STOLPERSTEINE in Freiberg/Sachsen,
das heißt zum Beispiel, dass man in der Freiberger Burgstraße 22 Ecke Thielestraße 2 vier Stolpersteine aus Messing findet. Sie wurden am 15. Oktober 2008, also vor fast 10 Jahren von dem Initiator und Künstler Gunter Demnig verlegt.
Hier wird mit folgenden Inschriften auf den Stolpersteinen die Erinnerung an
* Gitta Braun, geb. Weiß – geb. 8.8.1873 Bautzen; deportiert am 1.7.1942
Ghetto Theresienstadt, dort verstorben am 2.11.1942
*... weiterlesen Celestine Silberstein, geb. Weiß – geb. 10.3.1876 Bautzen;
deportiert am 1.7.1942 Ghetto Theresienstadt,
dort verstorben am 16.3.1943
* Ida Wunderlich, geb. Wreschinsky – geb. 12.5.1887 Freiberg;
deportiert am 19.1.1942 von Berlin ins Ghetto Riga, dort ermordet
* Hans-Günter Wunderlich – geb. 28.9.1917 Freiberg;
deportiert am 3.2.1943 von Berlin ins Vernichtungslager Auschwitz,
dort ermordet
wach gehalten.
Er trug bei der Verlegung seine übliche Kleidung, Arbeitshose, blaues Hemd, roter Schal und schwarzer Hut.
Mit diesen Stolpersteinen erinnert man an jüdische Bewohner, die im Zuge des zweiten Weltkrieges deportiert und ermordet wurden, die in Konzentrationslagern starben oder denen nach der Deportation die Flucht gelang.
Sie wurden bisher in Europa und mittlerweile auch außerhalb Europas in Erinnerung verlegt.
Keiner soll wirklich über die STOLPERSTEINE stolpern.
Stolpersteine sollen erinnern,
man soll gedanklich kurz stolpern,
aus dem Tritt geraten um sich Geschichte bewusst zu machen.
Ich finde es eine gute Idee, wenngleich es auch andere Standpunkte zu ihnen gibt. Diese lehnen die Steine ab, weil niemand auf den Namen der Opfer herumtreten soll. Die Verlegung wird immer eine Gewissensentscheidung bleiben und auch da wird vor ihr das STOLPERN eine Rolle spielen.
Jetzt könnte man fragen, warum berichte ich dieses?
Wir haben sie, die Gedenkstätten, Ehrenfriedhöfe, Mahn- und Denkmale aber auch die Stolpersteine,
weil wir eine Geschichte haben.
Auf einen Teil dieser können wir wahrlich nicht stolz sein.
Ich sehe das so:
Verantwortlich sind wir nicht für das, was gewesen ist,
aber für das, was wir jetzt tun,
wie wir jetzt damit umgehen,
was wir jetzt erlauben oder auch nur zulassen.
Deshalb will ich einen kleinen Teil dazu beitragen,
dass die Welt sich der Grauen der Kriege erinnert,
aufmerksam bleibt und vielleicht etwas friedlicher wird.
Deshalb werde ich weiterhin derartige Gedenkstätten, Ehrenfriedhöfe, Mahn- und Denkmale oder Stolpersteine aller Seiten "bewerten", weil auch deutsche Gefallenendenkmale an Kriegsgrauen und verlorene Söhne und Töchter erinnern.
Ich will damit
GEDENKEN,
ERINNERN,
MAHNEN und
BEWAHREN.
Ich finde diese Art der Bewahrung von Erinnerungen gut.
Mein letzter Wissensstand ist, dass in Freiberg / Sachsen bisher
24 Stolpersteine an 11 verschiedenen Adressen verlegt wurden.
Siehe dazu u.a. hier:
https://dewiki.de/Lexikon/Liste_der_Stolpersteine_in_Freiberg#Liste_der_Stolpersteine_in_Freiberg[verkleinern]