Bei einem Besuch von Erfurt ist die Besichtigung des Doms Beatae Mariae Virginis und seiner Schwester …. die Severikirche einfach eine Pflicht.
Mächtig stehen sie hoch auf dem Domberg und blicken wachsam über die Stadt.
Auch wir sind wie viele andere auch diese vielen Stufen emporgestiegen um diesen Bauwerken unsere Ehre erweisen zu können.
Der Dom hat schon von außen etwas sehr imposantes an sich und man sieht, was die Erschaffer in dieser Zeit für wahre Baukünstler waren. Er wurde... weiterlesen
komplett aus Seeberger Sandstein gebaut der aus Gotha herbeigeschafft wurde.
Die mächtigen hohen Fenster mit vereinzelten Steinbalustraden, die Mauerkronen mit den filigranen Fialen am Dachfirst und die Heiligenfiguren an der Außenfassade und an den Eingansportalen mit den Steinrosetten machen schon einen Atemberaubenden Eindruck auf die Besucher. Vereinzelt sind an der Fassade Wasserspeier angebracht.
Der Dom besteht eigentlich zweigeteilt… das Langschiff (Baubeginn 1154, Weihe.1182.) und die angrenzende romanische Basilika mit kreuzförmigem Grundriss, die in der Hälfte des 12 Jahrhundert errichtet wurde (Gesamtweihe der Kirche erfolgte 1253).
Beim Betreten des Gotteshauses durch den großen Nebeneingang sieht man erstmal ein etwas nüchtern gehaltenes Langschiff. Über diesen Eingang befindet sich neben einer bunt verglasten Steinrosette auch ein sehr schönes Farbfenster.
Zu den hohen Farbfestern gesellen sich einige gleich hohe farblose Glasfenster, die dem Kirchenschiff zu einen gedämpften Licht verhelfen. Mehrer schöne gefertigte Seitenaltäre schmücken diesen Kirchenbereich. Die hohe gotische Bogendecke ist mit stützenden Säulen versehen. Hier befindet sich auch die Hauptorgel.
Im Durchgang zur Basilika sind in Glasvitrinen einige wertvolle Kirchenschätze untergebracht, Rechts vor dem Durchgang Ist ein geöffneter Schrein mit dem Leib Christi.
Beim Eintritt in den Chor der Basilika saßen viele junge Leute in den Kirchenbänken im stillen Gebet
Rechts und links der Kirchenbänke war das schöne Chorgestühl aus dunklem Eichenholz, dass im Jahre 1329 in mühsamer Handarbeit gefertigt wurden. Die 89 Sitze sind hintereinander angeordneten verteilen sich auf zwei Doppelreihen und trennen den hohen Chor vom romanischen Kirchenteil.
Dieses Chorgestühl ist eines der umfangreichsten und am besten erhaltenen mittelalterlichen Gestühle in Deutschland, das original erhalten und qualitätvoller ist als in mancher anderen Bischofskirche.
Jeder Chorherr hatte damals seinen eigenen festen Platz im Chorgestühl, wobei streng nach Rang unterschieden wurde. In den hinteren, höher platzierten und viel reicher ausgestatteten Stühlen hatten die besser ausgestatteten Chorherren ihren Platz.
Am prächtigsten und reichsten verziert ist die Gestühlsreihe an der Westseite des Chores. Auf jeder Seite liegen drei Sitze mit davor stehenden Pulten. Hier saßen damals die Prälaten, die Würdenträger des Kapitels: der Propst und auf dem sechsten Stuhl vielleicht der Senior oder sogar ein Weihbischof.
Über dem rechten Chorgestühl befindet sich eine weitere kleinere Orgel. Mittig und am Ende des Chores steht der hohe und sehr schön verzierte barocke Hochaltar halbumrahmt von wunderschönen großen Farbfenster die dem Chor etwas Magisches verliehen.
Der 16,6m und 13m breite Hochaltar wurde zwischen 1697 und 1706 angefertigt. Seine Aufstellung erfolgte im Zusammenhang mit der Gegenreformation und ist als Zeichen der Herrschaft des Mainzer Erzbischofs in Erfurt zu verstehen.
Er besteht aus einem hohen, Doppelgeschossigen Postament auf ihn stehen außen Plastiken der Apostelfürsten, links der Heilige Petrus, rechts der Heilige Paulus, danach links der Heilige Bonifatius und rechts St. Martin, der Patron des Mainzer Erzbistums, und an bevorzugter Stelle neben dem Altarbild die Bischöfe Adolar und Eoban.
Auf dem oberen Postament stehen die vier Evangelisten. Die Mittelachse besteht aus einen mit Sprenggiebeln versehener Aufsatz, der von einem Giebelfeld mit ovalem Medaillonbild bekrönt wird. Auf den Sprenggiebeln wiederum stehen Josef und Johannes der Täufer. Das Medaillonbild zuoberst flankieren die Erzengel Michael und Raphael.
Das untere Altarblatt zeigt die Anbetung der Heiligen Drei Könige. Der gesamte Altar ordnet sich trotz seiner Größe dem hochgotischen Chor unter und lässt den Blick auf die wunderschönen Chorfenster zu.
Die Farbfenster im Hohen Chor (angefertigt etwa 1370–1420) sind die ältesten erhaltenen und sie zählen zu den größten ihrer Art in Deutschland.
Von den 15 Fenstern sind davon noch 13 Fenster fast vollständig mittelalterlich erhalten, wobei von den etwa 1100 einzelnen Scheiben noch 895 mittelalterlich sind.
Als Schutzmaßnahmen wurden 1940/41 die mittelalterlichen Domfenster und durch Lagerung in der Krypta gesichert
Die Fenster zeigen Szenen von der Schöpfung, den Turmbau zu Babel, die Passion Christi bis zur Auferstehung, die spätgotische heilige Jungfrauen, die Geschichte der Erzväter Abraham, Jakob und Josef, die Apostel und ihrer Martyrien, sowie die Heiligenlegenden der Hl. Katharina, des Eustachius, von Bonifatius und von Helena.
.Dieser Chor bzw. die gesamte Kirche hat etwas ganz besonderes an sich was ich hier leider nicht in Worten schreiben kann. Er strahlt auf die Becher den Wunsch aus… in sich zukehren und schweigend staunen.
Nach einigen Minuten des Staunens und stillen Schweigens verlassen wir leise dieses schöne Gotteshaus.
Geschichte des Doms n Kurzform
Der erste Vorgänger der heutigen Marienkirche wurde angeblich ab 752 durch Bonifatius errichtet. St. Marien wurde 1117 erstmals urkundlich bezeugt, und 1153 wurde vom Einsturz der Erfurter Hauptkirche, berichtet.
1154 erfolgte der Baubeginn einer spätromanischen Basilika auf dem Domberg. Im Jahre 1201 wurde der Süd- und 1237 der Nordturm fertig gestellt, beide später jedoch mehrfach verändert beziehungsweise sogar im 15. Jahrhundert neu aufgebaut.
Die darüber liegenden Turmgeschosse, die in ein Oktogon übergehen, stammen aus dem späten 12. Jahrhundert und der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts.
Bereits in den 1280er Jahren wurde daher begonnen, einen neuen größeren Chor mit polygonalem Abschluss anzufügen.
1290 erfolgte die Weihe der ersten Chorverlängerung.
Dann wurde mit dem Ausbau des Mittelturms begonnen, dieser wurde noch vor 1307 fertig gestellt. Er dient als Glockenhaus mit der berühmten Glocke Gloriosa, die erstmals 1251 geweiht wurde.
Aus Platzmangel wurde 1349 noch einmal ein Kirchenflügel erweitert.
1455 wurde das Langhaus wegen angeblicher Einsturzgefahr abgerissen wurde. Darauf begann der Neubau einer spätgotischen Hallenkirche.
Die Kirche war bereits um 1465 wieder benutzbar.
Sie Stadt und die Kirche erlebten im Dreißigjährigen Krieg einen mehrfachen Besitzerwechsel, aber den Verkauf an die Jesuiten wurde vom verhindert.
1717 brannten die Turmhelme der Kirche ab, es wurde nur ein flaches Notdach aufgesetzt.
Während der napoleonischen Kriege wurde der Dom durch französische Truppen als Pferdestall missbraucht.
Bei der Beschießung 1813 wurde bei den Befreiungskriegen die gesamte dichte Bebauung des Domplatzes mit den Kurien zerstört.
Das Domstift wurde im Zuge der Säkularisierung 1837aufgelöst und diente fortan als Pfarrkirche.
In dem nun preußischen Erfurt begann 1828 ein umfangreiches Restaurierungs- und Umbauprogramm, bei dem das spätgotische Walmdach 1868 zu einem niedrigeren Satteldach umgebaut wurde.
Diese Maßnahmen waren um 1900 weitgehend abgeschlossen.
Im Zweiten Weltkrieg blieb der Dom von direkten Bombentreffern verschont. Dabei wurden nur das Dach und Fenster des Chores durch Detonationen in der Nachbarschaft teilweise stark beschädigt. Die Reparaturen dauerten bis 1949.
1965 folgten erneut umfangreicher Restaurierungsarbeiten.
1968 wurde das neogotische Dach mit dem Mosaikbild der Maria am westlichen Giebel wieder abgebaut und durch ein dem spätgotischen Zustand entsprechendes neues Dach ersetzt.
1994 wurde die ehemalige Marienstiftskirche zur Kathedrale des restituierten Bistums Erfurt erhoben.
Öffnungszeiten:
Mai bis Oktober
Montag bis Samstag: 9.00 - 18.00 Uhr, Sonntag: 13.00 - 18.00 Uhr
November bis April
Montag bis Samstag: 10.00 - 17.00 Uhr Sonntag: 13.00 - 17.00 Uhr
Öffentliche Domführung:
täglich 14.00 Uhr (Die Anmeldung erfolgt über die Dominformation)
Preise:
Öffentliche Domführung
4,50 € pro Person
Gruppen bis 12 Personen
4,50 € pro Person
Gruppen bis 29 Personen
3,00 € pro Person
Gruppen ab 30 Personen
2,50 € pro Person
Schulklassen
1,00 € pro Person
Führungen zur Gloriosa:
Erwachsene: 2,50 € pro Person
Ermäßigt: 1,50 € pro Person
Der Dom kann außerhalb der Gottesdienstzeiten ohne Führung kostenlos besichtigt werden.[verkleinern]