Schaut man sich einige Ortschaften oder deren Stadtteile, die mit „Neu“ anfangen, wird man feststellen, dass diese Angabe diese Zuschreibung nicht erst vor Jahren oder Jahrzehnten erhielt, sondern mitunter vor Jahrhunderten! Mir fallen da die Neustadt in Prag oder in Dresden ein bzw. weitere, die ich aber sprachlich selbst nicht ‚nachweisen‘ kann. Das kann man aber auch beim ‚neuen Schloss‘ in Höchst übertragen. Wie ich im vorherigem Beitrag versprochen habe, wende ich mich nun diesem Bau zu,... weiterlesen
den ich ehrlich vor unserer Reise dorthin, gar nicht auf dem sprichwörtlichem „Schirm“ gehabt hatte. Wie das alte zuvor, unterliegt auch dieses Haus der Deutschen Stiftung Denkmalschutz an. Im Gegensatz aber zu dem anderen, kann man diesen nur von außen sich anschauen. Ob diese ‚Immobilie‘ an weitere Institutionen oder Behörden vermietet wird, das konnte ich nicht nachvollziehen. Jedenfalls bei unserem Besuch dort gab es eine Tafel, die darauf hinwies. Vielleicht hat sich in der Vergangenheit etwas daran geändert, doch aus der Ferne kann ich es nicht mit Sicherheit sagen.
Wenn ich ehrlich sein soll, war ich ein wenig enttäuscht, dass man nur bedingt sich das ganze aus der Nähe betrachten kann :-/! Zum einen gab es da an mehreren Stellen einen Zaun, der die Sicht einschränkte. Andererseits wurde zusätzlich das ganze Grundstück als „Privatbesitz“ gekennzeichnet. Kann mir vorstellen, dass man es ggf. am sog. „Tag des offenen Denkmals“ machen kann. Das was ich auf einer Tafel zu lesen bekam, hat mich jedenfalls sehr neugierig gemacht. Dennoch, trotz dieser Tatsache, ist es ebenfalls möglich, dass das Innere den „Nutzungsbedingungen“ der einstigen Eigentümer der Hoesch AG in den 1960-er Jahren, als das Schloss saniert worden ist, angepasst wurde. Es wäre nicht das erste mal (wie auf der Kurfürstenstraße in Bonn Bad Godesberg), dass man weniger konsequent ein solches „Vorhaben“ umsetzt. Wenn ich schon zu lesen bekomme, dass die Verantwortlichen sich so nah wie möglich an das „ursprüngliche Aussehen“ gehalten haben, bedeutet es nicht, dass nach heutigen Maßstäben des Inhabers noch ‚gutgeheißen‘ hätte! Das ist aber eine persönliche Spekulation, die ich aber für erwähnenswert halte.
Die Schlossanlage ist voller Geschichte(n), die einem erst bewusst werden, wenn man sich mit ihnen beschäftigt! Die ältesten Teile sind, wie bei anderen in der Renaissancezeit entstanden. Das Gebäude als solche wurde in der Zeit errichtet, als das andere abgebrannt war aber noch nicht mit seiner Wiederherstellung begonnen wurde. Hier gilt auch, dass es im Auftrag der Mainzer Kurbischöfe entstanden ist. Zuerst war es eine Unterkunft für Gäste, die von oder zur besagten Stadt unterwegs gewesen sind.
So wie ich es zuvor beschrieb, gab es auch beim diesen - neuen Schloss die gleichen „Nutznießer“ wie dort. In den letzten 300 Jahren hat das Gemäuer viele Menschen kommen und gehen „sehen“ – im übertragenem Sinne. Jeder von ihnen hat es den eigenen Wünschen und / oder ‚Notwendigkeiten‘ angepasst. Die, der ersten Bauphase im 17. Jahrhundert zuzuordnen sind, befinden sich zum einen im (für Zufallsbeobachter, wie ich es war) ‚verborgenen‘ Innenhof und im Gebäude selbst. Es soll sich um einen Renaissance-Giebel und eine historische Treppe handeln.
Was mir darüber hinaus eine Erwähnung wert ist, dass die beiden Schlösser in Höchst praktisch gesehen, das „erste Projekt“ der mehrmals erwähnen deutlichen Stiftung Denkmalschutz gewesen sein soll. Die Überlegung entstand, als 1985 ersichtlich wurde, in welchem desolaten Zustand sich einst dieses Gebäude befunden hatte! Bis aber es so weit gewesen ist, sollten weitere Jahre vergehen – erst 2002 konnte sie als solche eingerichtet werden.
Wie gerne hätte ich an diesem Ort „Mäuschen gespielt“, doch ein kurzer Blick von außen musste genügen. Falls man, wie wir einen Spaziergang durch diesen Stadtteil machen sollte, finde ich es lohnenswert sich auch dieses Denkmal anzuschauen. Mich hat es architektonisch sehr angesprochen. Aus den zuvor geschilderten Gründen möchte ich auch an dieser Stelle aber sehr solide 3 Sterne vergeben. Den besten Blick (aus meiner Sicht) hat man vom sog. „Brüningpark“ (für mich sah es höchstens nach einem kleinen Grünstreifen aus, die diese Bezeichnung nicht mal rechtfertigt). Bei Interesse bitte im Anschluss folgen, denn dort ist das nächste Objekt zu finden, dem ich mich dann zuwenden werde :-).[verkleinern]