Im Jahr 2012 wurde auf dem Domplatz von Halle ein schon 1986 entstandener, nun aber völlig restaurierter Brunnen der Öffentlichkeit übergeben . Wie sein Name "Lebenskreis - das Leben besiegt den Tod" schon andeutet, beschäftigt der Brunnen sich thematisch mit verschiedenen Generationen und der ständigen Auseinandersetzung mit der Vergänglichkeit. Vielen Leuten ist er eher als der Brühmann-Brunnen bekannt, womit auf seinen Erschaffer verwiesen wird.
Vorgestellt wird ein Ensemble verschieder... weiterlesen Elemente. In der Mitte eines Brunnenbeckens, dessen Form an ein vierblättriges Kleeblatt erinnert, erhebt sich eine aus verschieden großen Segmenten bestehende runde Sockelform, gekrönt von einer Kugel, die ja als ideale Form, als idealer geometrischer Körper gilt. Becken, Sockel und Kugel bestehen aus verschiedenfarbigen Sandsteinen. Aus dem Sockelelement ergießen sich vier kräftige Wasserstrahlen in das Brunnenbecken.
Auf der Kugel befindet sich eine bronzene Figurengruppe - eine nackte jugendliche Mutter scheint auf der Kugel dahinzugleiten, im linken Arm halt sie ein kleines Kind, das das Gesicht an ihre Schulter geschmiegt hat. Der Tod, in Gestalt eines Gerippes scheint kopfüber an ihrem Rücken in das darunter befindliche Wasserbecken hinunterzugleiten.
Außerhalb des Beckens, an den Scheiteln der Außenwölbungen befinden sich vier eckige Steinsockel, auf denen sich jeweils eine wie die Mutter lebensgroße Bronzefigur befindet. Dabei handelt es sich um die Nacktdarstellungen einer jungen und einer alten Frau, sowie eines jungen und eines alten Mannes, sowohl die Männer als auch die Frauen sind diagonal zueinander angeordnet und wenden alle dem Brunnen den Rücken zu. Die darstellung der Nacktheit würde ich als dezent bezeichnen, denn weder Jugend noch Alter werden durch extremen Naturalismus charakterisiert. Der richtige Ausdruck wäre wohl realistische Darstellung.
Die beste Vorstellung vom Brunnen kann man erhalten, wenn man sich den Facebook-Link oder den Link des Architekten Zaglmaier im Netz ansieht:
https://www.facebook.com/media/set/?set=a.345000645542243.73352.306468676062107&type=3
http://www.architekt.zaglmaier.de/bruehmann-brunnen/
Der Sturz des Todes, die Mutter mit Kind und das Zusammenspiel von jung und alt scheint ein positives Lebensbild zu entwerfen.
Zum Künstler:
Ich würde sagen, es handelt sich hier um eine wirkliche Hallenser Angelegenheit. Der bekannte Gustav Weidanz war einer der Lehrer des mindestens ebenso bekannten Gerhard Lichtenfeld, welcher wiederum ein Lehrer von Horst Brühmann, dem Entwerfer des Brunnens war.
Horst Brühmann wurde 1942 in Halle geboren, wo er im Jahre 2014 verstarb. Nach einer Ausbildung als Möbelschreiner studierte er an der Hochschule Burg Giebichenstein, und zwar Formgestaltung, Architektur und Plastik. Danach arbeitete er selbstständig im eigenen Atelier.[verkleinern]