stelle traten Geschäfte, die mehr Profit versprachen, die trotz massiver Proteste (wie bei Lichtburg auf der Kö) und langer Tradition mit Kultcharakter bei dem reichlichem Stammpublikum, (S. ggf. auch bei Stichwort Kö, wo ich darüber berichtete) für immer geschlossen wurden... Eine deprimierende Lage, die da hinterlassen wurde für Leute, die das Medium Film jenseits des Mainstream lieben.
HALT, hier geblieben! Es gibt (z. T. erneut) welche, die sich zusammengeschlossen haben, die unter der Bezeichnung "Programmkino/ Arthaus laufen! Manchmal in geänderter Form, wie das Atelier Kino im Savoy-Theater! Dieses haben wir vor kurzem besucht.
Auch dieses blick auf eine lange Geschichte zurück, trotz das es zeitweise so aussah, dass er das gleiche "Schicksal" wie die übrigen zuteil werden sollte!
Eigentlich steht es in der Tradition des 1958 gegründeten "Filmkunstkinos", das sich ebenfalls wie jetzt im Souterrain befunden hatte. Ich persönlich kannte es als ein Haus mit 4 (oder waren es 5?) unterschiedlich großen Sälen, die zur Verfügung standen. Nach der Kernsanierung vor ca. 10 Jahren ist ein eigenes (gleichnamiges) Theater dort zu finden. Aus dem Grund 2 Mal das selbe Foto!
Kurz am Rande darüber erwähnt: deren Kasse befindet sich vor dem Eingang, fürs Kino im Untergeschoss. In der Oberen Etage werden Comedy, Kabarett und musikalische Vorstellungen (im gemütlichem Rahmen) dargeboten. Preise sind, je nach dem wer auftritt, unterschiedlich bemessen.
Nun aber zum wesentlichem ;-) Es scheint, dass auf viele Cineasten die Bezeichnung "Kellerkinder" einwendbar ist. Wenn man schlecht zu Fuss ist oder gar behindert, gelangt man erst gar nicht hinein. Auch für "Noramlos" ist der Weg über eine Wendeltreppe nicht ohne :-/
Es war schön festzustellen, dass trotz der langen Zeit, die ich dort nicht gewesen war, grob gesehen, vieles beim "Alten" geblieben ist :-)! Das Kino öffnet jeden Tag bereits 15 Minuten vor der ersten Vorstellung auf. Hier gibt es auch Gründe zum Verweilen, die jenseits des "Augenschmauses" auf er Leinwand. Es war das erste mal, das ich gesehen habe, dass eine andere Zuschauerin statt des frischen und sogar selbstgemachten Popcorns, um eine Tasse (teurem) schwarzen Tees gebeten hatte! Das ist schon ungewöhnlich!
Eine Cocktailbar ist zwar schön und gut, muss ich aber persönlich an der Stelle nicht haben. Es war eine angenehme Überraschung zu sehen, dass die einstige Bestuhlung, die man sonst entsorgt hätte, hier vor dem Saal aufgestellt wurde und damit schon diese Spannung erzeugt, die einen erst vor der Leinwand erfasst.
An den Wänden hängen eingerahmte Portraits (mehr oder weniger) bekannter SchauspielerInnen. Eine kleine Sitzecke mit Kissen vervollständigt das Entree. Toiletten waren sehr sauber, doch recht klein bemessen, leider läßt sich nichts daran ändern.
Die Sitzgelegenheiten sind bequem und man hat ausreichend Beinfreiheit. Wer denkt, dass hier mit veralteter Technik gearbeitet wird, der wird angenehm wie ich staunen, was einem hier angeboten wird. Die Länge der Werbung vor dem Hauptfilm fanden wir angemessen (ca. 5 Minuten), sodass für Langeweile keine Veranlassung gegeben hatte.
Für mich war der Besuch längst überfällig und es hat sich definitiv gelohnt. Nun habe ich auch die fälligen Preise auswendig gemacht: bis 120 Min kostet es 9 €, wenn man einen "Gildepass" besitzt ist der Eintritt (in allem Artkinos der Stadt) 2 € günstiger. Bei Überlänge (ab 130 Min) sind jeweils für 10 weitere Minuten, die gezeigt werden, weitere 0,50 € fällig. Bei 3D Vorführungen erhöht sich das Endgeld um weitere 3 €.
Weitere Details unter: http://www.filmkunstkinos.de/kinos.php?kinos=atelier
Da kann ich nur noch sagen: es war ein tolles Vergnügen, das reichlich Spaß gemacht hatte, das ich gerne an der Stelle empfehlen möchte. Wer kann, einfach nur hin![verkleinern]