Nun war es soweit. Allen Widrigkeiten, Störmanövern und Drohungen (auf anderen Portalen) zum Trotz begann am Freitag (22.4.2016) das Usertreffen, daß diesmal nicht auf eine Stadt beschränkt war, sondern 3 Orte einschloß. 13 User und 2 Familienangehörige fuhren etwa sternförmig nach Halle (Saale) in Sachsen-Anhalt, daß als „Hauptquartier“ auserkoren war. 2 weitere, ursprünglich gemeldete User mußten aus gesundheitlichen Gründen kurzfristig absagen, 1 Userin wurde Opfer unsäglicher Umstände... weiterlesen
….
Für mich begann das Treffen am Freitag (22.4.2016) mit einer Straßenbahnfahrt zum Treffpunkt mit opavati®, der diesmal dankenswerterweise den Fahrerpart übernommen hatte.
Angekündigte Staus auf der A10 umgingen wir mit einer brandenburger Landpartie, die uns bei Niemegk auf die A9 und von dort nach Halle führte. Dank guter Routenplanung landeten wir in einem Hallenser Parkhaus, denn die Parkplatzsuche in Halle gehört für Ortsunkundige nicht gerade zu den Highlights einer Reise in die Saalestadt.
Unsere Zimmer in der Pension im Zentrum konnten wir gegen Mittag schon beziehen. Blieb bis zum abendlichen Usertreffentermin noch Zeit für einen Stadtbummel, der uns zum Hallenser Dom und zum Stadtgottesacker, einem einzigartigen Jahrhunderte alten Friedhof führte. Das Wetter spielte auch mit: Sonne satt.
Ab 18 Uhr trudelten dann in den „Wenzel Prager Bierstuben“ die Golocal-Truppe ein. Meist war es für mich ein Wiedersehen, mit 2 Usern war es ein kennenlernen. Bei böhmischem Essen und Bier verging der Abend bei guten Gesprächen wie im Flug.
Am kommenden Tag stand die Fahrt durchs Mansfelder Land auf dem Programm. Mit 3 Autos machten wir uns auf den Weg. Wir gönnten uns einen Abstecher zum Schloß Seeburg am Süßen See, bevor wir uns alle an der St. Annenkirche in Eisleben wiedertrafen. Für die Kirche hatten wir eine Führung gebucht, da die Kirche noch nicht geöffnet hat. So erfuhren wir aus kundigem Mund allerlei zu Geschichte und Ausstattung der Kirche.
Anschließend ging es für die meisten per Pedes, für einige per PS ins Stadtzentrum. Vorbei an der alten Bergschule, wo wir um 12 Uhr Ohrenzeuge des Glockenspiels (Stundenschläge und die Melodie „Glück auf, der Steiger kommt“) wurden, gings zur St. Andreaskirche, zu Luthers Sterbehaus, entlang der Bösen Sieben zur Taufkirche und zu Luthers Geburtshaus mit einer interessanten Ausstellung zu Martin Luther. Chris 2014 mußte sich leider wegen anderer Termine bereits in Eisleben verabschieden.
Anschließend gabs vorbestelltes Mittag in der Lutherstube. Derart gestärkt konnten wir die zweite Etappe in Angriff nehmen. Durch unbedeutende Dörfer wie Hedersleben, Schwitterdorf, Beesenstedt und Johannashall und vorbei an den pyramidenförmigen Kupfer- und Salzbergbauabraumhalden ging es zur Saalefähre Wettin. Nach kurzer Schifffahrt setzten wir die Fahrt ins benachbarte Mücheln fort. Hier gings in und um die mittelalterliche Templerkapelle.
Schon wieder erschöpft folgte eine ausgiebige Kaffeepause im „Picknick am Wegesrand“ , wo unsere nicht gerade kleine Gruppe die Hobbygastronomen an den Rand ihrer Möglichkeiten brachte. Neben Kaffee, Tee und Kuchen gabs hier auch Kunst und ein bisschen exotische Tierwelt in Gestalt einiger Nandus, die uns aus einem benachbarten Gehege bestaunten.
Danach gings zum letzten Tagesordnungspunkt, dem Restaurant „Jagdhütte Wettin“ in einem „Schweizerling“ genannten Waldstück am Rande von Wettin. Hell wars noch, der Hunger hielt sich in Grenzen und so machte sich ein großer Teil der Gruppe auf den beschwerlichen Weg zum oberhalb der Jagdhütte gelegenen Bismarckturm. Dank anwesender Geochacher konnten wir uns davon überzeugen, daß 2 Golocal-User vor uns schon am Turm waren. Und sie hatten laut Bewertung das gleiche Problem: Der Turm war geschlossen, bei uns weil wir außerhalb der Öffnungszeiten am Turm waren – Pech gehabt.
Den markigen Bismarck-Spruch „Wir Deutsche fürchten Gott, aber sonst nichts in der Welt“ sollte ich angesichts einiger Ereignisse bei golocal während des Treffens in abgewandelter Form zu meinem hiesigen Leitspruch machen (Ersetze Deutsche durch Golocaler).
Den nicht ungefährlichen Abstieg vom Turmberg überlebten alle Teilnehmer unbeschadet und so konnten wir zum Abendessen in der Jagdhütte platznehmen. Service und Küche waren wegen voller Gaststätte gut gefordert. Aber nach einiger, mit allerlei Kreuz- und Querunterhaltung gefüllter Wartezeit konnten wir über die köstlich gefüllten Teller herfallen.
Zu später Stunde traten wir nach schönen gemeinsamen Stunden die Rückfahrt nach Halle an, bei der uns die Kaltfrontboten in Form von Regenschauern begleiteten. Die Generation 50+ verzichtete in Halle auf weitere Gastroexkursionen und bettete ihr Haupt zur nächtlichen Ruh‘.
Der Sonntag war dann Halle gewidmet. Der kunstbeflissene opavati® hatte uns einen Besuch des Kunstmuseums der Hallenser Moritzburg empfohlen, nicht nur wegen ständigen Ausstellung ua. mit den berühmten Halle-Bildern des Malers Lyonel Feininger, sondern auch weil im Museum gerade die Sonderausstellung „Magie des Augenblicks“ mit Werken ua. von van Gogh, Cezanne, Matisse … aus einer Schweizer Privatsammlung zu sehen ist.
Nicht alle konnten das Museum besuchen: Sedina und Gemahlin sowie Exlenker und unser Kaiser hatten andere Pläne, die eine Abreise nach dem Frühstück erforderlich machten.
Die Anderen trafen sich am Museum. Alligateuse und ksmichel hatten wegen eines Kommunikationsproblems allerdings leider etwas den Anschluß verloren. Im Museum besuchte dann jeder nach persönlichem Geschmack mehr oder weniger intensiv die Sonder- und Dauerausstellung. Für mich war die Moritzburg zweifellos der künstlerisch-kulturelle Höhepunkt des Treffens!
Nach der Moritzburg löste sich das Treffen dann, wie gewollt und angekündigt, auf. Familie blattlaus blieb noch einen Tag länger in Halle, Alligateuse und ksmichel verweilten noch wegen der verlorenen Zeit in den Ausstellungen und carlossa mußte ein Turbomittag im „Schad“ verdrücken, da der Linienbus nach Hause nicht wartete. Sir Thomas, eknarf und wir 2 Berliner konnten das Abschlußmittagessen entspannter angehen. Gut gestärkt gings dann wieder nach Berlin, wo die Treffen-Tour für mich endete wie sie begonnen hatte: Mit einer Straßenbahnfahrt in die Homezone.
Fazit: Ein hoffentlich für alle Teilnehmer erfolgreiches Treffen, durchgeführt an Orten, die hunderte Kilometer von den Heimatorten aller Teilnehmer entfernt waren. Nettes und schönes Wiedersehen mit Bekannten und kennenlernen von Usern, die bisher nur ein Username waren.
Alle Sachsen-Anhaltinerinnen und Sachsen-Anhaltiner, die uns begegneten, waren freundlich, nett, zuvorkommend und hilfsbereit.
Ich gebe dem Treffen 5 Sterne.[verkleinern]