In der früheren Zeit, als Frankfurt aber auch die anderen mittelalterlichen Städte von Zöllen lebten mussten diese, falls sie übers Wasser transportiert wurden, an bestimmten Stellen entrichtet werden. Im Gegensatz zu heute war die Rente keine Maßnahme zur eigen Vorvorsorge im Altar, sondern eine Art Zollbehörde, die die fälligen Abgaben erhoben und kassiert hatte.
Dieses Gebäude hat zwar ihre Funktion schon vor Jahrhunderten eingebüßt, doch dadurch, dass es ein Teil des hiesigen... weiterlesen historischen Museums Frankfurt ist, hat es als (zwar aufgebaut) dennoch seine Präsenz in der Mainmetropole, an deren Ufer sie auch liegt, inne.
Die ehemalige Kaiserliche Freistadt ist nicht zu unrecht auf seine Geschichte sehr stolz. Es sind solche Denkmäler, die seine wirtschaftliche Bedeutung bis heutige Zeit sichtbar macht. Durch die fälligen Abgaben und Steuern ist es (indirekt) zu seiner Bedeutung gelangt.
In der mehr als 500 Jährigen Zeit, die der Turm, der zu der Stadtbefestignung dazugehört hatte, ist es eine Besonderheit, dass es erstmalig in diesem langen Zeitraum auch von innen besichtigt werden kann! Es ist ein Ort, an den versinnbildlicht wird, wie das Leben am Main mit seinen wechselnden Gesichtern vonstatten ging.
Der Mehrgeschossige Turm ist durch die eingezogenen Zwischendecken, die nach der Sanierung eingesetzt worden sind, durchgehend begehbar. Jede von ihnen ist eine Welt für sich, in der jeweils ein anderer Aspekt des Lebens im Wandel der (Jahres)Zeiten. Leider führen nur schmale Stufen zu diesem Teil des Museums hin, sodass dieses Vergnügen (soweit ich mich recht entsinne) nur dem “Fußvolk” vorbehalten.
Um Missverständnisse zu vermeiden, möchte ich darauf hinweisen, dass es zum Rundgang des erwähnten Museums gehört, nachdem 7 / 3,50 € entrichtet worden sind, die sich definitiv sich lohnen bezahlt zu werden. Falls man darauf verzichten möchte, bleibt eine Impression von außen übrig. Am besten natürlich vom Main aus, wie bereits beschrieben!
Die Koexistenz von Mensch und Natur ist eine, die von Höhen und Tiefen bestimmt ist. Diese finden wir auf dem Grund des Rententurms wieder als eine Abfolge von Ereignissen, die schon als die Fotografie entdeckt wurde, in Bildern festgehalten worden ist. Für alle Kreaturen ist es gewiss am besten, wenn der Strom in seinem Bett bleibt, doch wir wissen es selbst, dass es auch anders verlaufen kann! Zu hoch ist schlecht, aber zu wenig auch! Dazwischen ist alles andere Möglich!
Zwischen Hochwasser und absoluter Austrocknung war dementsprechend alles dabei, wie man es auf den antiken Aufnahmen sehen kann. Man darf aber die kalte Jahreszeit nicht vergessen, in der das Flusswasser ab und zu zufriert, was ein besonderes Eis-Vergnügen mit sich bringen kann.
Wenn man sich das Anschaut, steigt, bzw. sinkt der Pegel virtuell ab oder auf, mit einer entsprechenden Anzeige.
In der Mitte des Rententurms wird deutlich gemacht, wie es rund um den nicht mehr existenten Hafen zuging. Das wird anhand einer alten Stadtansicht interaktiv erläutert. Man kann auf bestimmte Situationen drauf klicken, die dort zu sehen sind.
Zuletzt ist aber die Zeit ein wichtiger “Helfer” gewesen, die auch an dieser (originalen) Turmuhr abgelesen werden konnte, die hier ausgestellt ist. Die Uhren, in einer Zeit, in der es nicht selbstverständlich war, dass jeder eine besass, waren die Kirchenglocken ein sehr wichtiges Signal, an dem man sich orientierte.
Dieses Spiel kann man sich hier selbst vorführen, denn anhand eines Instruments kann die jeweilige Zeit / Ereignis (Brand, Nachtwächter etc) eingestellt werden. Man kann dabei eine der mittelalterlichen Kirchen wählen, die jeweils einen unverwechselbaren Klang von sich geben.
Der Rententurm ist ein Fenster in die Vergangenheit, die sich nur dem erschließt, der sich darauf einlässt. Das ist ein geschichtsträchtiger Ort, den es wert ist, erkundet zu werden. Egal ob von draußen (was deutlich weniger Spaß macht) oder drinnen, wenn man schon in dessen Nähe sich befinden sollte.[verkleinern]