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Hallo
Heute ist Samstag und die Sonne brüllt mit 28 Grad vom blauen Himmel. Unsere Spaziergänge im Sachsenwald, in dem es ein bisschen kühler ist, gefielen ihr nicht. Nachden wir wieder im Haus waren, bekam sie ihr Futter, Fisch mit gedünsteten Karottenscheiben und wir fuhren nach Geesthacht.
Wir wollten erst zu den Besenberger Sanddünen an den Strand, damit Jenna sich abkühlen kann. Jetzt ist es 13.00 Uhr und ich sah diverse Menschen am Eingang der Fischtreppe stehen. Heute ist ja... weiterlesen Samstag und man kann die Anlage besichtigen.
Ich sagte, dass ich keine Anmeldung habe und ob ich mit Hund die Fischtreppe besichtigen kann. Klar, kein Problem, denn es waren ja nur wenig Teilnehmer und die Führung wird ca. 90 Minuten dauern.
Vor der Führung mussten wir uns in eine Liste eintragen und bekamen einen Empfänger mit Kopfhörer, damit wir hören können, was die Mitarbeiterin uns über die Fischtreppe erzählt.
Es ging los zum Fischtreppeneinstieg. Er befindet sich direkt am Wehrfuss, damit die Fische den Einstieg erkennen können. Rechts neben der Einstiegstreppe gibt es fünf sogenannte Zuwässerungsmulden, damit die Fische in Richtung Einstieg geleitet werden. Links daneben folgen neben dem Einstieg die sogenannten Aalleitern und die Station für Jungaale, in der sie gezählt werden. Die Glasaale schlängeln sich durch den kleinen 40 cm breiten Kanal mit einer bewässerten Bürstenstrasse und werden in einem Auffangbehälter gesammelt und gezählt.
Damit die sogenannten Wanderkorridore für die Fische wahrnehmbar sind, wird aus Rohren Wasser zugeführt, und der Wasserstand in der Fischtreppe immer gleich ist. Es gibt in der Anlage 45 einzelne Becken, die 9 Meter lang und 16 Meter breit sind. Hier beträgt die Tiefe 1,75 m.
Um den Fischen den Aufstieg zu erleichtern, hat man senkrechte Wände eingebaut und so finden die Fische das nächste Becken. Der Höhenunterschied zwischen den Becken beträgt 10 cm. Grösseren Fischen hatte man Transponder implantiert, die von den Duplex Antennen erkannt und verfolgt werden, 18 Stück an der Zahl. Wenn ein Angler nun einen Fisch mit Transponder gefangen hat, schickt er den Transponder mit Datum, Uhrzeit und Fangort versehen zum Institut zurück. Er erhält dafür 20 € Aufwandsentschädigung.
Nun geht es in die letzten Bereiche mit zwei Umlenkbecken. Sie sind erforderlich, damit das bebaute Areal reduziert und das kostbare Uferbiotop geschont wird. In einer sogenannten Fanganlage führt ein Leitrechen die Fische in einen 3 x 4 Meter grossen Fangkorb.
Die Fische werden gezählt, gemessen, gewogen und es erfolgt eine Artenbestimmung. Danach werden sie wieder in die Elbe entlassen.
In der Elbe kommen folgende Fische vor: der Europäische Stör, Atlantische Lachs und die Meeresforelle, der Europäische Aal, der nach dem Laichen aus der Sagossasee wieder elbaufwärts schwimmt. Da die Asiaten tonnenweise Glasaal fangen und verspeisen, wird er in 20 – 25 Jahren ausgestorben sein, denn züchten kann man den Aal nicht. Weitere nachgewiesene Fische sind die Quappe, der Stint, wenn er es bis hierher geschafft hat, die Flunder und der Nordseeschnäpel.
Vermehrt kommt auch das Neunauge vor, das die Elbe in Richtung Quelle schwimmt. Das Neunauge ist kein Fisch, sondern ein Ektoparasit, das ein Rundmaul besitzt. Damit heften es sich an grosse Fische und raspelt Teile des Körpers ab. Ein Enzym im Speichel verhindert die Blutung des Wirts und das Blut der Wunde gerinnt.
Das waren 90 Minuten eines interessanten Vortrags über die Ökologie und Artenreichtum in der Elbe.
Noch etwas Fachliches zur Fischwanderung.
Viele Fische sind nur auf der Durchreise, wenn sie die Fischtreppe an der Elbinsel passieren. Sie gehören zu den Wanderfischen, die zum Laichen von einem Lebensraum zum anderen wechseln, oft zwischen Salz- und Süsswasser, zwischen Meer und Fluss.
Jährlich ziehen über 40 verschiedene Fischarten über die Fischaufstieganlage stromaufwärts in die Oberläufe der Elbe oder flussabwärts in die Nordsee.
Fische wie Nordseeschnäpel, Stint, Lachs und Rundmäuler wie Fluss- und Meerneunauge leben im Meer und wandern zum Laichen in die Oberläufe der Elbe.
Der Europäische Aal hingegen verbringt sein gesamtes Leben in den Flüssen. Zum Laichen wandert er in die Sargassosee . Auch Zander, Quappe und Rapfen wandern zwischen Lebens- und Laichgebiet hin und her, bleiben aber im Süsswasser.
Zum Schutz der Wanderfische hat die Binnenfischereiverordnung des Landes hier eine Schutzzone festgelegt. Das Angeln in den übrigen ist nur mit entsprechendem Erlaubnisschein des Landessportfischerverbandes, bzw. als Mitglied des Vereins der Sportangler Geesthacht zugelassen.[verkleinern]
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