Was haben die hochtrabenden Expansionspläne eines römischen Feldherrn Anfang des 1. Jahrhundert nach Chr. mit meinem Erwartungen bezüglich dieses Museums gemeinsam? Sie beiden sind zerplatzt wie eine Seifenblase, die so flüchtig zu sein scheint, wie manche Träume. Damit meine Enttäuschung nicht die "Oberhand" bei mir gewinnt, habe ich einige Wochen verstreichen lassen, bevor ich es hier vorstellen wollte. Gerade habe ich darüber hinaus gelesen, dass das Museum bis Anfang Januar geschlossen hat,... weiterlesen
sodass man "gewarnt" ist.
Die heutige Kleinstadt Haltern am See war bei ihrer Gründung ein wichtiger Posten mit strategischer Bedeutung, als es noch als "Aliso" hieß. Diese "Eroberung" brachte den Wendepunkt in der Politik des römischen Reichs: es war und blieb die einzige Siedlung auf dem rechten Ufer des Rheins. Über 30 Jahre hinweg, gab es Versuche weiter ins "Germanenland" zu gelangen, doch außer einem enormen Aufwand an Material, Personal, sowie damit verbundenen Unkosten sind dabei nicht gekommen. In der vor wenigen Tagen beendeten Sonderausstellung "TRIUMPH OHNE SIEG- Roms Ende in Germanien" hat man das auf sehr anschauliche Art und Weise dargestellt.
Wie auch noch heute in der Politik, läßt man sich feiern, auch wenn es eigentlich keinen Grund dafür gibt. In der antiken Welt, galt man, sobald man (angeblich) erfolgreich gewesen ist und ein paar Sklaven oder anderes Beutegut vorweisen konnte, irgendwie als Sieger. In einer Prozession ließ man Blütenblätter über den Feldherrn regnen und dementsprechend den Göttern dafür auch huldigen. Als Besucherin, die dies als eine Multimediale Show miterleben konnte, habe ich (zuerst) mich "anstecken" lassen.
Das hat aber nicht lange gewährt: bei einem Eintrittspreis von 10 € (inkl. Außenlager) hatte ich schon hohe Erwartungen gehabt. Wenn aber die Besichtigung der Ausstellung, kaum man rein gekommen ist, schon zu Ende sein soll, dann denkt man sich so seinen Teil dazu! Das war aber nicht alles, was mich noch jetzt verwundert: in der Regel ist eine Cafeteria im Vergleich zu den anderen Räumen eher klein, doch nicht bei diesem Römermuseum. Wenn ich ehrlich sein soll, hatte ich mehr an das gedacht, was wir im APX in Xanten (besser gesagt in dem gleichnamigen Haus dort) vorgefunden haben (S. ggf. auch unter dem Stichwort).
Das hat sich als ein Trugschluss herausgestellt: wenn eine Snackbar von der Fläche in etwa gleich wie das restliche Haus vorkommt, dann stellt sich die Frage nach den Prioritäten, die dort gesetzt werden. Mir war schon irgendwo klar, dass das fotografieren ggf. nicht gestartet sein wird, doch es reichte nur, dass ich meine Knipse bloß in der Hand hielt, dass ich böse von der Seite angemacht worden bin! Mir schien eh, dass die eh jungen Damen, die dort zu finden waren, mit dem ganzen Andrang ein wenig überfordert gewesen sind!
Das beste war, dass die Toiletten in ausreichender Anzahl vorhanden gewesen sind und dass die sauber waren. Irgendwie hatte ich den Eindruck gehabt, dass es in dem Römermuseum mehr Verbote gegeben hatte, als es sonst "üblich" wäre. Wenn ich ehrlich sein soll: ein Besuch lohnt sich nur, wenn dieser nicht mit einer Anreise verbunden ist! Für mich bedeutete es, dass ich ins. ca. 3,5 h unterwegs war, um nach nicht mal 30 Min. den Rückweg anzutreten :-(. Zum Glück habe ich noch hinterher einen meiner Favoriten angesteuert, der in der Kreisstadt zu finden ist...
Bei einer Sonderausstellung ist so ein kleines Museum eh auf Hilfe vergleichbarer Sammlungen im In- und Ausland angewiesen. Doch bekanntlich steckt der "Wurm" im Detail... Eigentlich habe ich mehrmals erlebt, dass aus versicherungstechnischen Gründen Repliken angefertigt werden, die man selbst vorstellt oder wie in diesem Fall weiter ausleiht. Leider waren sie in einem so miserablem Zustand, dass die Details, auf die es angekommen wäre, nicht mal als solche erkannt worden sind. Das war nicht nur bei mir der Fall, denn ich habe mitbekommen, dass auch andere Besucher sich darüber sehr angeregt unterhalten haben. Wenn sich ein Kurator die Gedanken über die jeweiligen Artefakte macht, dann auch sollte aus meiner Sicht miteinfließen, ob es nicht besser wäre, auf etwas zu verzichten, als nur (undefinierbare) Bruchstücke - ohne Kommentar zu zeigen.
Falls dieser gewünscht wäre und das wird automatisch an der Kasse gefragt, kann man ein Audioguide mitnehmen. Tja, auch diese "Hilfe" ist mit zusätzlichen Kosten versehen. 2 € scheint nicht viel, doch bei den wenigen Ausstellungsstücken (höchstens ca. 500 St!) stellt sich erneut die Frage nach der Verhältnismäßigkeit! Häufig kann man es zum Teil ohne diese haben, doch nicht in ehm. Aliso.
Tja, auch wenn es steht, dass der Zutritt zu diesem "archäologischem Ausgrabungscamp" nur mit einer gültigen Eintrittskarte möglich ist, habe ich an keiner Stelle mitbekommen, dass dies jemand kontrolliert hätte. Wenn man ein "Monumentalwerk", wie ich erwartet, der wird ebenfalls bitter enttäuscht! Das "Lager" besteht aus einem Nachbau eines "Ausgucks", der nur wenige hundert Meter Länge beträgt. Das mit der kostenlosen Darstellung via Fernglas, wie es zu Römerzeiten ausgesehen hatte, fand ich interessant, doch das hat meine Laune nicht wirklich verbessert, wie man es sich vorstellen kann.
Manchmal finde ich selbst Museen, die mich weniger ansprechen und dieses gehört leider dazu! Für mich wird es ein weiteres mal sicherlich nicht mehr geben, denn mein Favorit ist längst hier bekannt! Sorry, doch mehr als 2 Sterne sind hier nicht drin! Bei dem Preis hätte ich mehr erwartet![verkleinern]