Wow, da gibt es seit kurzer Zeit eine Userin, die absolut lesenswerte Bewertungen/Beschreibungen von Locationen fertigt, die mir sehr gut gefallen. Vor allen Dingen solche Locationen, die ich schon aus meiner Kinder- und Jugendzeit her kenne.
Da war der Hans Albers Platz, mit dem Denkmal des Blonden Hans; die Collonaden mit der grauen Arkade oder das Aladin Center auf der Reeperbahn. Das waren alles Orte, die mein „Wohnzimmer“ waren.
Die Reeperbahn war früher nicht nur die 1000 Meter... weiterlesen
lange Vergnügungsmeile durch das Rotlichtviertel Hamburgs, sonder auch die Hamburger Kinohauptstrasse. Beginnend von Nobistor (Altona) bis zum Millerntor (Neustadt) gab es damals 9 Kinos. Drei davon hatten Sonntags 2 Kinder-/Jugendvorstellungen, die ich immer besuchte. Die Historie zu den Kinos schreibe ich am Ende.
Zwischen der Davidstrasse und dem Hans Albersplatz befand sich das Aladinkino. Nach dem Kinosterben auf St. Pauli standen viele Säle leer, bis dann türkische und kurdische Grossfamilien diese Objekte für sich erkannten und dort anfänglich „Ramschwaren“ verkauften.
Während meiner Dienste auf St. Pauli kam ich oft an diesen Geschäften vorbei und auch mit den Inhabern und Verkäufern ins Gespräch. Habt ihr schon einmal bemerkt, dass es hier nur männliches Verkaufspersonal gibt?
Anfangs hatte das Aladin, ohne den Zusatz Center, Verkaufsflächen auf zwei Ebenen. Auf der oberen Ebene verkauften sie etwas höherwertige Ware aus dem Bereich Oberbekleidung. In der unteren Ebene Elektronikartikel, Souvenirs für Touristen und Lederwaren.
Dann, irgendwann, war es geschlossen und man sah, dass der Innenraum umgebaut wurde. Vielleicht wieder zu einem Kino? Nein, es wurde zum „AladinCenter“, grösser, schöner und mit Franchise Artikel des Fussballvereins FC St. Pauli.
Die Auslagen der beiden grossen Schaufenster lassen das Angebot im Geschäft erahnen. Oft gehe ich ins Geschäft und sehe mir die Angebote an. Ab und zu kaufe ich mal eine Krawatte, für mich oder für Potsdamer Freunde, oder die Pins mit dem Totenkopf. Da mich die Verkäufer und der Inhaber noch aus meiner Dienstzeit kennen, bekomme ich meist einen Sonderpreis.
Der Verkaufsraum ist schön gross und hell ausgeleuchtet. Die Angebote befinden sich themengerecht in Verkaufsinseln und sollte man Fragen haben, so sind die Verkäufer, die alle sehr gut gekleidet sind, sehr freundlich und hilfsbereit. Ihr Deutsch ist exzellent.
Ein zweites Aladin Center befindet sich am Hauptbahnhof im Steindamm.
So und nun noch mal kurz zur Historie der Kinos.
Das Kino am Nobistor, Anfang der Reeperbahn, wurde abgerissen und man baute dort das grosse Kaufhaus C&A.
In der Grossen Freiheit gab es das Stern und Ahoi Kino. Im Stern etablierte sich der STAR Club, in dem ich die Beatles kennenlernte und etwas weiter auf der anderen Seite das Ahoi, das später zum Grünspan wurde.
Reeperbahn Ecke Lincolnstrasse baute Robert Kistner das Erstaufführungstheater Oase. Hier verdingte ich mich oft als Filmvorführhelfer. Jetzt ist dort das Travestietheater Pulverfass.
Dann kam das Aladin Kino, das ich schon beschrieben hatte. Zwischen Davidstrasse und Taubenstrasse befand sich das Knopf Kino, dort ist nun das Docks.
Gegenüber im Ex Radiant Kino ist ein Geschäft, nur für über 18 Jährige, für Ehehygiene und (darf ich es schreiben, nicht dass es gegen die Golocal Netiquette verstösst ?) Pornokino und –filme.
Das Imperial Filmtheater wurde zu Imperial Theater Bühne.
Das letzte Kino am Millerntor war ein Kino, in dem der Film endlos lief und man für 50 Pfennig den ganzen Tag zubringen konnte. Später war dort das St Pauli Stadion, dass auch noch verlegt wurde.[verkleinern]