Im Normalfall sind die meisten Brücken ein Mittel zum Zweck, für mich jedenfalls, um von einer Seite eines Gewässers zu der anderen zu gelangen… Irgendwie war es bis jetzt nicht mein Thema gewesen, doch bei den „Eisernen Steg“ ist es etwas anderes, es ist eins der Hingucker in der Skyline Frankfurts, wenn man am Mainufer entlang läuft. Der Grund, warum es mir wirklich den 2. Blick wert war, ist der Apotropaion, den ich an dem Sachsenhauser Ufer an einer alten Laterne mit Patina entdeckt habe.... weiterlesen Die Fratze, die hier zu sehen ist, wird von 2 Kindern liebkost, eigentlich schade, dass es so weit oben angebracht ist und von der anderen Seite wird das Motiv nicht widerholt.
Der Steg trägt seine Bezeichnung nicht zu unrecht, denn er ist aus diesem Metall hergestellt worden. Die Brücke überspannt den Main seit dem Jahr 1869, auch wenn es ein Duplikat, der im Krieg zerstörten ist, ist es danach originalgetreu errichtet worden.
Die markante Stahlkonstruktion des Eisernen Stegs hat sogar den Maler Max Beckmann (1884-1950) beeindruckt, der auf mehreren seiner expressionistischen Gemälde die Fußgängerbrücke verewigte. Sie steht stellvertretend für den Fortschrittsglauben des damaligen Industriezeitalters, die sie verkörpern soll.
Die Frankfurter Bürger hatten damals diese Brücke finanziert und sie erfüllt auch heute noch ihren Zweck: die Fußgänger von „Hibb de Bach nach Dribb de Bach“ zu bringen, also von der Frankfurter Altstadt zum gegenüberliegenden Stadtteil Sachsenhausen.
Der Eiserne Steg, mittlerweile eines der bekanntesten Baudenkmäler Frankfurts, wurde zwar im Zweiten Weltkrieg zerstört, doch ein Jahr nach Kriegsende wiedererrichtet. In den Jahren 1993/94 erfolgte eine grundlegende Renovierung, bei der die Brücke an jedem Aufgang einen Fahrstuhl erhielt, um sie auch für Rollstühle und Kinderwagen passierbar zu machen. Geschmückt wird die Eisenkonstruktion von einem Banner in griechischer Sprache mit einem Zitat aus Homers “Odyssee” mit den Worten: „auf weinfarbenem Meer segelnd zu anderen Menschen“ (siehe auch Foto).
Schade finde ich dennoch, dass die Strebebalken von irgendwelchen Schmierfinken verunstaltet worden sind, das ist auch der Grund für die kleine Abwertung an dieser Stelle. Zwischen den verschnörkelten Ornamenten, die hier zu sehen sind, hängen, wie vielerorts auch, die üblichen Liebesbekundungen in Form von diversen Vorhängeschlössern, die von den Paaren angebracht wurden.
Auf der Altstadtseite angekommen, kann man zum einen die Hochwassermarken anschauen, wie weit es in den vergangenen Jahren und Jahrhunderten gestiegen ist. Die Bezeichnung des Denkmals ist zum einen in Bronze, aber auch in Stein verewigt. Auf 2 Tafeln kann man sich die Geschichte der Sehenswürdigkeit nachlesen, die ich in Fotos festgehalten habe. Aus diesem Grund erspare ich sie mir auch noch hier zu wiederholen!
Seitlich neben der Brücke liegt ein Anlegesteg der Mainschifffahrt, von dort aus kann man auch eine Erkundungsfahrt am besagten Fluss unternehmen, die Preise fangen bei etwa 10 € an.
Von hier aus, kann man weiter zu den vielen Museen gelangen, die an diesem Ufer sich befinden. Das ist schon etwas Besonderes![verkleinern]