Im Jahre 2012 war bei meinem Besuch das "Sterbehaus" Luthers nicht zugänglich, es war eingerüstet und abgesperrt. Deshalb stelle ich ersatzweise mangels eigener Anschauung einmal folgenden offiziellen Text aus der Internetseite ein und kommentiere ein paar Gedanken zum Schluss:
"Luthers Lebenskreis schloss sich 1546 wieder in seiner Geburtsstadt. Am 28. Januar 1546 reiste der Reformator nach Eisleben, um Streitigkeiten der Mansfelder Grafen zu schlichten. Zu dieser Zeit war Luther bereits... weiterlesen durch Krankheit geschwächt, führt aber dennoch die Verhandlungen erfolgreich zu Ende. In der Nacht vom 17. zum 18. Februar starb Martin Luther im Alter von 62 Jahren in Eisleben.
Oberhalb des Eisleber Marktes steht das Haus, das heute Ort des Gedenkens an Luthers Tod ist. Seit 1726 gilt das Gebäude als Sterbehaus. Der preußische Fiskus erwarb es 1862 aus diesem Grund und richtete eine Gedenkstätte ein. Den Mittelpunkt des Museums bilden seitdem die in den Sterbeberichten genannten Räume: Schlafkammer, Sterberaum und Verhandlungszimmer. 1894 erhielten die Räume eine „historische“ Ausstattung. Zu den wichtigsten Ausstellungsobjekten gehören das originale Bahrtuch von Luthers Sarg und die Totenmaske."
Das Gebäude am Andreasplatz gegenüber der Kirche wird zwar als Sterbehaus bezeichnet, die Behauptung hat aber einer wissenschaftlichen Überprüfung nicht standgehalten. Die Mansfelder Grafen besaßen viele Gebäude in Eisleben und als sie Geld brauchten, haben Sie dieses Gebäude 1862 dem "preußischen Fiskus" zum Kauf angeboten und als Luthers Sterbehaus tituliert. Die Käufer sind darauf hereingefallen und bis heute trägt es diese Bezeichnung "Luthers Sterbehaus" zu Unrecht.
Im Laufe der aktuellen Sanierung kam man auf die Idee, den Irrtum zu korrigieren, das beabsichtigte Museum aber einem anderen Zweck zu widmen. Die "Irrtümer über Luther" oder so ähnlich waren die beabsichtigten Titel. Hintergrund waren bekannte und weniger bekannte Sprüche, die kursieren und von Luther stammen sollten. In Wahrheit sei vieles von dem Intrige und Böswilligkeit der römischen Kurie gewesen, um ihn zu diskreditieren.
Wenn man sich vor Augen hält, wie verhasst der Kirchenreformer in Rom gewesen sein muss, das Luther deshalb als "Junker Jörg'" auf der Wartburg in Eisenach versteckt werden musste, kann man leicht nachvollziehen, das dem damaligen Kirchenvolk auch Unwahrheiten verbreitet worden sind um Luther unter den Gläubigen zu isolieren. Dazu gehört sicher der Ausspruch vom Rülpsen und Pfurzen, aber auch die erfundene Sterbegeschichte. Rom behauptete, Luther sei sehr qualvoll gestorben, er habe also seine gerechte göttliche Strafe bekommen. Aufzeichnungen seines Freundes Melanchthon, der Zeuge gewesen ist, der Luther in der Todesstunde beigestanden hat, bezeugen das Gegenteil. Er ist friedlich eingeschlafen und nicht vom Teufel heimgesucht worden. So hat also das "Sterbehaus" nun auch die Aufgabe, Wahrheiten zu klären und aufzuzeigen.[verkleinern]