Vorweg:
- Die Praxis selbst verdient 5 Sterne. Was hier zur Abwertung führt, ist die eingeschränkte Zugänglichkeit für gehbehinderte Personen, die aber sind typische Klientel eines Orthopäden.
- Ich bin kerngesund, sonst würde ich hier nicht über medizinische Erfahrungen berichten. Diese Orthopädie habe ich aufgesucht, um eine kleinere Verletzung behandeln zu lassen, eine Verletzung, die jedem Sportler zur Ehre gereicht hätte, mich aber schon belastete.
Bewertung:
Bei der... weiterlesen
Elborthopädie handelt es sich um die Gemeinschaftspraxis dreier Ärzte. Unter dem Namen „Orthopädie Zentrum Eppendorf“ wird eine weitere Praxis unterhalten, an festen Tagen tun die Ärzte mal hier mal dort Dienst. Die interessanten Profile der Ärzte sind aus der Homepage ersichtlich und gehen bis an die Grenzen des Fachgebiets und der Schulmedizin. Ambulante und stationäre Operationen werden von den Ärzten selbst im Hamburger Marienkrankenhaus vorgenommen.
Nach Vermittlung meines Hausarztes habe ich kurzfristig einen Termin bekommen. Das Praxispersonal erlebte ich als sehr gut ausgebildet und ausgesprochen nett. Die hellen Räumlichkeiten sind strikt funktional ausgestattet. Es gab keine nennenswerten Wartezeiten.
Meine Behandlung übernahm Herr Dr. Väterlein, der sich mir freundlich zuwandte, in seiner konzentrierten Vorgehensweise aber anfänglich auf mich etwas humorlos wirkte - ein Eindruck, der später verflog. Sein persönliches Engagement für seinen Patienten wurde für mich besonders deutlich, als er mich zu dem späteren ambulanten Eingriff am Operationssaal begrüßte und mich dabei ganz offen und herzlich anlachte.
Nach der Diagnostik wurde mir die Art meines Missgeschicks anhand eines anatomischen Modells erklärt, und was ich hörte, passte genau zu meinen Beschwerden. Den vorgeschlagenen ambulanten Eingriff verstand ich als sachgerecht, was für mich wichtig war, weil ich nicht bereit bin, die Verantwortung für mich auf einen Arzt zu delegieren.
Ein Operationstermin konnte erst in einem zeitlichen Abstand von rd. 3 Wochen gefunden werden. Das empfand ich zuerst als quälend lang, war aber gut, weil vorweg auf Basis umfangreicherer Diagnostik eine internistische Freigabe sowie ein Aufklärungsgespräch mit dem Anästhesisten zu erfolgen hatte. Wer einmal in meine Situation kommt sollte bei seiner Zeitplanung beachten, dass der internistische Bericht schon beim Vorgespräch mit dem Anästhesisten und nicht erst bei der Operation erwartet wird.
Eingriff und Nachsorge erfolgten durch Dr. Väterlein, der hervorhob, dass Patienten, die er operiere, seine VIP-Kunden seien. Er sei immer für sie da - egal ob sie sich als Privat- oder, wie ich, als Kassenpatient behandeln ließen. Im Rahmen der Nachsorge berichtete mir der Arzt über seine Erkenntnisse während der Operation und über den daraus folgenden Umfang des Eingriffs.
Die Abläufe in der Praxis unterliegen einem knappen Takt, trotzdem empfand ich die Zeit, die sich der Arzt für mich nahm, als ausreichend. Auffällig war, dass die ärztlichen Verhaltensanweisungen nicht voll mit dem übereinstimmten, was im mitgegebenen Merkblatt stand. Genaues Zuhören ist angebracht.
Diagnostik und Behandlung haben mir gefallen. Ob das Operationsergebnis zu meiner dauerhaften Zufriedenheit ist, kann ich noch nicht absehen, da spielt einfach mein fortgeschrittenes Alter mit hinein. Ich kann diese Praxis und namentlich Herrn Dr. Väterlein sehr empfehlen.
Stark Geh- und Sehbehinderte sollten die Praxis nicht ohne Begleitung aufsuchen. Die Praxis liegt im dritten Stock eines in hinterer Reihe stehenden Gebäudes. Eine Autozufahrt zum Haupteingang des Hauses gibt es nicht. Im Tiefgeschoß befindet sich ein öffentliches Parkdeck. Das jedoch ist öfter voll belegt. Dann bleibt die Schranke zu und nicht einmal Taxis können Patienten dieser Praxis und der ebenfalls im Hause befindlichen Radiologie an den Fahrstuhl heranbringen. Der Fahrstuhl selbst und seine Zuwege sind für größere Elektrorollstühle ganz schön eng. Am schmalen Durchgang zur Praxis gibt es eine Gefahrenstelle durch einen Treppenabgang. Versuche des örtlichen Taxivereins, eine generelle Zufahrtsberechtigung für das öffentliche oder das darüber liegende Dauerparkdeck zu erhalten, sollen an Kostengründen gescheitert sein.[verkleinern]