Öffnungszeiten:
April bis Oktober:
Montag bis Samstag von 10 – 16 Uhr, Sonntags und Feiertags von 11:30 -16 Uhr
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Die Sankt Andreaskirche befindet sich im Zentrum von Eisleben, gleich hinter dem Rathaus und vis-a-vis von Luthers Sterbehaus. Wuchtig erhebt sich der zweitürmige Kirchenbau, der 1180 erstmals erwähnt wurde. In der heutigen Gestalt gibt die Kirche seit dem 15. Jahrhundert nach einem grundlegenden Umbau der alten Kirche.
Ab 1404... weiterlesen
bauten die Eislebener den großen Glockenturm, der erst 1723 komplett fertiggestellt werden konnte. Kann man am Berliner BER also ruhig noch ein paar hundert Jahre ohne schlechtes Gewissen weiter wursteln.
Beim großen Strandbrand von 1601 erlitten Kirche und Kirchtürme schwere Beschädigungen. Im Laufe des Wiederaufbaus erhielten beide Türme die heutigen barocken Turmhauben.
Im Eingangsbereich, der zu den ältesten Teilen der Kirche zählt, befindet sich Art Shop, wo man allerlei Andenken und Souvenirs erwerben kann: Literatur, Postkarten, CD’s mit der Orgel der Kirche usw.
Danach geht der Blick durch spätgotische Kirchenschiff mit seinem beeindruckenden Kreuzrippengewölbe zum prachtvollen Marienaltar, einem hölzernen Flügelaltar von 1480. Uns präsentierte sich der aufgeklappte Altar mit seinen bemalten und reich vergoldeten Bildwerk in all seiner spätmittelalterlichen Pracht. Zu sehen ist die vor ihrem Sohn betende Mutter Gottes Maria, flankiert von der heiligen Katharina und der Heiligen Barbara im linken und vom Heiligen Nicolaus und vom Heiligen Laurentius im rechten Altarflügel.
Gegenüber dem Altar auf der Westempore befindet sich große Orgel der Andreaskirche, 1877 von Wilhelm Rühlmann geschaffen und 1941von der Orgelbaufirma Sauer umgebaut. Die Orgel verfügt über 2682 Pfeifen.
Die beiden großen Messing-Kronleuchter im Kirchenschiff wurden 1610 von der Nürnberger Kaufmannsfamilie Fürer von Haimendorf gestiftet.
Rechts im Kirchenschiff befindet sich die sogenannte hölzerne Luther-Kanzel, die vom Ende des 15. Jahrhundert stammt und auf der Luther seine letzten 4 Predigten hielt, die letzte am 14.2.1546, vier Tage vor seinem Tod, den er wohl kommen fühlte, denn er schloß seine Predigt mit den Worten „….aber ich bin zu schwach, wir wollens hierbei bleiben lassen ….“
Im nördlichen Nebenchor befinden sich 2 prachtvolle Grabmale. Es sind allerdings nur leere Scheingräber, die eigentlichen Grabstellen befinden sich in der nicht zugänglichen Krypta.
Zum einen es die Renaissance-Tumba von Graf Hoyer VI. v. Mansfeld-Vorderort (1484-1540), seines Zeichens ua. sächsischer Rat auf Lebenszeit, Reichsoberstabelmeister (kaiserlicher Stallmeister), Ritter vom Orden des Goldenen Vlies und sein Leben lang katholisch. Die lebensgroße bronzene Liegefigur des Grafen auf dem Sandsteinsockel wurde 1541 geschaffen.
Zum anderen ist es die barocke Tumba von Graf Bruno II. v. Mansfeld-Vorderort-Bornstedt (1545-1615). Auf dem Sockel aus Sandstein liegt die lebensgroße Alabasterfigur des Grafen.
Im südlichen Nebenchor sind einige Epitaphe sowie mittelalterliche Grabplatten aufgestellt, die ursprünglich im während des Bauernkrieges zerstörten Kloster Neu-Helfta aufgestellt waren, der ehemaligen Grablege der Mansfelder Grafen.
Zu sehen sind die Epitaphe von Graf Ernst II. v. Mansfeld-Vorderort (1479-1531), der 1525 den Bauernführer Thomas Müntzer gefangen nehmen und auf der Burg Heldrungen foltern ließ, sowie von seiner 2. Frau Gräfin Dorothea v. Solms-Lich (1493-1578).
Ein weiteres Epitaph ist Graf Johann Albrecht v. Mansfeld-Vorderort-Arnstein (1522-1586) und seiner Frau Gräfin Magdalena v. Schwarzburg-Blankenburg-Rudolfstadt (1530-1565) gewidmet.
In diesem Raum sind auch die Büsten von Martin Luther und Philipp Melanchthon, gestiftet von König Friedrich Wilhelm III. v. Preußen, aufgestellt.
Nicht unerwähnt sollen einige Kostbarkeiten des Kirchenschatzes bleiben, darunter reich bestickte Textilien.
Fazit: Sehr sehenswerte offene Kirche[verkleinern]