Der Trafoturm von Hedersleben (8 km nordöstlich von Eisleben) steht im östlichen Teil des Dorfes an der Straße nach Schwittersdorf.
Die in der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts errichteten Zweckbauten dienten der Verteilung von Mittelspannung (bis 36 kV) und deren Transformierung in die Niederspannung (220 / 400 V) bei Freilandnetzen. Trafotürme sind daher oft im ländlichen Raum anzutreffen.
So diente auch der Hederslebener Turm der Versorgung des Ortes mit elektrischer Energie.
Der etwa... weiterlesen
10m Meter hohe, mehretagige, aus Backsteinen gemauerte und verputzte, von einem Ziegeldach mit Blitzableitern abgeschlossene, im Grundriss rechteckige Turm steht auf einer Wiese in Straßennähe.
Da ja im Turm auch Wartungsarbeiten durchgeführt werden mussten, gibt es eine Stahltür, in den Zugang zum Turm bildet.
Noch heute kann man die noch nicht demontierten Kabelführungen erkennen: an der Ost- und Westseite die Isolatoren für die ankommenden/abgehenden Mittelspannungsleitungen (3-phasig), an der Südseite (und vermutlich auch an der nicht einsehbaren Nordseite) die Isolatoren und Befestigungen für die abgehenden 400V/220V-Leitungen, die dann auch als Freileitungen weiter zur Stromversorgung zu den einzelnen Häusern geführt wurden.
Mit dem Umbau der Stromversorgung verlor der Trafoturm seine energietechnische Bedeutung. Heute führt die Überlandstromtrasse wenige Meter nördlich am Turm vorbei.
Fazit: Interessantes technisches Denkmal der örtlichen Energieversorgung vergangener Jahrzehnte. Leider macht der Turm durch die Schäden am Verputz einen leicht heruntergekommenen Eindruck. Vielleicht sollte sich die Gemeinde mal des Turms annehmen.
Dass es auch anders geht, zeigt z.B. der vorbildlich restaurierte und unter Denkmalschutz stehende Trafoturm in Landsberg (Saalekreis).[verkleinern]