Manchmal stellt sich die Frage, ob eine bestimmte Bezeichnung – in diesem Fall Park „gerechtfertigt“ ist. Unter einem solchen gehört meiner Meinung nach, diese kleine Grünfläche in Haltern (am See) nicht dazu! Persönlich assoziiere ich es mit ausgedehnten Flächen, die mindestens eine „Handvoll“ Hektar umfasst. Kenne selbst etliche Spielplätze, die um einiges großzügiger bemessen sind als der, der nach Kardinal Clemens August Graf von Galen benannt worden ist. Über ihn werde ich im Anschluss... weiterlesen
berichten. Die allgemeinen Angaben, die ich über diese Grünanlage gefunden habe, sind wirklich kaum der Rede wert. Diese soll bereits in den 1930-er Jahren existiert haben. Jene Bezeichnung aus der NS Zeit lasse ich lieber ganz außen vor, weil ich sie unpassend finde! Nach dem Krieg wurde er nach dem Römerlager „Aliso“, über das ich an einer passenden Stelle berichtet habe, benannt. Seit 1989, als Haltern ihr 700. Jahrestags der Stadtgründung begangen hatte, wurde beschlossen ihn nach diesem (heute zum Teil umstrittenem) „Löwen von Münster“, der sich öffentlich gegen den menschenverachtenden „Gnadentod“ – aus heutiger Sicht Mord an körperlich und / oder geistig Kranken, ausgesprochen hatte benannt! So zeigt sich dennoch, dass trotz allem von Galen noch heute für viele (Christen) eine „Ausnahmeerscheinung“ war, die in der Bevölkerung sich weiterhin einer großen Beliebtheit erfreut… Die zahlreichen Einrichtungen, Straßen oder eben wie hier eine Grünanlage werden (zum Teil erst vor kurzem) nach ihm benannt! Das was ich über von Galen erwähnt habe, wird auch in einer ähnlichen Form auf der offiziellen HP von Haltern dargestellt.
Die Grünanlage liegt gegenüber des zuvor bewerteten Meschtorbrunnens. Man läuft an ihr praktisch „zwangsläufig“ vorbei, wenn man vom oder zum hiesigem Bahnhof und der Fußgängerzone unterwegs ist. Als Orientierung und hier als Adresse gibt es an deren Rand das „neue Rathaus“. Als ich letzte Woche nach den Details geschaut habe, wird seit einigen Monaten die Fläche ein wenig „zweckentfremdet“! der dort („provisorisch“) aufgestellte Zelt dient als ein „Impfzentrum“. Bei einer so kleinen Stadt und mangels anderer Optionen, warum eigentlich nicht. Dadurch wird aber auch das kleine Wasserbecken mit seiner Fontäne zugestellt. Dort habe ich mich ein paar Minuten hingesetzt, weil es unter schattenspendenden Bäumen installiert wurde. Prioritäten können sich eben verändern und eine solche gehört dazu.
Kann selber sehr schlecht schätzen, wenn ich den „Galen“, wie ihn die Einheimischen bezeichnen, vor meinem „inneren Auge“ sehe, ist seine Ausdehnung höchstens 1500-2000 m² groß sein. Da ich noch ein wenig Zeit hatte, bis mein Zug fahren sollte, habe ich mir ihn genauer angeschaut. Nicht alles, was man dort entdecken kann, hat mir sonderlich gefallen. Am wenigsten, wie ich es an der passenden Stelle geschrieben habe, war die „Varusskulptur“, das einem Gerippe nicht unähnlich ist! Diese werde ich definitiv nicht an dieser Stelle als Foto hinzufügen. Da gibt es wesentlich interessantere Objekte, die an sehr vielen Stellen als Kunst im öffentlichem Raum angebracht wurden. Schade finde ich dennoch, dass einige von ihnen eher „stiefmütterlich“ behandelt werden :-/. Man kann über zeitgenössische Plastiken unterschiedlicher Meinung sein, aber unter ihnen hat mir (einzige gegenständliche) die des Namensgebers besonders gut gefallen. Das gleiche gilt auch für das stilisierte Herz des Bildhauers Johannes Dröge mit dem Titel „Gaudete“ und was von dem gerade erwähntem ein wenig abweicht, die Sonnenuhr. Die „Informationsgabe“ zu jedem einzelnen, war wenn ich ehrlich sein soll, sehr durchwachsen: Bei der „Liegenden“, der vorher erwähnten Uhr und einem abstrakten „Ding“ gab es keine. Vereinzelt aber auch war anhand eines Schildchens sofort erkennbar, was es überhaupt ist! Wie ich an etlichen Stellen feststellen konnte, jeder Ort handhabt das sehr unterschiedlich. Kann mir sogar vorstellen, dass die Künstler selbst es entschieden haben, ob es ein solcher Fall sein wird. Das wäre aus meiner Sicht dennoch wünschenswert.
Was mir gleichwohl als ein „cooles“ (ja und bei der Bevölkerung beliebtes) Objekt wahrgenommen habe, war das hölzerne Auto. Wenn es selbst Jugendliche, die meistens solche Spielplätze als dessen Gegenteil betrachten, sich dort (außerhalb von Corona) getroffen haben und sich (dem Lachen nach) sich sehr gut amüsiert haben, zeugt es schon, dass es sehr beliebt gewesen ist. Leider, wie ich der lokalen Presse entnommen habe, gehört das bereits der Vergangenheit an :-(! Die Holzkonstruktion ist durch Witterungs- und andere äußere Einflüsse ist morsch und dadurch instabil geworden. 2019 wurde es abmontiert und durch eine anderes Spielgerät ersetzt worden. Wenn ich ehrlich sein soll, der Militärjeep (als solcher er sich dargestellt hatte) war wirklich unverwechselbar! Stattdessen wurde eine Art Lokomotive konstruiert und dort platziert. Als ich mir die dazugehörigen Fotos angeschaut habe, ist es eher ein Objekt, das eher für kleinere Kinder geeignet ist… Bekanntlich ist alles dem Wandel unterworfen und solche Veränderungen gehören eben dazu…
Für die paar Minuten, die ich mich im Galen ausgeruht und verweilt habe, war es nicht schlecht gewesen. Jeder macht seine Erfahrungen im Leben, die einen wie mich an dieser Stelle nachdenklich machen. Die Darstellungen in der regionalen Presse weisen schon darauf hin, dass sonst diese Anlage ein beliebter Treffpunkt sein soll und dadurch gut frequentiert wird. Die vorher erwähnten jungen Leute könnten eine angemessenere Auskunft über das ganze geben, als ich, die es nun aus der „ferne“ betrachtet. Für mich persönlich erscheint ein neutrales OK erneut als angemessen, auch wenn nicht jeder meine Meinung teilen muss. Nur um diese Grünanlage anzuschauen, lohnt sich ein (ggf. langer) Fahrweg nicht.[verkleinern]