Das erste, was man schon aus großer Entfernung von Meseberg sieht ist seine Dorfkirche. Ihr Kreuz auf der Spitze strahlt bei Sonnenschein weit in die Welt, so wie es sich die Erbauer auch mal vorgestellt haben. Das trifft aus meiner Sicht allerdings nur für den Bau zu, nicht auf die in ihr verbreiteten Lehren, mal die zehn Gebote ausgenommen.
Sie wurde als gotischer Saalbau zu Beginn des 16. Jahrhunderts als Feld- und Backsteinbau errichtet. Heute ist davon nichts mehr zu sehen, weil die... weiterlesen Kirche mit Putz versehen ist. Sie ist denkmalgeschützt.
Ende des 18. Jahrhunderts erhielt sie im Rahmen eines Umbaues eine Herrschaftsempore sowie eine Gruft. Da wurde auch der Altar mit / an einer Kanzel errichtet. An seiner rechten Seite ist ein monumentales Bild der Meseberger Besitzerfamilie, Ludwig von der Gröben mit Frau und 17 Kindern, links 13 Buben und rechts vier Mädchen. Es stammt aus dem Jahre 1588 und es grummelt im Untergrund, dass es vielleicht sogar von einem Schüler Lucas Cranachs gemalt worden sein könnte.
Der mit einer Zwiebelhaube versehene Westturm wurde erst Ende des 19. Jahrhunderts im Stil Neubarock errichtet.
Die Kirche beherbergt seit 1892 eine Hollenbach-Orgel (deutscher Orgelbauer, Familie aus dem Ruppiner Kreis, der seine Orgeln sogar bis nach Norwegen verkaufte) mit einem Manual und sieben Registern. Sie ist recht schlicht und einfach, ohne große Schnörgel und weiß / gold bemalt.
Der Ruppiner Orgelbauer schuf und verkaufte in 25 Jahren über 100 Orgeln.....
Ein interessantes Detail ist mir noch aufgefallen, hab ich so noch nicht bewusst gesehen. Oben an der linken Seite der Kanzel befindet sich eine Sanduhr, also besser mit viermal Sand, wenn die Röhren da wären. Das ist eine Predikt– oder auch Kanzeluhr., dazu musste ich aber erst ordentlich im Internet recherchieren...
Ihr Einsatz hatte zwei Ziele
1. Die Predigt sollte nicht zu lange (max. ¾ Stunde) dauern, damit das gemeine Volk nicht zu viel Zeit mit unproduktiver Tätigkeit verbringt, also mehr Zeit zum Arbeiten war...
2. Der Prediger sollte seine bezahlten Leistungen auch erbringen.
Die Evangelische Kirchengemeinde Meseberg gehört heute zu dem Pfarrsprengel Gransee.[verkleinern]