Als ich auf dem Rückweg von dem bereits beschriebenen "Römermuseum" (das ich ebenfalls als sehr enttäuschend fand - s. ggf. dort) den Kardinal-von-Galen-Park (Beitrag forlgt noch) überqueren musste, fiel mir ein Stück hinter dem vor kurzem beschriebenem "Varus" mehrer Kunstwerke in der Grünanlage. Dieses ist einer der wenigen, bei denen ich keine umständliche Suche nach dem Künstler / Titel erforderlich gewesen ist, weil man es auf der hier abfotografierten Plakette bestens ersichtlich ist.... weiterlesen
Es ist eine Arbeit des Bildhauers Johannes Dröge mit dem latainischem Titel "Gaudete". Zum einen ist es, einer Überlieferung nach, der Beginn eines christlichen Weihnachtsliedes aus dem 16. Jahrhundert. Zum anderen wenn das Wörtchen für sich selbst steht, bedeutet es "Freut euch". Irgendwie eine eigenwillige Bezeichnung für ein Marmorobjekt. Vielleicht liegt es an der Herzform, die mit diesem Gefühl in Verbindung gesetzt wird.
Wenn man es sich anschaut, ist es schon überraschend, denn für gewöhnlich sind die meisten Kunstwerke im öffentlichem Raum deutlich größer als diese! Hier dennoch kommt es nicht darauf an, denn schon die Idee für ein solches Objekt ist irgendwie einmalig! Soweit mir bekannt ist, ist es nicht das einzige mal, dass Dröge ein Herz als Motiv gewählt hatte, dennoch sieht man es eher in privaten Sammlungen oder modernen Museen.
Der Bildhauer aus dem sauerländischem Sundern (geb. 1931) ist eher für seine abstrakten Werke, die vor allem aus Granit, Marmor oder Diabas hergestellt worden sind. Vereinzelt gibt es aber auch Kombinationen mit Holz, Bronze, Stahl, bzw. aus besagten Materialien selbst. Sein Selbstverständnis als Künstler basiert, laut eigenen Angaben in der Tatsache, dass das verwendete Werkstoff, die Hände, Inspiration Und Bewußtsein eine Einheit bilden. Hinzu kommt die Bearbeitung bis es den Vorstellungen entspricht, die ihm als Bildhauer vorschweben. Die Anregungen holt sich Johannes Dröge in der Natur, die zugleich von ihm als "Bewahrenswert" angesehen wird. Diese Erfahrung hat der 87 Jährige lange Zeit auch an seine Studenten weiter gegeben. Über 30 Jahre lang soll er Sommerkurse angeboten haben, die sich (laut angaben aus dem I-Net) großer Beliebtheit erfreut hatten.
Je nach dem aus welcher Perspektie dieses kleine Objekt betrachtet, stellt man fest, dass die Form kein "perfektes" Herz ergeben. Die Höhe variiert ein wenig und dadurch, dass es auf einem Sockel etwas erhöht steht, ist seine Unterseite schon als plan zu bezeichnen. Dadurch, dass es in Freien zu finden ist, kann sie mehr oder weniger sauber erscheinen. Mir hat es, trotz das es sich eigentlich um moderne Kunst handelt, recht gut gefallen. Damit ist es eine der wenigen Funde in Haltern am See, die positiv aufgefallen ist. Nur wegen dieser Skulptur allein lohnt sich die (bisweilen lange) Anfahrt nicht. Dennoch, falls man da sein sollte, kann ich eine Empfehlung aussprechen.[verkleinern]