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Mein letzter Tag...

Ein golocal Nutzer schreibt:

Ich finde die Variante des zinslosen Studiendarlehns, wie z. B. in Hamburg, wesentlich besser. Nach abgeschlossenem Studium gehört man in der Regel zu den Gutverdienern und kann das locker in Raten zurückzahlen. Ich habe kein Verständnis dafür, dass viele Studenten das ablehnen.
@opavati Das mit den in Banken versenkten Millarden ist doch ne etwas simple Sicht der Dinge, Rubrik Stammtischparolen.


Ein golocal Nutzer meint nachdenklich:

@ Nusseck: Falls Du mal studiert haben solltest, hast Du das damals kostenlos, als die Bundesrepublik Deutschland noch ein Sozialstaat war. Auch wieder Stammtischniveau!

Arbeiterkinder haben kaum Studien-Chancen
"Der Anteil von Akademikerkindern an deutschen Hochschulen ist dominant. Das ist das Ergebnis er 19. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks. Sein Präsident spricht von "sozialer Selektion". Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) kritisiert, Deutschland bleibe Weltmeister in sozialer Auslese.
Im Jahr 2007 studierten von hundert Akademikerkindern 71, von hundert Kindern aus Familien ohne akademischen Hintergrund dagegen nur 24, wie das Deutsche Studentenwerk (DSW) ... in Berlin mitteilte."

http://www.welt.de/politik/bildung/article7305981/Arbeiterkinder-haben-kaum-Studien-Chancen.html

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Ein golocal Nutzer sagt ernsthaft:

@opavati Die Bundesrepublik konnte ja auch ein echter Sozialstaat sein, das Geld war da. Bis die neuen Bundesländer - bis heute - jährlich mit vielen Millarden gestützt werden müssen und die Kassen daher leer sind.

Wenn der Anteil von Akademikerkindern so hoch ist, warum müssen die denn bei gutem Familieneinkommen kostenlos studieren? Zumal die Eltern auf Kosten der Allgemeinheit bereits ihre soziale Stellung geschenkt bekommen haben. Können die jetzt nicht etwas zurückgeben?


Ein golocal Nutzer schreibt:

@nussek und opavati:
zu meiner Studienzeit (vor nem Vierteljahrhundert - Oh Gott wie die Zeit vergeht) gab es bereits Stipendien - sowohl Schüler- als auch Studentenstipendien. Großer Unterschied war: Schüler-Stipendium musste nicht zurückgezahlt werden, Studenten-Stipendium sehr wohl. Allerdings kam noch lange nicht JEDER an solch ein Stipendium dran: Es wurde das Einkommen der Eltern mit geprüft; lag dies über einer gewissen Grenze, kam kein Stipendium zustande. Und da interessierte auch nicht, wie viele Kinder in der Familie sind, sondern rein das Einkommen...
Daher kann ich es die Logik, dass es mit Geld (haben) zu tun hat ob studiert wurde oder nicht, nicht ganz nachvollziehen...Ganz im Gegenteil: Gerade DESWEGEN müssten es viel mehr Kinder aus "Arbeiter"-Familien gewesen sein, die studieren, da die Wahrscheinlichkeit, ein Stipendium zu erhalten, da viel höher war. Meiner Ansicht nach lag (und liegt es noch immer) am allgemeinen Umfeld, ob man die Ambition hat, zu studieren, oder nicht. Kinder aus sogenannten Akademiker-Familien wachsen meist bereits mit einer anderen Einstellung (durch Eltern und direktes Familienumfeld dementsprechend "beeinflusst") zum Thema Studium auf, als Kinder aus "Arbeiter"-Familien. Ich habe früher oft von Bekannten zu hören bekommen, dass ihre Eltern, selbst in sogenannten Arbeiterberufen beschäftigt (Vater Hausmeister, Mutter "Putze"), wenn das Thema Studium auf den Tisch kam, fragten: "Warum willste denn studieren? Lern nen anständigen Job, im Handwerk zum Beispiel! Handwerk hat goldenen Boden! Du musst nicht studieren - guck mich an, hab ich auch nicht und trotzdem ist was aus mir geworden!"

Und genau aus diesem Grund haben die Bekannten dann auch nicht studiert, weil ihnen ganz einfach die "Rückendeckung" von der Familie gefehlt hat...

Der Beitrag wurde zuletzt geändert



Ein golocal Nutzer sagt belustigt:

@nussek - Deine Ableitung fehlendes Geld - finde ich genial,viele (Ost)Freunde wirst Du Dir mit dieser Aussage allerdings nicht machen :-)
@becoba - Mal unabhängig von Stipendien - Ich erinnere mich an die Aussage meiner Mutter "Du sollst es mal besser haben wie Pappa".
Beide Elternteile kommen aus dem Arbeitermileu und hatten nur das Wohl ihres "Einzigen" im Kopf. Sie hätten alle gemacht das Sohnemann ein Studium macht und viel Geld verdient,gescheitert ist das Vorhaben einzig am Filius. Der war stinkefaul, wollte Geld verdienen und hat erst zu einem späten Zeitpunkt den Fehler eingesehen.

Ich glaube aber das die Diskussion hier,Oberthema "Goodbye Josy", ein wenig am Thema vorbei geht.

Eröffnet doch mal einen Beitrag zum Thema: Ausbildung in Deutschland. Ihr habt mit Euren Anmerkungen (opavati,becoba, nussek ) sicher recht, aber mich erstaunt vielmehr die große Zahl an Jugendlichen, mit minderem Wissenstand.
Ich erlebe das immer wieder bei der IHK (Prüfungen) oder hier im Betrieb bei Einstellungsgesprächen.
Das Niveau ist gruselig !!
Letzte Woche war ein Beitrag in´m Fernsehen zu diesem Thema: Eine große Firma hat seit 20 Jahren einen Einstellungstest im Bereich Allgemeinwissen. Waren es früher 45 %% der Menschen die diesen Test geschafft haben, sind es heute gerade mal 15 %.
Bevor wir uns dem kleinen ,elitären Bereich der Studienwilligen (und fähigen) zuwenden sollten wir unsere Betrachtung auf die Vielzahl an jungen Menschen legen, die nicht Willens sind íhren Lebensunterhalt zu verdienen, die Bildungsresistent sind und, durch ihr Umfeld geprägt, nie eine Chance haben werden.
Solange wir bei unserem Einstellungstest auf die Frage :Nennen Sie uns Länder die an Deutschland grenzen, Antworten bekommen wie:Großbritanien und Bayern, solange mache ich mir über Studium, Stipendien und Hochschulen keine Gedanken



Die Zahl der Studierenden ohne akademischen Hintergrund (Arbeiter usw.) hat von 57% im Jahre 1982 auf 41% im Jahre 2009 abgenommen, die der Studierenden mit akademischen Hintergrund hat von 43% im Jahr 1982 auf 59% im Jahr 2009 zugenommen. Die Schere geht auf.

Solche Leute wie der Ex-Kanzler Schröder, der aus ärmlichsten Verhältnissen kommt und sein Genosse Frank-Walter Außenminister hätten unter heutigen Bedingungen kaum die gleichen Chancen wie in ihrer Zeit.

Das kann sicher nicht mit der Übernahme der DDR erklärt werden, oder?



na ja, Bayern zählt für mich allerdings auch als eine Art "Ausland" :-D



Hast Recht, hier gings ja eigentlich um Josy *schnüff*


Ein golocal Nutzer schreibt:

@opavati -nicht immer alles persönlich nehmen :-)

Außerdem gebe ich Dir teilweise sogar recht. Früher haben wir mit einer Tasse Kakao das Abitur geschafft, heute brauchen die Juegdnlichen zur Erreichung des vierten Schuljahres einen Psychologen.

Ich weiß nur nicht ob die Zeiten härter geworden sind, oder ob die Menschen weniger belastbar sind. Nimm die Zahl der psychischen Erkrankungen(jobbedingt) oder vergleich mal wie viele Jahre unsere Generatiobn gearbeitet hat und auf wie viele Jahre heute ein junger Menschen "kommen kann".

Jetzt ist aber Schluß - Tschüß Josy, Du siehst was Du angerichtet hast :-)


Ein golocal Nutzer schreibt:

Dann muss ich aber doch noch einen loswerden, opavati :-)
Erstens: Nicht Übernahme, sondern Rettung und Eingliederung.

Zweitens: Aber gerade vor dem Hintergrund Deiner Zahlen würden sich doch Studiendarlehn anbieten, dann hätten doch alle die Chance. Zumal das Darlehn erst ab einem bestimmten Jahreseinkommen rückzahlbar ist. Wer also keinen Job findet, braucht nicht zurückzuzahlen.