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Man kann es zwar nicht wissen und erkennen, dass diese Skulptur und der zuvor bewertete Peterskirchhof etwas gemeinsam haben. Es liegt nämlich am einstigen Teil von diesem, auf dem sich heute die Liebfrauenschule befindet. Wie bei der Mehrzahl der bisher vorgestellten "Freizeitanlagen" war auch dieses ein Zufallsfund. Auch, wenn statt des Wassers Pflanzen diesen zieren besitzt der Brunnen, was es eigentlich ist, seinen Charme. Hab bis jetzt damit gewartet ihn vorzustellen, weil für mich die... weiterlesen beiden Teile zusammengehören. Mein entwegen nennt mich neugierig, doch trotz des Verbots das Gründtück zu betreten, habe ich es dennoch gemacht, wie ich zuvor schon es erwähnt habe. Das mit der Kunst im öffentlichem Raum ist das so eine Sache: der Zugang sollte jedem frei stehen, wenn die Stast einen entsprechenden Verweis sowohl vor Ort, als auch im Netz macht, dass es selbstverständlich sein sollte, es sich in Ruhe anschauen zu können. Das ist meine Einstellung dazu, doch bisweilen sieht die Realität (nicht nur hier) völlig gegensätzlich wie ich feststellen konnte.
Edwin Hüller (* 4. November 1919 in Hochgarth, Tschechoslowakei -6. Januar 2009 in Frankfurt am Main) war ein freischaffender Bildhauer, der nicht nur diese Seehunde, sondern auch andere Objekte im Autrag der Stadt Frankfurt geschaffen hatte. Hab mich gewundert, warum mir sein Name so bekannt vorgekommen ist?! Das liegt daran, dass auch der "Reichsdorf-Bornheim-Brunnen" im Stadtteil Bornheim (nach einer Vorlage eines im Krieg zerstörten Denkmals) von ihm stammte. Dazu kommen noch mehrere Gedenktafeln, als auch die Restaurierungsarbeiten unter anderem an der Monumentalskulptur Karl des Großen, die seitlich von der Domschatzkammer zu finden ist.
Wenden wir uns aber den niedlichen Seehunden zu, die hier zu sehen sind. Es erinnert einen schon an 2 sich Liebende, die eng umschlungen sich küssen. Andererseits ist es ein Kunststück, weil sie dabei gleichzeitig auf einer Kugel / einem Ball balancieren. Wenn man sich es genauer anschaut, stellt man fest, dass ihre Flossen und Körper eng umschlungen sind, bis auf die Partie oberhalb deren Mitte. Auch, wenn es im Netz Bilder zu finden sind, dass sie einen Zusätzlichen Ball auf ihren Nasenspitzen haben sollten, fand ich diesen nicht vor Ort, wie man es auf meinen Bildern erkennen kann.
Diese Arbeit war eine der ersten, die er nach seinem Lehre auf der Kunstschule in Teplitz-Schönau (1933-1939) für die Stadt Frankfurt, in der er seit 1946 lebte und tätig gewesen war. Nicht das ganze "Gebilde" stammt aber von ihm alleine! Der Brunnen in der Mitte des Schulhofs gab es bereits vor dem Krieg in den 1930-er Jahren. Es diente ursprünglich als Trinkgelegenheit für die Schüler, die sie besuchten. Beide Teile wurden aus Muschelkalk gefertigt.
Schaut man sich die Schale genauer an, in der nun Pflanzen zu finden sind, erkennt man, dass diese entwas erhöht auf 6 Säulen ruht. Unten drunter gibt es noch zusätzlich 2 unterschiedlichhohe Stufen aus einem mir unbekannten Stein, die dorthin führen. Es ist eine gelungene Kombi aus alt und neu, die mir recht gut gefällt. Diese Seehunde hat Hüller übrigens im Jahr 1954 gefertigt und seit der Zeit kann man diese auch auf dem besagten Schulhof bewundern.
Bei solchen Künstler, wie dieser es war, deren Werke sich vor allem in einer bestimmten Stadt zu finden sind, verwundert es mich doch zu lesen, dass seine Arbeiten auch im Ausland zu finden sind! Die Ausstellungen fanden unter anderem in Verona, Dublin, Tokio und Peking, wobei Wiesbaden und Kelkheim am nächsten von Frankfurt entfernt sind. Ob das die Frankfurter Künstlergesellschaft e.V. 1857 es ermöglichte, in der er Mitglied gewesen war, konnte ich nicht herausfinden. Mit diesem Brunnen möchte ich meine Vorstellung der Zahlreichen Kunstobjekte in der Stadt beenden, der mir als ein "würdiger" Abschluss an der Stelle erscheint. Wer mehr für sich in Erfahrung bringen möchte, der kann das auch manuell unter der hier aufgeführten Rubrik tun ;-). Viel Spass, wenn ihr euch ggf. in FfM auf den Weg macht, denn es ist nur ein Teil, was man dort entdecken kann! Eure Kulturbeauftragte[verkleinern]