„Geld ist wie Sprache - ein Instrument der Kommunikation.“
(Herbert Giersch [(* 11. Mai 1921 in Reichenbach, Provinz Niederschlesien - 22. Juli 2010 in Saarbrücken)]– nicht mit dem Stifter Verwandt)
Viele historische Bauten zieren das Sachsenhauser Mainufer. Wie versprochen bleiben wir weiterhin dort. Erst nachdem ich ein sehr spannendes Interview gelesen habe, ist mir klar geworden, dass einige Leute ihr Reichtum nicht nur auf diese Weise zur Schau stellt, indem sie sich eine „vorzeigbare“... weiterlesen
Villa zulegen, sondern sich auch anderen „verpflichtet“ fühlen! Nicht, wie ich ursprünglich gedacht habe, der Ökonom Herbert Giersch (* 11. Mai 1921 in Reichenbach, Provinz Niederschlesien - 22. Juli 2010 in Saarbrücken) – nicht mit dem Stifter Verwandt) dahintersteckt, sondern das gleichnamige Ehepaar Carlo und Karin es gewesen sind, die in dem Zusammenhang genannt werden müssen.
Der heute 85-jährige ehem. Frankfurter Unternehmer „steht“ seiner Überzeugung nach, in der „Nachfolge“ vieler Stifter dort, die sich für vergleichbare Belange der Stadt zum Teil vor Jahrhunderten eingesetzt haben! Das Kinderlose Ehepaar, das aus eigenem Antrieb und (wie Carlo selbst betont) reichlich Fleiß mit europaweitem Vertrieb von Elektronikteilen wurde innerhalb weniger Jahrzehnte (ebenfalls mit Weitsicht, sowie einer gewissen Risikobereitschaft – weit vor etlichen Mitbewerbern) aus einem „Familienunternehmen“ bei ihrem Verkauf ein Milliardengeschäft entwickeln konnte!
Dennoch sind die Eheleute Giersch bescheiden geblieben: in einem Interview wird erwähnt „Er hätte sein Vermögen einfach ausgeben können. „Doch zwei Tage Nizza für eine Party – das bin ich nicht.““ Sie wollten durch ihre Stiftungen: „einen Nachhaltigen Beitrag für die Zukunft leisten“ und das ist ihnen gelungen! Der aus einfachen Verhältnissen stammende Carl (geb. 22. Mai 1937 in Frankfurt am Main) ist der Ansicht, dass das Geld einem „Höherem Sinn“ dienen soll, als ausschließlich dem „Selbstzweck“. Damit möchte er ausdrücken, dass ihm Menschen zuwider sind, die sich auf Kosten anderer bereichern. Damit steht er im „krassen“ Gegensatz zu den (millionenschweren) Managern, die er mit dieser Aussage gleichwohl (bestimmte unter ihnen) kritisiert hatte! Solch ein positives Beispiel (das übereinstimmend in verschiedenen Artikeln betont wird) für die „alte Schule“ – dass wertzuschätzen was man hat und gleichzeitig Gutes tun! Als Zeitzeuge kennt er auch Zeiten, wo die eigene Existenz nur durch die vorher angeführten „Tugenden“ bewerkstelligt werden konnten!
Er gehört noch zu einer Generation an, bei der eine akademische Laufbahn nur einer verschwindend kleinen Minderheit (1950 lag die Quote unter 5 % der Abiturienten!) möglich gewesen war! Ihnen ist daher wichtig, dass Menschen eine solche Bildung zu ermöglichen, die sie sich sonst gar nicht hätten leisten können. Darüber hinaus sollte das Stiftungsvermögen möglichst einer breiten Gruppe zur Verfügung stehen. Sie haben sich gegen eine „Bevorzugung“ einer bestimmten Fachrichtung entschieden, aus dem Grund, den ich vorher erwähnt habe.
Um in den Genuss eines solchen Stipendiums zu kommen, muss sich bei der Goethe Uni dafür bewerben. Habe keine Angaben darüber gefunden, wie viele es jeweils im Jahr sind und grundsätzlich es sind. Sie wird unabhängig von der Nationalität gewährt und mitunter wird durch die Vermittlung eines bestimmten Gremiums ein solcher Zugang „auswärtigen“ – nicht aus Deutschland stammenden Studenten ermöglicht. Sie nehmen an Austauschprogrammen teil, für die ein Umzug zur entsprechenden Lehranstalt notwendig war (wenigstens vor Corona). Was Carlo Giersch als eine „Voraussetzung“ sieht ist eine gewisse „geistige Reife“ – was auch damit gemeint ist…
In seinem Leben hat er sich, zu einer Zeit, als kaum einer (außer sehr reichen) den Sprung über den großen Teich in Erwägung gezogen hatte, hat er sich dazu entschlossen ein Praktikum bei seinem amerikanischen Arbeitgeber in den jeweiligen Filialen in den USA zu machen. Eine solche Einstellung wünscht er sich auch von den jungen Menschen, die er durch seine Stiftung unterstützt: eine Mischung aus Ehrgeiz und Zielstrebigkeit, die ihn, trotz mangelnder Englischkenntnisse vor Beginn seiner Reise (1961) dazu bewogen hatte, es dennoch zu tun! In seinem Fall hat eine solche „Erfahrungsreise“ insgesamt 7 Monate angedauert. Davon hat er nachhaltig (Jahrzehnte später) sehr stark profitiert! Aus diesem Grund ist es überhaupt möglich gewesen, dass die beiden Stiftungen in Darmstadt und dieses in Frankfurt gegründet werden konnten!
Das Ehepaar Giersch wohnt selbst neben ihrer einstigen Gabe, dem gleichnamigen Museum. Trotz der Tatsache ist es KEINE DOUBLETTE der besagten, wie ich es selbst feststellen musste, weil diese Adresse gelöscht wurde und ich sie erneut einstellen musste :(!
Durch sein Engagement wurde Carlo Giersch mit einer Ehrendoktorwürde sowohl der Uni in Frankfurt, als auch von der in Darmstadt. Wie man es sich denken kann, zu seinen Theman, die sie unterstützen gehören Kunst, Kultur, Medizin, sowie mehrerer Projekte, die sich für die frühe Förderung von Kindern und Jugendlichen, die man in einem naturwissenschaftlichen Kontext verstehen soll, um sie für die besagten Themen zu begeistern! Solche Arbeit kann nicht hoch genug geschätzt werden! Um einen gewissen „Wettbewerb“ für die späteren Studenten zu schaffen, wurde zusätzlich ein Preis ausgelobt, bei dem jeweils einmal im Jahr in verschiedenen Fächern die „besten“ ausgezeichnet werden. Als „Anerkennung“ wird eine weitere Summe zur Verfügung gestellt!
Laut Satzung der Stiftung soll nach dem Ableben des Eheleute auch das vorher erwähnte Immobile, samt Inventar zusätzlich an die Stiftung übergehen. Damit steht er, wie ich Anfangs erwähnt habe, in den „Fußstapfen“ seiner Vorgänger. Mir gefällt das ganze ausgesprochen gut, sodass es von mir volle Zustimmung und Favoritenherzchen von mir gibt :)![verkleinern]