„Arrivederci Roma“ heißt die Frühlingsshow des Düsseldorfer Apollo Varietés. Bis zum 27. Juni zeigt das Varieté eine Gute-Laune-Show aus mitreißender Artistik und verschmitzter Comedy. Vor der Kulisse einer italienischen Trattoria lassen sich die Gäste mitreißen von hinreißenden Tänzerinnen und begabten Artisten und genießen die Leichtigkeit italienischer Lebensart. Die Zeit vergeht wie im Fluge, so dass es am Ende des Abends gar nicht leicht fällt „Arrivederci“ zu sagen zur ewigen Stadt und... weiterlesen
dem Dolce Vita.
„Ich bin wieder entbrannt vor Liebe zum Apollo“ begrüßte Zirkus-Legende Bernhard Paul die Gäste der Premiere des Programms „Arrivederci Roma“. Kein Wunder bei der Qualität des neuen Programms, das das Publikum rundum begeisterte. Nur am Anfang stutzt das Publikum ganz kurz, als es sich durch viele Bilder italienischer Sehenswürdigkeiten an einen Diaabend erinnert fühlt. Doch dann hebt sich der Vorhang und nimmt das Publikum mit auf eine unterhaltsame Reise nach Italien. Vor der Kulisse einer Osteria kabbeln sich die Kellner Mario und Dario. Dann zeigt das Ballet Romana seine erste Tanzeinlage. Ein Eiswagen bringt im Anschluss wieder Leben in die Szene und den mit Schnauzbart und Kochmütze als Einverkäufer verkleideten Vittorio Bellini tänzelnd auf die Bühne. Dort baut er einen langen Tisch auf und bringt darauf bis zu zehn Teller gleichzeitig in rasante Drehungen. Geschickt steigert er sich dabei immer mehr und schafft es schließlich sämtliches Geschirr in Drehung zu bringen. Doch nicht nur Teller bringt Bellini in Schwung. Anschließend jongliert er mit mehreren großen Hüten. Dass Jonglage auch in die andere Richtung möglich ist, zeigt anschließend eine junge Artistin. Auf einem Podest wirbelt sie Bälle kunstvoll nach unten. Nach einem Kostümwechsel steigert sie sich auf bis zu sieben Bälle, die sie auch über eine verwinkelte, v-förmige Konstruktion prallen lässt und so den Schwierigkeitsgrad weiter erhöht.
Anschließend geht es hoch hinaus. Luftartistik in einer durchsichtigen Kugel steht auf dem Programm. In der in bläuliches Licht getauchten Kugel zeigt Sharyn Monni ihre Akrobatik. Dabei verbiegt sie ihren Körper und legt zum Beispiel die Beine von hinten über ihre Schultern. Zwischendurch klaffen die beiden Hälften der Kugel auseinander, sodass die Artistin zwischen diesen einen Spagat zeigen kann. Dann sinkt sie in die Tiefe und hängt nur noch mit einem Unterschenkel an den Kugeln. Der nächste Auftritt gehört den Clowns „Los Gotys“. Diese haben sich als Singvögel ausstaffiert und zeigen mit Pfiffen und pantomimisch, dass die Liebe gar nicht einfach sein muss. „Er“ versucht „Sie“ mit Pfiffen, Blumen und Herzen zu erobern und muss doch sehen, dass sie zunächst mehr dem Materiellen und der Macht zugetan ist. Durch die Abstraktion kann man selbst über das tragisch-komische in diesen Szenen lachen. Dann wird es wieder riskant. Das Duo Giurintano zeigt eine schnelle Rollschuh-Performance. Geschickt gewählte Outfits wie ein wallendes weißes Kleid mit passendem Tuch machen den Auftritt besonders sehenswert. Der wird immer schneller. Erst wirbelt er sie auf Rollschuhen durch die Luft. Dann verbindet ein Seil seinen Nacken mit ihren Rollschuhen. Schließlich dreht sie schnelle Schrauben vor seiner Brust, während er sie im Kreis wirbelt. In der Pause gibt es viel zu erzählen und zu staunen.
Wer sich für das Show & Dine Menü entschieden hat, genießt in der Pause den Hauptgang. Nachdem es als Vorspeise gebackene Strauchtomaten mit Büffel-Mozarella und Ruccolasalat gab, werden nun Hähnchenmedaillons mit grünem Spargel und Risotto serviert. Als Nachtisch steht später noch Tiramisu mit Amaretto-Vanilleschaum auf der Speisekarte. Nach der Pause zeigt Deborah Maloku ihre Antipoden-Künste. Dabei liegt sie auf dem Rücken und wirbelt mit den Füßen Gegenstände durch die Luft. Dazu gehören nicht nur ein Zylinder und Bälle sondern auch eine größere Konstruktion. Gleich darauf stürzen „Los Gotys“ wieder auf die Bühne und zeigen, wie man nach ein paar Schlücken Wasser Flüssigkeit spuckend durch den ganzen Saal laufen kann. Erik Niemen als Seiltänzer lenkt die Blicke dann wieder auf die Bühne. Mit einem Degen in der Hand, den er wie ein Sprungseil benutzt, tänzelt er über das Drahtseil. Er nutzt einen großen Reifen, um den Auftritt auf dem Seil schwerer und abwechslungsreicher zu machen, springt über ein Hindernis und zeigt als Finale schließlich einen Salto auf dem Seil. Danach spielen die „Los Gotys“ eine gelungene Szene, in der einer der Brüder einen zerbrochenen Spiegel ersetzt, in dem er die Bewegungen des anderen nachstellt – bis es ihm zu bunt wird und er dem Bruder lieber Streiche spielt. Bauchredner Kevin Huesca verleiht dann seinem Affen Bruno Leben. Die beiden diskutieren, singen und unterhalten das Publikum auf kurzweilige Art. Später werden noch drei Gäste mit ungewohnten Stimmen ausgestattet. Zum Ende des Programms zeigen die Fratelli Marton ihre Hand-auf-Hand-Darbietung. Dabei macht der eine Kopfstand auf den Füßen des anderen. Auch der Nacken scheint genug Platz für einen Kopfstand zu bieten, sodass die Gäste staunen über die Mischung aus Muskeln, Kraft und Anmut.[verkleinern]