Stadttor.
Alt.
Sehenswürdig.
...und im Torwächterhaus ein McDonald!
Das nach dem hl. Martin benannte mittelalterliche Stadtor schloß seit etwa 1200 die freie Stadt Freiburg nach Süden ab, eine weitere Ausdehnung war wegen der damals noch wilden Dreisam auch nicht möglich.
Nach der Erweiterung der Festungsanlagen durch Vauban war das Martinstor seiner eigentlichen Funktion beraubt. Eine kurze Karriere als Verlies prägte für seine unfreiwilligen Insassen den Begriff „Träger des... weiterlesen
Martinsmantels“.
Der Schutzpatron prangte ab dem 17. Jahrhundert auch an der Außenfassade, bis er 1969 im Zuge von Sanierungen entfernt wurde. Nun kann sich der Gemeinderat nicht auf die Art der künstlerischen Erneuerung einigen, das vorhandene Tableau bleibt somit weiter leer.
Das Tor wird es nicht weiter kümmern, bei einer Mauerdicke von über drei Metern geht´s auch ein paar Jahrzehnte ohne Schutzheiligen. Dies erlaubte Anfang 1900 auch die barocke Aufstockung auf die aktuell 66m Turmhöhe. Was hingegen zunehmend ein Problem wird, sind die immer größeren und schwereren Straßenbahnen, die im Minutentakt durch die beiden Torbögen donnern. Diese von den Erbauern im Mittelalter leichtfertiger Weise nicht eingeplante Belastung erschüttert das Tor bis in seine Fundamente. Auch ein zusätzlicher Grund für die neue StraBatrasse weiter westlich, dies wird ab 2019 den Bahnverkehr hier halbieren.
Alte Tore brauchen natürlich Denkmalschutz. Wie damit eine McD-Filiale zu vereinbaren ist, fragt sich das Denkmalschutzamt noch heute. Immerhin konnte das große goldene M am Tor vermieden werden, dezent erstrahlt der irische Name in denkmalgerechtem Mattbronze. Meines Wissens aber bundesweit der einzige Burgerbräter mit Denkmalschutz...[verkleinern]