Wenn man im Abstand von mehreren Jahren eine Stadt besucht, kann man in einem solchen Rahmen nicht nur auf „alte Bekannte“ treffen, sondern auch sich auf Neues freuen. Mitunter kann man aber auch sich an einige unter ihnen gar nicht erinnern. Bei diesem Objekt stellte es sich heraus, dass die Wahrnehmung mich nicht getäuscht hatte, dass diese (eigenwillige) Skulptur vor 6 Jahren gar nicht gegeben hatte! Eigentlich hatte ich mich bei jeder Begegnung mit ihr gesträubt, sie abzulichten. Bin kein... weiterlesen
Freund von moderner Kunst, doch mein Partner hat sich durchgesetzt… Wie bei den vorher Vorgestellten Objekte im öffentlichem Raum kann man auch hier eine Plakette mit den Angaben versehen, der zugleich ein Verweis (mit einem QR Code) mit den Eckdaten liefert.
Die Bezeichnung ist reichlich sperrig: „A MODEL FOR A MONUMENT FOR MR. AND MS. HEINRICH DEICHMANN“ von dem Künstler Jan De Cock. Dieses wurde 2017 sowohl entworfen als auch gegenüber der Caricatura (Museum für Komische Kunst) aufgestellt. Diese Adresse habe ich auch an dieser Stelle verwendet. Einige Schilder weisen einem den Weg dahin. Man kann es kaum verfehlen: es liegt jeweils nur wenige Schritte vom Main und St. Bartolomäuskirche, die aber allgemein nur der „Kaiserdom“ (s. ggf. dort) genannt wird.
Für mich ist es nur ein Haufen Steine mit einem Kegel oben drüber, doch über Kunst soll man schließlich nicht streiten ;-). Mein Partner hingegen fand es „cool“! Auf den zweiten Blick kann man sich daran gewöhnen… nach dem Motto – nett dich zu sehen aber auch gleichzeitig sich fragend, was das ganze eigentlich sein soll!
Wenn man sich das ganze anschaut, wirkt es auf einen „unfertig“. Das ist von dem belgischem Künstler De Cock beabsichtigt. Es wirkt, als ob die Fugen sehr schludrig ausgearbeitet worden wären. Schon nach so kurzer Zeit zeigen sich Risse im Beton, der die verschiedene Elemente zusammen verbindet. Die Konstruktion basiert auf einem Betonblock mit Füßen, um den alles andere Gruppiert wurde. Zuerst wäre da eine (sehr instabil aussehende) Mauer. Hier zeigen sich, die vorher erwähnten, „Fehler“ in der selbigen. Keine handwerkliche „Meisterleistung“ bei den Abständen, die hier zwischen den Ziegeln gelassen wurden. Damit es einiges an Stabilität „gewinnt“, wurden an mehreren Stellen Metallklammern in Verbindung mit Schrauben angebracht.
Zwischen den beiden Teilbereichen, in denen die Ziegeln gestapelt sind ragt ein weiteres Betonelement in die Höhe. Durch seine sichtbare Untergliederung wirkt es auf einen, als ob es ein weiteres (diesmal verputztes) Mauerstück sein könnte. Zu den besagten Baumaterialien kommt eine Art Schwimmboje / zu groß geratener Kegel. Es wäre möglich, dass es ein Verweis auf den nahen Fluss sein könnte… Das ist jedenfalls meine Assoziation dazu und somit pure Phantasie.
2017 war „A MODEL FOR A MONUMENT FOR MR. AND MS. HEINRICH DEICHMANN“ eins von mehreren (zeitlich begrenzten) Objekten dieser Art, die man in Frankfurt / Main vorfinden konnte. Das was ich herausgefunden habe, gehörte es zur Werkreihe „Everything For You (EFY)“ dazu. Die Idee des Künstlers war, der Stadt ein Geschenk zu machen. Das wäre weiter nichts ungewöhnliches. Gleichzeitig ist es der Aussage von Jan De Cock eine „das Projekt ein Geschenk an den Kapitalismus und ein Geschenk, das die Kunst vom Kapitalismus befreit; es ist die Spende des Künstlers an die künstlerische Freiheit“. Ob es zusätzlich eine Kritik an der Konsumwelt sein soll, speziell gegenüber die besagte Schuhkette, kann ich mir vorstellen. Es ist keine Erklärung als solche, die es rational verständlich macht. Bei mir stiftet es mehr Verwirrung, als es Antworten bietet! Für mich alleine hätte es höchstwahrsvcheinlich nicht mal diese Bewertung gegeben, weil ich es einfach „übersehen“ würde und es erst gar nicht abgelichtet hätte. Die 3 Sterne als Gesamtwertung sind dementsprechend ein Kompromiss zwischen uns beiden, die ich an der Stelle auch geben möchte, auch wenn ich mich damit ein wenig schwer tue![verkleinern]