Ein Wahrzeichen Gelsenkirchens ist der Turm der evangelischen Altstadtkirche. Wegen seiner Form und des modernen Aussehens hatte ich ihn auf den ersten Blick garnicht als Kirchturm angesehen, sondern fand nur, dass er ein interessantes Gegenstück zum Turm der katholischen Propsteikirche St. Augustinus in direkter Nachbarschaft bildet.
Ehrenamtliche Mitarbeiter sorgen dafür, dass diese Kirche im Gegensatz zu vielen anderen annehmbare Öffnungszeiten hat. Eine der Damen gab mir bei meinem... weiterlesen Besuch viele interessante Informationen, an die ich sonst sicher nicht so leicht gekommen wäre.
Der Kirchturm umschließt die Überreste des Turms einer Vorgängerkirche, der selbst auf den Fundamenten einer noch älteren Kirche aufbaut. Das kann man aber leider nur besichtigen, wenn der Eine-Welt-Laden geöffnet ist, natürlich war das bei meinem Besuch nicht der Fall, doch werde ich mir das bestimmt das nächste Mal ansehen.
Während also der neue freistehend Turm noch Verbindung zu den alten Bauten zeigt, musste der Neubau der im Krieg zerstörten Kirche aus verkehrstechnischen Gründen an einem ein wenig vom Vorgängerbau entfernten Platz vorgenommen werden.
1954 wurde der Grundstein gelegt (Planung: Professor Boniver, Architekt: B. Rank), die Einweihung erfolgte 2 Jahre später. Eine Freitreppe führt durch offene Torbögen zum Eingang der Kirche.
Die Mauern sind nicht verputzt, also sind die Farben und die Form der Klinker deutlich zu erkennen, Bei der Decke handelt es sich um eine flache Tonnendecke, die durch lange Paneele gegliedert ist. Von der Decke hängen an extrem langen Kabeln die modernen Leuchtkörper herab. Die Bänke und die Emporenverkleidung bestehen aus Naturholz, Altar und Taufstein aus Muschelkalk.
Im Jahr 2002 erhielt die Kirche eine neue Orgel mit drei Manualen und einem Pedal. Man sollte nicht glauben, dass 3341 Pfeifen in den 46 Registern zu hören sind. In dem recht schmucklosen Raum wirkt die Orgel noch mehr als in anderen Kirchen wie ein Kunstwerk an sich.
Auffällig war auch noch die Aufstellung einer alten Kirchenglocke im Raum. Wenn ich das richtig verstanden habe, handelt es sich hier um die alte Georgsglocke, die noch aus dem vorherigen Kirchenbau stammt.
Fazit: Eine Kirche mit einer sehr speziellen Atmosphäre - sachlich und ruhig.[verkleinern]