Die berühmte Krämerbrücke ist das älteste profane Bauwerk Erfurts und somit auch die einzige bewohnte Brücke der nördlichen Alpen.
Sie zählt zu den bekanntesten Wahrzeichen der Stadt. Weil sie erstens so einmalig und zweitens eine beidseitige, geschlossene Brückenbebauung mit Fachwerkhäusern besitzt.
Die 79 Meter lange Fußgängerbrücke überspannt den Breitstrom,
einen Seitenarm des Flüsschens Gera, und verbindet den Benediktsplatz wo das Brückencafe steht mit dem Wenigemarkt im... weiterlesen
Altstadtkern.
Die Krämerbrücke entstand neben einer Furt durch die Gera und war Ursprünglich als Holzbrücke über diesen Fluss errichtet.
Sie wurde im Jahr 1117 nach der Zerstörung durch einen der vielen Brände erstmals erwähnt. Die erste urkundliche Bezeichnung der Brücke
ist für das Jahr 1156 nachweisbar.
Schon auf der Holzbrücke hatten Händler links und rechts Krambuden aufgestellt. Zwischen 1175 und 1293 wurde diese Brücke bei sieben Bränden vernichtet. Darauf hin erwarb der Rat zu Erfurt alle Brückenrechte und errichtet einen steinernen Neubau. Diese Gewölbebrücke wurde 1325 mit unbewohnten Fachwerkbuden fertig gestellt.
An den beiden Brückenköpfen wurden steinerne Kirchen mit Tordurchfahrten errichtet, am westlichen Ende die Benediktinerkirche
und am östlichen, die Ägidienkirche. Sie bestand schon zuvor als Brückenkapelle und wurde 1110 das erste Mal erwähnt.
Von den beiden Kirchen existiert heute nur noch die Gewölbekirche St. Ägidien am Wenigemarkt.
Nach einem Stadtbrand im Jahre 1472, der die Hälfte der Stadt und die Häuser auf der Brücke zerstörte, wurde die Krämerbrücke in ihrer heutigen Form, allerdings mit 62 schmalen Fachwerkgebäuden, wiederaufgebaut. Um die dreigeschossigen, 13m bis 15m hohen Häuser bewohnbarer zu machen, wurde die Gebäudetiefe durch neben den Brückengewölben angeordnete hölzerne Sprengwerke vergrößert. 1486 wurde die Steinbrücke fertig gestellt und trägt seit 1510 den Namen Krämerbrücke.
Bis zum 18. Jahrhundert nahm die Anzahl der Häuser auf der Brücke durch Gebäudevereinigungen und Neubauten nach Brandschäden auf 38 ab, heute sind es noch 32 Wohnhäuser. Die östlich am Brückenkopf stehende Benediktinerkirche wurde schließlich verkauft und 1810 für den Bau eines Wohnhauses abgebrochen.
Der Kirchturm, als letzter Überrest der Benediktinerkirche musste 1895 der neuen parallel verlaufenden Rathausbrücke weichen, auch zog die Stadt damals einen Abbruch der gesamten Brücke auch in Erwägung. Was sie aber dann Gott sei Danke nicht machten, denn dann wäre Erfurt um eine Sehenswürdigkeit ärmer.
Die heutige Krämerbrücke überspannt mit mehreren starken Sandsteinbögen die beiden Flussarme auf 120 m Länge, so dass aus den damals 62 schmalen jetzt 32 zusammen gefasste Häuser darauf Platz gefunden haben.
Bis auf einigen Häusern sind fasst alle im Besitz der Stadt Erfurt. Wo früher die Händler nur Luxusartikel wie Gewürze und Arzneien, Färbemittel, Edelmetalle, Seide und Papier feilboten, finden man heute in den Geschäften Kunstartikel, Antiquitäten und Andenken. Eine Vielzahl von Hauszeichen lassen die phantasievollen Namen der Gebäude erkennen und entlocken dem Besucher so manches lächeln
Zum Erhalt dieses schönen und einmaligen Brückendenkmals hat die Stadt die Stiftung Krämerbrücke ins Leben gerufen. Das Haus der Stiftung befindet sich ebenfalls auf der Krämerbrücke und es informiert mit einer Dauerausstellung und einen Krämerbrückenmodell im Maßstab 1 zu 100 über Geschichte und Gegenwart diesse Bauwerkes sowie über die für das Bauensemble tätigen Stiftungen:[verkleinern]