Als ich das erste Mal einen kleinen Zwischenstopp in Halle machte, mich überhaupt nicht auskannte, etwas außerhalb parkte, und eine kleine Straße in Richtung der imposanten Kirchtürme lief, da ja dort erfahrungsgemäß auch das Zentrum sein dürfte, bin ich an diesem Hotel vorbei gekommen.
Die Fassade war etwas mit Graffity verunstaltet, aber das Haus hatte es mir angetan.
Sicher schon hundert Jahre alt, oder noch mehr, imposante, schön renovierte, alte Eingangstür aus Holz, hohe... weiterlesen
Fenster.
Danach noch einige Meter zu Fuß, um die Ecke, und schon war man am großen Marktplatz, im Zentrum der Altstadt.
Sollte ich mal wieder nach Halle kommen, würde ich hier übernachten wollen, das hatte ich mir fest vorgenommen.
Schon ein Jahr später , auf der Reise nach Berlin, haben wir hier übernachtet.
Mein Mann und ich, und meine zwei Söhne.
Wer nur in modernen Häusern schlafen möchte, muß nicht weiterlesen, denn nun komme ich, die auf historische Bauten steht, ins Schwärmen.
Hinter dem schönen Eingang kam nämlich keine Rezeption, sondern erst einmal ein imposantes Treppenhaus mit Holzgeländer.
Die Zimmerwirtin bat uns in den ersten Stock. Hier ging ein breiter Gang zu den Zimmern ab.
Wir bekamen zwei nebeneinanderliegende Doppelzimmer.
Unseres war sehr groß und von beeindruckender Höhe, geschätzt bestimmt zweieinhalb bis drei Meter hoch. Genauso die Fenster, die bis fast zur Decke reichten.
Diese mit schneeweißem Stuck verziert.
Nebenan das Bad, supersauber, ebenfalls für ein Bad überdimensional.
Das Zimmer der Söhne etwas kleiner, dafür hatten sie einen Durchgang zu einem Wohnzimmer mit Sofa , Tisch und Fernseher. Die waren ganz begeistert.
Die Einrichtung war nicht die Modernste, das hätte hier aber auch garnicht gepasst.
Wenn man auf dem großen, bequemen Bett lag, zur hohen Stuckdecke blickte, dann den Kopf drehte, hinaus zum Fenster, und dort die historische, wunderschöne Fassade der gegenüberliegenden Sparkasse sah, kam man sich in eine andere Zeit versetzt vor.
In diesem Haus, wie ich erfuhr ,wohnte früher eine reiche Familie, Großbürgertum.
Halle war und ist ja eine reiche Salzstadt gewesen.
Deshalb gleicht hier auch kein Zimmer dem anderen, alle sind individuell eingerichtet.
Noch immer ganz verzückt betrat ich am anderen Tag den Frühstücksraum, der sich auf dem selben Stockwerk am Ende des Ganges befand.
Auch hier, eine historische Gewölbedecke, ein Erker zur Straße hinaus, ein sehr liebevoll verziertes Frühstücksbuffet, ich habe mich sehr, sehr wohl gefühlt.
Zum Bezahlen ging es dann noch ein Stockwerk höher, die Rezeption befand sich in einem kleinen Zimmer.
Zimmerwirtin und Frühstücksdame waren äußerst freundlich, und ich hoffte auf ein baldiges Wiedersehen.
Leider war seither bei jedem Halle Besuch alles ausgebucht, die zentrale Lage und das Ambiente des Hauses sind sicher sehr beliebt.
Aber heute, juchhu , habe ich eine Zusage für meinen Halle Besuch im Frühjahr bekommen. Ich freue mich wahnsinnig, mal wieder in diese historische Umgebung eintauchen zu können.
Es gibt eine sehr informative Homepage, wer Interesse hat, sollte sie unbedingt anschauen.
Update 2016
Dieses Mal hatte ich drei Einzelzimmer gebucht. Diese waren verschieden groß, von sehr klein bis recht geräumig.
Ich habe mich mal wieder ins Mittelalter zurück versetzt, die Söhne fanden es nicht so prickelnd.
Nun habe ich auch erfahren, daß der älteste Teil des Hauses 1450 erbaut wurde, dazu gehört der Frühstücksraum, der einst die Hauskapelle war.
Das ganze Haus steht unter Denkmalschutz, und ich muß nochmal betonen, wer keinen Sinn dafür hat, dem mag es vielleicht nicht so sehr gefallen.
Unsere Kulturbeauftragte wäre sicher entzückt davon.
Der Empfang war wieder sehr freundlich, und ich freue mich auf den nächsten Besuch.[verkleinern]