Neueste Bewertungen für Fehrbellin im Bereich Kunst & Unterhaltung
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von grubmard
Die Holzskulptur „Siegessäulen-Bank“ steht auf dem Platz vor der Dorfkirche von Hakenberg, nahe der Autobahn A 24, (ca. 35 km nordwestlich von Berlin / ca. 6 km südöstlich von Fehrbellin). Sie ist Kunst, Denkmal, Mahnmal und Gedenkort in einem.
Um den Namen zu erklären, muss man allerdings über 140 Jahre bzw. fast 350 Jahre in der brandenburgischen Geschichte zurückblicken.
Am 18.6.1675 (julianischer, 28.6.1675 gregorianischer Kalender) fand im Schwedisch-Brandenburgischen Krieg (1674-1679) nahe Hakenberg die Reiterschlacht bei Fehrbellin zwischen Brandenburgern und Schweden statt.
Die Brandenburger unter Kurfürst Friedrich Wilhelm v. Brandenburg (1620-1688 / Kurfürst seit 1640) und Generalfeldmarschall Georg v. Derfflinger (1606-1695) errangen damals den Sieg über die Schweden unter Generalleutnant Wolmar Freiherr Wrangel af Lindeberg (1671-1675).
Aus Anlass des 200. Jahrestages errichtete Preußen ab 1875 (Grundsteinlegung) mit der Siegessäule Hakenberg ein monumentales Denkmal auf dem einstigen Schlachtfeld.
2014 griff der Bildhauer Lothar Seruset (*1956 im Ulm / Meisterschüler an der Hochschule der Künste Berlin) die Idee von der Siegessäule für seine Holzskulptur auf. Allerdings ähnelt die Holzskulptur eher einer Karikatur der Siegessäule und fällt mit ca. 3 m Höhe auch recht mickrig aus.
Die Skulptur besteht aus einem, mit Reliefs versehenen, gebrannten rechteckigem Eichenstamm. Statt einer Siegesgöttin steht oben ein kleiner Mann mit was Großem auf dem Kopf, dass man für ein Haus halten könnte. Umgeben ist die Holzsäule von einer umlaufenden, recht niedrigen und recht kleinen Bank.
Die stark stilisierten Reliefs zeigen:
- eine stark stilisierte Szene aus der Schlacht bei Fehrbellin von 1675
- Szenen aus dem Balkankrieg von 1991
Auf der der Kirche zugewandten Seite 2 Zitate:
„Der Krieg ist der Vater aller Dinge“ des antiken griechischen Philosophen Heraklit v. Ephesos (um 520 vuZ – 460 vuZ)
und
„Krieg ist keine Lösung“ der deutschen Fotojournalistin Anja Niedringhaus (*1965), die 2014 in Afghanistan von einem Attentäter erschossen wurde.
Auch im Jahr 2022 haben sowohl der ca. 2500 Jahre alte Spruch als auch das Zitat aus der jüngsten Geschichte leider nichts an Aktualität und Aussagekraft verloren.geschrieben für:
Kultur / Freizeitanlagen in Hakenberg Gemeinde Fehrbellin
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von FalkdS
Eine 787 Meter lange historische Alle verbindet das „Kleine Denkmal“ mit der Siegessäule.
Sie vereint zwei Straßen links und rechts von dem Denkmal und verläuft dann 700 Meter schnurgerade aus zur Siegessäule. Dort führt sie rechts um dieses Denkmal bis zum Waldhaus. Heute heißt die damalige Denkmalallee „Am Denkmal“.
Das Kleine Denkmal war das erste an den Sieg über die Schweden erinnernde Denkmal. Bei seiner Denkmalsbesichtigung im Jahre 1873 fand es Kronprinz Friedrich III. nicht groß, also monumental genug, deshalb ließ er die Siegessäule mit der goldenen Victoria errichten.
Zwischen den beiden Denkmalen wurde diese schnurgerade Alle angelegt. Sie wurde einmal von 140 Linden und Ahorn gesäumt.
Im Jahr 2000 wurde sie restauriert und die Lücken wegen fehlender Bäume mit Ahorn „aufgefüllt“.
Auch zu DDR-Zeiten standen die Bäume der Allee unter Denkmalsschutz, das typische fünfeckige Blechschild mit der Eule ist an einem der ersten Bäume auf der rechtzen Seite (Richtung Siegessäule gesehen) befestigt. Auf dem Schild steht „Geschützte Gehölze“ und als Aussteller wird „Der Rat des Kreises“ genannt.geschrieben für:
Kultur / Freizeitanlagen in Hakenberg Gemeinde Fehrbellin
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von FalkdS
Eine 787 Meter lange historische Alle verbindet das „Kleine Denkmal“ mit der Siegessäule.
Sie vereint zwei Straßen links und rechts von dem Denkmal und verläuft dann 700 Meter schnurgerade aus zur Siegessäule. Dort führt sie rechts um dieses Denkmal bis zum Waldhaus. Heute heißt die damalige Denkmalallee „Am Denkmal“.
Das Kleine Denkmal war das erste an den Sieg über die Schweden erinnernde Denkmal. Bei seiner Denkmalsbesichtigung im Jahre 1873 fand es Kronprinz Friedrich III. nicht groß, also monumental genug, deshalb ließ er die Siegessäule mit der goldenen Victoria errichten.
Zwischen den beiden Denkmalen wurde diese schnurgerade Alle angelegt. Sie wurde einmal von 140 Linden und Ahorn gesäumt.
Im Jahr 2000 wurde sie restauriert und die Lücken wegen fehlender Bäume mit Ahorn „aufgefüllt“.
Auch zu DDR-Zeiten standen die Bäume der Allee unter Denkmalsschutz, das typische fünfeckige Blechschild mit der Eule ist an einem der ersten Bäume auf der rechtzen Seite (Richtung Siegessäule gesehen) befestigt. Auf dem Schild steht „Geschützte Gehölze“ und als Aussteller wird „Der Rat des Kreises“ genannt.geschrieben für:
Kultur / Freizeitanlagen in Hakenberg Gemeinde Fehrbellin
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von grubmard
Das „Kleine Denkmal“ Hakenberg (ca. 35 km nordwestlich von Berlin) steht am Abzweig der Straße „Am Denkmal“ von der ehemaligen Poststraße Berlin-Hamburg.
Es erinnert an die Reiterschlacht bei Fehrbellin vom 18.6. (alter julianischer Kalender) / 28.6. (neuer gregorianischer Kalender) 1675 zwischen Schweden und Brandenburg im Schwedisch-brandenburgischen Krieg (1674-1679).
Im Verlauf des Krieges drangen die Schweden fast bis nach Berlin vor, bevor sie von den Brandenburgern in mehreren Gefechten zum Rückzug Richtung Schwedisch-Vorpommern gezwungen wurden.
7000 Infanteristen, 4000 Kavalleristen und ein paar Kanonen hatte der schwedische Kommandeur Generalleutnant Wolmar v. Wrangel (1641-1675) aufgeboten, um den Rückzug seines umfangreichen Trosses gegen die nachrückenden Brandenburger zu decken. Am 18./28.6.1675 trafen 5600 brandenburgische Reiter (Kürassiere und Dragoner) mit wenigen Kanonen unter dem Kommando von Kurfürst Friedrich Wilhelm v. Brandenburg (1620-1688) und General Georg v. Derfflinger (1606-1695) zwischen Linum und Hakenberg auf die Schweden. Auf Infanterieunterstützung mussten die Brandenburger verzichten, da die Fußtruppen mit dem schnellen Vormarsch der Brandenburger Kavallerie nicht mithalten konnten.
Im Verlauf der Kämpfe wurden die Schweden von den Brandenburgern zurückgedrängt und gaben die Schlacht verloren. Verlustreiche Nachfolgegefechte gab es noch am nächsten Tag. Wer es genau wissen will – ich empfehle den ausführlichen wikipedia-Eintrag zur Schlacht.
Die Verluste der Schweden wurden auf 4000 Mann beziffert, davon 2400 Tote.
Die Brandenburger beklagten 218 Tote und über 280 Verwundete.
Das „Kleine Denkmal“ ließ 1800 der Gutsherr Friedrich Eberhard v. Rochow (1734-1805) an der Stelle errichten, an der während der Schlacht die brandenburgischen Dragonerregimenter die Linien der schwedischen Truppen durchbrochen hatten.
Um 1850 war das Denkmal in derart desolatem Zustand, dass der Kriegerverein Fehrbellin Geld für eine Instandsetzung sammeln musste. 1857 fand schließlich die Neuweihe des Denkmals statt. Nach einem Besuch des Denkmals im Jahr 1873 befand der preußische Kronprinz Friedrich (1831-1888 / Als Friedrich III. Deutscher Kaiser und König v. Preußen) das Denkmal zu mickrig für das bedeutende Ereignis und initiierte den Bau des benachbarten, „Siegessäule Hakenberg“ genannten, Denkmals.
Dadurch steht das Kleine Denkmal heute am Beginn der Straße „Am Denkmal“, die direkt auf die Siegessäule zuführt.
In den Jahrzehnten der DDR verfiel das Denkmal erneut und wurde 2002 erneuert und restauriert.
Das Denkmal steht eingezäunt auf einer Grünfläche. Das eiserne Gitter trägt die Widmung „Erneuert und bewehrt durch den Krieger-Verein zu Fehrbellin 1857“.
4 Stufen führen zum Denkmal. An den Ecken der untersten Stufe befinden sich 4 halbeingegrabene Kanonenrohre. Das Denkmal wird bekrönt von einer großen Deckelvase.
Alle 4 Seiten des Denkmals tragen Inschriften:
Östliche Seite: „Friedrich Wilhelm der Grosse kam sah und siegte den XVIII Juni MDCLXXV“
Westliche Seite: „Hier legten die braven Brandenburger den Grund zu Preussens Grösse“
Und unter einem Eichenlaubzweig:
„Das Andenken an den Held und seiner Getreuen erneuert dankbar mit jedem Freunde des Vaterlands Friedr. Eberhard von Rochow auf Reckahn MDCCC“
(Die Schreibweise mit Doppel-S statt „ß“ ist der durchgängigen Großschrift geschuldet).
Auf der nördlichen und südlichen Seite sind die Namen von verdienstvollen brandenburgischen Offizieren vermerkt, die an der Schlacht beteiligt waren:
v. Dörflinger (vermutlich General Georg v. Derfflinger / 1606-1695)
v. Görzke (Oberst Joachim Ernst v. Görzke / 1611-1682)
v. Götz, (Oberst)
v. Moerner (Oberst Berend Joachim v. Mörner / 1675 gefallen in der Schlacht bei Fehrbellin)
Froben (Stallmeister Emanuel Froben / 1630-1675, gefallen in der Schlacht bei Fehrbellin, gilt als Lebensretter des Kurfürsten in der Schlacht)
v. Treffenfeld (Oberst Joachim Henniges zu Treffenfeld / 1610-1688)
v. Strauss (Oberstleutnant Johann Christoph v. Strauß / † 1686)
v. Sydow (Oberst Alexander Magnus v. Sydow / 1622-1679)
v. Zabeltitz (Rittmeister)
Friedrich Landgraf v. Hessen (1633-1708 / General und Kommandeur der brandenburgischen Kavallerie / späterer Landgraf Friedrich II. v. Hessen-Homburg)
Fazit: Einfaches Denkmal vom Beginn des 19. Jahrhunderts, bevor diese Denkmäler im Deutschen Kaiserreich in Gigantomanismus ausarteten.geschrieben für:
Freizeitanlagen / Kultur in Hakenberg Gemeinde Fehrbellin
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von grubmard
Manch Einer mag an eine Fata Morgana denken oder glauben, sich verfahren zuhaben, wenn er aus der Ferne dieses Denkmal sieht.
Tatsächlich sieht es der Berliner Siegessäule ähnlich und steht doch 45 km Luftlinie nordwestlich von dieser entfernt zwischen dem Dorf Hakenberg und der Autobahn A24.
Korrekt heißt das Denkmal „Siegessäule Hakenberg“ oder auch „Denkmal für die Reiterschlacht bei Fehrbellin“. Man erreicht es z.B. über die A24 , Anschlußstelle Fehrbellin oder Kremmen und dann über die alte Hamburger Poststraße (L 76)
Die Zufahrt zur Siegessäule kann man eigentlich nicht verfehlen, da an der L76 an der Einmündung der 750 m langen und von Ahorn- und Lindenbäumen gesäumten Denkmalallee ein weiteres, kleineres Denkmal steht. Unterhalb der Siegessäule gibt es einen kleinen Parkplatz.
Das Denkmal erinnert an den Sieg der Brandenburger über die Schweden am 18.6.1675 in der Schlacht bei Fehrbellin. Grundsteinlegung durch den preußischen Kronprinzen Friedrich Wilhelm (1888 als Friedrich III. König v. Preußen und Deutscher Kaiser) war am 200. Jahrestag der Schlacht. Die Einweihung mit allem preußisch-deutschen Militärpomp fand am Sedantag 1879 statt. (Mit dem Sedantag erinnerte das Deutsche Reich alljährlich der Kapitulation der französischen Armee vor den deutschen Truppen im Deutsch-französischen Krieg am 2.9.1870).
Die 36 m hohe Siegessäule steht auf einem Hügel südlich des Schlachtfeldes, dort wo 1675 die brandenburgische Artillerie aufgestellt war. Das Denkmal wurde nach dem Entwurf von P.A. Spieker errichtet.
Der Sockel besteht aus grauem Sandstein. An der Nordseite des Sockels wurde eine Widmungstafel aus schwedischen Granit mit der Inschrift „Zur Erinnerung an den Sieg Kurfürst Friedrich Wilhelm des Grossen von Brandenburg – Fehrbellin den 18. Juni 1675“ angebracht.
Über der Tafel in einer Art Nische steht eine große Portraitbüste des Kurfürsten aus Carrara-Marmor nach einem Entwurf von Andreas Schlüter.
Der Turm wurde aus roten Backsteinen und gelben Schmuckbacksteinen gemauert. Über eine Wendeltreppe ist der Turm am Tage bis zur Aussichtsgalerie in 32m Höhe begehbar. Von der Galerie hat man einen schönen und z.T. weiten Blick über das einstige Schlachtfeld.
Der Turmeintritt ist frei, um Spenden wird aber gebeten.
Der Turm wird bekrönt von der 4 m hohen vergoldeten Bronzeskulptur der Siegesgöttin Victoria, die auch als kleinere und ältere Schwester der Viktoria auf der Siegessäule bezeichnet wird.
Die Hakenberger Victoria ist ein Nachguss der Bronzeskulptur von Christian Daniel Rauch von 1843 auf der Friedenssäule auf dem Mehringplatz in Berlin-Kreuzberg (ehemals Belle-Alliance-Platz).
Die Schlacht bei Fehrbellin wurde im Schwedisch-brandenburgischen Krieg (1674-1679) geschlagen. Der westliche Teil des Herzogtums Pommern gehörte von 1648 bis 1815 zum Königreich Schweden und damit waren Brandenburg-Preußen und Schweden direkte Nachbarn, die sich gerne mal bekriegten.
Im Verlauf des Feldzuges von 1675 war es den Brandenburgern gelungen, den Vormarsch der Schweden, die fast bis Berlin vorgedrungen waren, in mehreren Gefechten zu stoppen. Die Schweden zogen sich daraufhin im Juni 1675 nach Norden zurück.
Am 18. (nach dem damals gültigen julianischen Kalender) bzw. 28.6.1675 (nach dem heute gültigen gregorianischen Kalender) kam es südlich von Hakenberg zu einem Rückzugsgefecht zwischen Schweden und Brandenburgern, das als „Reiterschlacht bei Fehrbellin“ (nach der nächstgelegenen Stadt) in die Geschichte einging.
7000 Infanteristen, 4000 Kavalleristen und ein paar Kanonen hatte der schwedische Kommandeur Generalleutnant Wolmar v. Wrangel aufgeboten, um den Rückzug seines umfangreiches Trosses gegen die nachrückenden Brandenburger zu decken. Am 18./28.6.1675 trafen 5600 brandenburgische Reiter (Kürassiere und Dragoner) mit wenigen Kanonen unter dem Kommando von Kurfürst Friedrich Wilhelm v. Brandenburg und Generalfeldmarschall Georg v. Derfflinger auf die Schweden. Auf Infanterieunterstützung mussten die Brandenburger verzichten, da die Fußtruppen mit dem schnellen Vormarsch der Brandenburger Kavallerie nicht mithalten konnten.
Im Verlauf der Kämpfe wurden die Schweden von den Brandenburgern zurückgedrängt und gaben die Schlacht verloren. Verlustreiche Nachfolgegefechte gab es noch am nächsten Tag. Wer es genau wissen will –ich empfehle den ausführlichen wikipedia-Eintrag zur Schlacht.
Die Schweden erlitten schwere Verluste: auf 4000 Tote, Verwundete und Gefangene wird deren Zahl beziffert, davon 2400 Tote.
Die Brandenburger beklagten 218 Tote und über 280 Verwundete.
Wo die vielen Toten beigesetzt wurden, weiß man heute nicht mehr, da es damals üblich war, die Toten einer Schlacht in Massengräbern beizusetzen, deren Lage heute meist unbekannt ist.
Noch heute findet man auf den Feldern ua. Musketen- und Kanonenkugeln, die von der Schlacht stammen.
Zu DDR-Zeiten wurde das Denkmal sehr vernachlässigt und war in schlechtem Zustand. Erst nach der Wiedervereinigung wurden die Denkmalallee, die Siegessäule und ihr Umfeld restauriert, saniert und wiederhergestellt. Man stellte mehrere Infotafeln zum historischen Ereignis auf und machte die Aussichtsgalerie wieder für Besucher zugänglich.
Fazit zum Denkmal: Eindrucksvolles preußisches Schlachtdenkmal des 19. Jahrhunderts.
Es ist eigentlich nur für motorisierte Besucher erreichbar. Der Aufstieg im Denkmal zur Aussichtsgalerie ist eigenermaßen mühsam und nichts für Menschen mit körperlichen Einschränkungen.
Am Fuß des Denkmals bietet das Restaurant „Waldhaus am Denkmal“ die Möglichkeit zu Erholung und Stärkung.geschrieben für:
Freizeitanlagen / Kultur in Hakenberg Gemeinde Fehrbellin
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von grubmard
Das Dorf Tarmow (2 km südöstlich von Fehrbellin / 35 km nordwestlich von Berlin) ist heute ein Ortsteil der Gemeinde Fehrbellin.
Das Kriegerdenkmal für die Gefallenen des 1. Und 2. Weltkriegs steht hier nicht auf einem Platz im Ort sondern auf dem Friedhof/Kirchhof des 1294 erstmals urkundlich erwähnte Tarmow.
Das wuchtige Denkmal hat seinen Platz im Zentrum des sehr gepflegten Friedhofs gefunden.
Auf einem mehrstufigen Sockel erhebt sich das Denkmal in Form einer viereckigen Säule, die von einer Art Kapitell mit einer Kugel und einem christlichen Kreuz abgeschlossen wird.
Am Sockelfuß gibt es eine Gedenktafel mit der Inschrift „Den Gefallenen zum Gedenken“. Auf dieser Tafel ruht, gebettet auf Eichenlaub, ein deutscher Stahlhelm.
Auf dem Mittelteil sind dann die Inschriftentafeln mit Namen und Lebensdaten der Gefallenen beider Weltkriege aus Tarmow angebracht. Diese Tafeln gehen oben in ein Kreuz über, dass eine Mischung aus christlichem und Eisernen Kreuz ist.
Standort und die christlichen Stilelemente legen die Vermutung nahe, dass das Denkmal in den 1920er Jahren von der Tarmower Kirchengemeinde errichtet wurde. In der DDR wurde nichts zum Erhalt des Denkmals unternommen und es verfiel im Laufe der Jahrzehnte.
Erst 2010 wurde das Denkmal saniert, restauriert und umgestaltet. Die alte Inschrift „Unsern Helden zur Ehre.
Treue um Treue. Das dankbare Tarmow“ auf der Seite mit dem Stahlhelm wurde durch eine Tafel mit den Namen der Gefallenen des 2. Weltkriegs überdeckt.
Fazit: Zusammen mit dem gepflegten Friedhof und der angrenzenden Schinkel-Kirche ein sehr ansprechendes Gesamtensemble und Ort würdigen Gedenkens.geschrieben für:
Freizeitanlagen / Kultur in Tarmow Gemeinde Fehrbellin
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von grubmard
Das „Kleine Denkmal“ Hakenberg (ca. 35 km nordwestlich von Berlin) steht am Abzweig der Straße „Am Denkmal“ von der ehemaligen Poststraße Berlin-Hamburg.
Es erinnert an die Reiterschlacht bei Fehrbellin vom 18.6. (alter julianischer Kalender) / 28.6. (neuer gregorianischer Kalender) 1675 zwischen Schweden und Brandenburg im Schwedisch-brandenburgischen Krieg (1674-1679).
Im Verlauf des Krieges drangen die Schweden fast bis nach Berlin vor, bevor sie von den Brandenburgern in mehreren Gefechten zum Rückzug Richtung Schwedisch-Vorpommern gezwungen wurden.
7000 Infanteristen, 4000 Kavalleristen und ein paar Kanonen hatte der schwedische Kommandeur Generalleutnant Wolmar v. Wrangel (1641-1675) aufgeboten, um den Rückzug seines umfangreichen Trosses gegen die nachrückenden Brandenburger zu decken. Am 18./28.6.1675 trafen 5600 brandenburgische Reiter (Kürassiere und Dragoner) mit wenigen Kanonen unter dem Kommando von Kurfürst Friedrich Wilhelm v. Brandenburg (1620-1688) und General Georg v. Derfflinger (1606-1695) zwischen Linum und Hakenberg auf die Schweden. Auf Infanterieunterstützung mussten die Brandenburger verzichten, da die Fußtruppen mit dem schnellen Vormarsch der Brandenburger Kavallerie nicht mithalten konnten.
Im Verlauf der Kämpfe wurden die Schweden von den Brandenburgern zurückgedrängt und gaben die Schlacht verloren. Verlustreiche Nachfolgegefechte gab es noch am nächsten Tag. Wer es genau wissen will – ich empfehle den ausführlichen wikipedia-Eintrag zur Schlacht.
Die Verluste der Schweden wurden auf 4000 Mann beziffert, davon 2400 Tote.
Die Brandenburger beklagten 218 Tote und über 280 Verwundete.
Das „Kleine Denkmal“ ließ 1800 der Gutsherr Friedrich Eberhard v. Rochow (1734-1805) an der Stelle errichten, an der während der Schlacht die brandenburgischen Dragonerregimenter die Linien der schwedischen Truppen durchbrochen hatten.
Um 1850 war das Denkmal in derart desolatem Zustand, dass der Kriegerverein Fehrbellin Geld für eine Instandsetzung sammeln musste. 1857 fand schließlich die Neuweihe des Denkmals statt. Nach einem Besuch des Denkmals im Jahr 1873 befand der preußische Kronprinz Friedrich (1831-1888 / Als Friedrich III. Deutscher Kaiser und König v. Preußen) das Denkmal zu mickrig für das bedeutende Ereignis und initiierte den Bau des benachbarten, „Siegessäule Hakenberg“ genannten, Denkmals.
Dadurch steht das Kleine Denkmal heute am Beginn der Straße „Am Denkmal“, die direkt auf die Siegessäule zuführt.
In den Jahrzehnten der DDR verfiel das Denkmal erneut und wurde 2002 erneuert und restauriert.
Das Denkmal steht eingezäunt auf einer Grünfläche. Das eiserne Gitter trägt die Widmung „Erneuert und bewehrt durch den Krieger-Verein zu Fehrbellin 1857“.
4 Stufen führen zum Denkmal. An den Ecken der untersten Stufe befinden sich 4 halbeingegrabene Kanonenrohre. Das Denkmal wird bekrönt von einer großen Deckelvase.
Alle 4 Seiten des Denkmals tragen Inschriften:
Östliche Seite: „Friedrich Wilhelm der Grosse kam sah und siegte den XVIII Juni MDCLXXV“
Westliche Seite: „Hier legten die braven Brandenburger den Grund zu Preussens Grösse“
Und unter einem Eichenlaubzweig:
„Das Andenken an den Held und seiner Getreuen erneuert dankbar mit jedem Freunde des Vaterlands Friedr. Eberhard von Rochow auf Reckahn MDCCC“
(Die Schreibweise mit Doppel-S statt „ß“ ist der durchgängigen Großschrift geschuldet).
Auf der nördlichen und südlichen Seite sind die Namen von verdienstvollen brandenburgischen Offizieren vermerkt, die an der Schlacht beteiligt waren:
v. Dörflinger (vermutlich General Georg v. Derfflinger / 1606-1695)
v. Görzke (Oberst Joachim Ernst v. Görzke / 1611-1682)
v. Götz, (Oberst)
v. Moerner (Oberst Berend Joachim v. Mörner / 1675 gefallen in der Schlacht bei Fehrbellin)
Froben (Stallmeister Emanuel Froben / 1630-1675, gefallen in der Schlacht bei Fehrbellin, gilt als Lebensretter des Kurfürsten in der Schlacht)
v. Treffenfeld (Oberst Joachim Henniges zu Treffenfeld / 1610-1688)
v. Strauss (Oberstleutnant Johann Christoph v. Strauß / † 1686)
v. Sydow (Oberst Alexander Magnus v. Sydow / 1622-1679)
v. Zabeltitz (Rittmeister)
Friedrich Landgraf v. Hessen (1633-1708 / General und Kommandeur der brandenburgischen Kavallerie / späterer Landgraf Friedrich II. v. Hessen-Homburg)
Fazit: Einfaches Denkmal vom Beginn des 19. Jahrhunderts, bevor diese Denkmäler im Deutschen Kaiserreich in Gigantomanismus ausarteten.geschrieben für:
Freizeitanlagen / Kultur in Hakenberg Gemeinde Fehrbellin
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von grubmard
Manch Einer mag an eine Fata Morgana denken oder glauben, sich verfahren zuhaben, wenn er aus der Ferne dieses Denkmal sieht.
Tatsächlich sieht es der Berliner Siegessäule ähnlich und steht doch 45 km Luftlinie nordwestlich von dieser entfernt zwischen dem Dorf Hakenberg und der Autobahn A24.
Korrekt heißt das Denkmal „Siegessäule Hakenberg“ oder auch „Denkmal für die Reiterschlacht bei Fehrbellin“. Man erreicht es z.B. über die A24 , Anschlußstelle Fehrbellin oder Kremmen und dann über die alte Hamburger Poststraße (L 76)
Die Zufahrt zur Siegessäule kann man eigentlich nicht verfehlen, da an der L76 an der Einmündung der 750 m langen und von Ahorn- und Lindenbäumen gesäumten Denkmalallee ein weiteres, kleineres Denkmal steht. Unterhalb der Siegessäule gibt es einen kleinen Parkplatz.
Das Denkmal erinnert an den Sieg der Brandenburger über die Schweden am 18.6.1675 in der Schlacht bei Fehrbellin. Grundsteinlegung durch den preußischen Kronprinzen Friedrich Wilhelm (1888 als Friedrich III. König v. Preußen und Deutscher Kaiser) war am 200. Jahrestag der Schlacht. Die Einweihung mit allem preußisch-deutschen Militärpomp fand am Sedantag 1879 statt. (Mit dem Sedantag erinnerte das Deutsche Reich alljährlich der Kapitulation der französischen Armee vor den deutschen Truppen im Deutsch-französischen Krieg am 2.9.1870).
Die 36 m hohe Siegessäule steht auf einem Hügel südlich des Schlachtfeldes, dort wo 1675 die brandenburgische Artillerie aufgestellt war. Das Denkmal wurde nach dem Entwurf von P.A. Spieker errichtet.
Der Sockel besteht aus grauem Sandstein. An der Nordseite des Sockels wurde eine Widmungstafel aus schwedischen Granit mit der Inschrift „Zur Erinnerung an den Sieg Kurfürst Friedrich Wilhelm des Grossen von Brandenburg – Fehrbellin den 18. Juni 1675“ angebracht.
Über der Tafel in einer Art Nische steht eine große Portraitbüste des Kurfürsten aus Carrara-Marmor nach einem Entwurf von Andreas Schlüter.
Der Turm wurde aus roten Backsteinen und gelben Schmuckbacksteinen gemauert. Über eine Wendeltreppe ist der Turm am Tage bis zur Aussichtsgalerie in 32m Höhe begehbar. Von der Galerie hat man einen schönen und z.T. weiten Blick über das einstige Schlachtfeld.
Der Turmeintritt ist frei, um Spenden wird aber gebeten.
Der Turm wird bekrönt von der 4 m hohen vergoldeten Bronzeskulptur der Siegesgöttin Victoria, die auch als kleinere und ältere Schwester der Viktoria auf der Siegessäule bezeichnet wird.
Die Hakenberger Victoria ist ein Nachguss der Bronzeskulptur von Christian Daniel Rauch von 1843 auf der Friedenssäule auf dem Mehringplatz in Berlin-Kreuzberg (ehemals Belle-Alliance-Platz).
Die Schlacht bei Fehrbellin wurde im Schwedisch-brandenburgischen Krieg (1674-1679) geschlagen. Der westliche Teil des Herzogtums Pommern gehörte von 1648 bis 1815 zum Königreich Schweden und damit waren Brandenburg-Preußen und Schweden direkte Nachbarn, die sich gerne mal bekriegten.
Im Verlauf des Feldzuges von 1675 war es den Brandenburgern gelungen, den Vormarsch der Schweden, die fast bis Berlin vorgedrungen waren, in mehreren Gefechten zu stoppen. Die Schweden zogen sich daraufhin im Juni 1675 nach Norden zurück.
Am 18. (nach dem damals gültigen julianischen Kalender) bzw. 28.6.1675 (nach dem heute gültigen gregorianischen Kalender) kam es südlich von Hakenberg zu einem Rückzugsgefecht zwischen Schweden und Brandenburgern, das als „Reiterschlacht bei Fehrbellin“ (nach der nächstgelegenen Stadt) in die Geschichte einging.
7000 Infanteristen, 4000 Kavalleristen und ein paar Kanonen hatte der schwedische Kommandeur Generalleutnant Wolmar v. Wrangel aufgeboten, um den Rückzug seines umfangreiches Trosses gegen die nachrückenden Brandenburger zu decken. Am 18./28.6.1675 trafen 5600 brandenburgische Reiter (Kürassiere und Dragoner) mit wenigen Kanonen unter dem Kommando von Kurfürst Friedrich Wilhelm v. Brandenburg und Generalfeldmarschall Georg v. Derfflinger auf die Schweden. Auf Infanterieunterstützung mussten die Brandenburger verzichten, da die Fußtruppen mit dem schnellen Vormarsch der Brandenburger Kavallerie nicht mithalten konnten.
Im Verlauf der Kämpfe wurden die Schweden von den Brandenburgern zurückgedrängt und gaben die Schlacht verloren. Verlustreiche Nachfolgegefechte gab es noch am nächsten Tag. Wer es genau wissen will –ich empfehle den ausführlichen wikipedia-Eintrag zur Schlacht.
Die Schweden erlitten schwere Verluste: auf 4000 Tote, Verwundete und Gefangene wird deren Zahl beziffert, davon 2400 Tote.
Die Brandenburger beklagten 218 Tote und über 280 Verwundete.
Wo die vielen Toten beigesetzt wurden, weiß man heute nicht mehr, da es damals üblich war, die Toten einer Schlacht in Massengräbern beizusetzen, deren Lage heute meist unbekannt ist.
Noch heute findet man auf den Feldern ua. Musketen- und Kanonenkugeln, die von der Schlacht stammen.
Zu DDR-Zeiten wurde das Denkmal sehr vernachlässigt und war in schlechtem Zustand. Erst nach der Wiedervereinigung wurden die Denkmalallee, die Siegessäule und ihr Umfeld restauriert, saniert und wiederhergestellt. Man stellte mehrere Infotafeln zum historischen Ereignis auf und machte die Aussichtsgalerie wieder für Besucher zugänglich.
Fazit zum Denkmal: Eindrucksvolles preußisches Schlachtdenkmal des 19. Jahrhunderts.
Es ist eigentlich nur für motorisierte Besucher erreichbar. Der Aufstieg im Denkmal zur Aussichtsgalerie ist eigenermaßen mühsam und nichts für Menschen mit körperlichen Einschränkungen.
Am Fuß des Denkmals bietet das Restaurant „Waldhaus am Denkmal“ die Möglichkeit zu Erholung und Stärkung.geschrieben für:
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von grubmard
Oft sind die Kriegerdenkmale in brandenburgischen Dörfern (und anderswo) eher einfacher Natur: Felsbrocken mit Inschrift, Obelisken, Säulen, Pyramidenstümpfe unterschiedlicher Größe …
Das deutsche Kriegerdenkmal für die Gefallenen des 1. Weltkrieges in Linum (30 km nordwestlich von Berlin und 20 km südlich von Neuruppin) sticht da aus dieser Masse doch hervor. Man hat sich nach dem Krieg etwas großes, ins Auge stechendes gegönnt.
An der Hauptstraße vor der Kirche auf einer kleinen Anhöhe hat man fast schon eine Art Tempel errichtet. Eine sich nach oben hin verjüngende Treppe führt zum Denkmal, das von einer von 4 Säulen getragenen Arkade begrenzt wird. Die äußeren Säulen tragen die Jahreszahlen 1914 und 1918, dazwischen ist die die Inschrift „Den tapferen Heldensöhnen der Gemeinde Linum“ angebracht. Bekrönt wird die Anlage von einem großen Eisernen Kreuz.
Im Zentrum des Denkmals stehen die Tafeln mit den Namen und Todesdaten der Gefallenen. Dem Spruch: „Es starben den Heldentod für‘s Vaterland“ folgen 49 Namen. Erschreckend zu sehen, daß manche Familien mehrfach betroffen waren, wie z.B. die Familie Wegener, die gleich 3x genannt ist.
In einer angedeuteten Nische in der Mitte kniet ein trauender deutscher Soldat mit einem Kranz. Die Darstellung des Soldaten finde ich allerdings etwas trivial und unproportional. Der Sockel mit dem knienden Soldaten trägt die Worte:
„Treue um Treue!“
und den Bibelspruch:
„Niemand hat größere Liebe denn die, daß er sein Leben läßet für seine Freunde – Joh. 15.13“.
Im krassen Kontrast zu dem pompösen Denkmal aus den 1920er Jahren steht die einfache Tafel, die nach der Wiedervereinigung neben dem Denkmal aufgestellt wurde:
„Der Friede vermag alles, der Krieg nichts. –Bruno Kreisky
Zum Gedenken an die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft – Bürgerinnen und Bürger von Linum“.
Weise und wahre Worte des großen österreichischen Staatsmannes, die leider bis heute zu oft ungehört verhallen.
Fazit: Pompöses, recht gut erhaltenes, gut gepflegtes und sehenswertes Denkmal für die vielen Toten, die der 1. Weltkrieg die Gemeinde gekostet hat.geschrieben für:
Freizeitanlagen / Kultur in Linum Gemeinde Fehrbellin
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von grubmard
Heute steht der preußische Postmeilenstein in Linum (30 km nordwestlich von Berlin und 20 km südlich von Neuruppin) etwa auf Höhe der Dorfkirche an der seit 1654 bestehenden Alten Hamburger Poststraße, die in diesem Abschnitt östlich der heutigen Autobahn A24 verläuft. Wo es eine alte Poststraße gibt, gibt es auch eine neue. Die Neue Hamburger Poststraße wurde 1830 westlich der heutigen A24 angelegt und entspricht in ihrem Verlauf der heutigen Bundesstraße B 5.
Ursprünglicher Standort des Postmeilensteins war 1 km Kilometer südöstlich von Linum. Um Postkutschenreisenden einen besseren Überblick über Entfernungen und die daraus resultierenden Tarife zu geben, ließ der 1800 neu berufene preußische Generalpostmeister Graf Friedrich Wilhelm v. d. Schulenburg-Kehnert die wichtigsten Poststraßen vermessen und Postmeilensteine an ihnen setzen.
Dafür wurde die preußische Meile (7532,48 m) geviertelt. Am Anfang stand ein Ganzmeilenstein, bestehend aus Obelisk auf einem zweiteiligen Sockel. Die Viertelmeile wurde von einem Steinquader, die halbe Meile von einem kleineren Obelisk auf einem einfachen Sockel, die Dreiviertelmeile wieder mit einem Steinquader und die Meile von einem Ganzmeilenstein markiert. Und so wiederholte es sich immer wieder zwischen den Städten, im Falle der Alten Hamburger Poststraße zwischen Berlin und Richtung Hamburg bis zur preußischen Grenze.
Anders als bei den aufwendig verzierten spätbarocken sächsischen Postmeilensäulen waren die Preußen sparsamer: Keine Inschriften, kein Wappen – nur die puren Meilensäulen bzw. -steine. Ab 1803 wurden diese Postmeilensteine nach Hamburg vom preußischen Generalpostamt aufgestellt. Das Aussehen der Meilensteine aus Sandstein war, so gut es damals ging, genormt und somit kostensenkend.
Der 3,30 m hohe Linumer Ganzmeilenstein markierte ursprünglich: 6 preußische Meilen von bzw. nach Berlin, wobei Berlins Stadtgrenzen damals anders, nämlich wesentlich dichter am heutigen Stadtzentrum verliefen.
Nach Inbetriebnahme der Neuen Hamburger Poststraße verlor die Alte Hamburger Poststraße ab 1830 an Bedeutung. Die meisten Meilensteine/-säulen wurden abgebaut und verkauft oder auch als Baumaterial geklaut.
Die Linumer Säule erwarb der örtliche Schmied, der aus dem Obelisken Pflastersteine für seinen Hof machte. Das obere Sockelteil verwendeten er und seine Nachfolger als Unterlage zum Herstellen von Radbeschlägen. Nach 2000 fanden Mitglieder der Forschungsgruppe Meilensteine dieses Mittelstück, daß dann in die 2013 aufgestellte Rekonstruktion der Postmeilensäule integriert wurde. Eine Tafel informiert über Funktion und Geschichte.
Fazit: Interessantes Relikt aus der Vergangenheit vor Erfindung von Kilometerzähler und Taxameter.geschrieben für:
Freizeitanlagen / Kultur in Linum Gemeinde Fehrbellin
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