Das waren noch Zeiten, als ich Kind war. Da gab es Strassennamen, die es heute nicht mehr gibt. Die Strassenbahn (gibt es heute auch nicht mehr) fuhr von der Hamburger Hochstrasse kommend über den Paulsplatz durch die Antonistrasse in Richtung Hafenstrasse. Jetzt heisst der Paulsplatz Hein Köllisch Platz.
(Hein(z) Köllisch war ein Hamburger Sänger und Humorist)
Ich wohnte in der Fischerstrasse und mit Freunden versuchten wir uns immer ein Taschengeld für Schnobkram zu verdienen.... weiterlesen
Schnobkram so nannten wir unsere Süssigkeiten. Oft verdingten wir uns in Drogerien oder Tapetengeschäften als Laufburschen. Eine Drogerie mit Tapeten befand sich auf dem Wilhelmsplatz. Gibt es auch nicht mehr, weil er in Hans Albers Platz umbenannt wurde.
Der Hans Albers Platz wird begrenzt von der Friedrichstrasse und der Reeperbahn. Rechts und links auf dem Hans Albers Platz gibt es diverse Scenelokale, einen Pub und einen Imbiss. Eine Eckkneipe ist nach Hans Albers benannt worden, da er dort wohl mal in Drehpausen sein Bier getrunken hatte. Als Kind habe ich mir oft angesehen, wie die Drehs aussahen.
Nachdem der „Blonde Hans“ 1960 das Zeitliche gesegnet hatte, wurde der Wilhelmsplatz 1964 in Hans Albers Platz umbenannt.
Der Hamburger Senat gab dann den Auftrag eine Hans Albers Statue aus Bronze fertigen und auf dem Platz als Denkmal aufstellen zu lassen. Als Künstler und Bildhauer konnte man Jörg Immendorff gewinnen, der eine drei Meter hohe Skulptur des „Blonden Hans“ fertigte und sie mitten auf dem Platz aufstellen liess.
Irgendwann und aus unerfindlichen Gründen gab es Ärger um die Statue und der Künstler liess sie nach nur 9 Jahren abbauen und nach Düsseldorf transportieren. Dort soll sich das Original im Medienhafen befinden.
Jetzt stand aber der leere Sockel auf dem Hans Albers Platz und der Senat liess vom selben Künstler eine Kopie anfertigen, die nun auf dem Sockel steht. Gegossen wurde sie 1999 in der Giesserei M. Schmäke; Düsseldorf.
Hans Albers steht nun auf seinem Betonsockel und schaut sehnsüchtig in Richtung Reeperbahn. Seinen rechten Arm hob er zum Schutz vor dem Sonnenlicht vor die Augen. Auf dem Kopf trägt er einen sogenannten Elbsegler (kann auch Prinz Heinrich Mütze sein, wie sie Helmut Schmidt oft trug), das ist eine kleine flache schwarze Schiffermütze. Der linke Arm hält sein so geliebtes Schifferklavier auf dem er seine schnulzigen Lieder sang oder nuschelte. Unter seinen Füssen fliegt eine Möwe. (La Paloma)
Rechts neben ihm windet sich eine Rose empor. Auf dem Bronzesockel sind sein bekanntes Lied: Auf der Reeperbahn nachts um halb eins eingraviert und eine Domina sitzt mit einer Peitsche auf einem devoten Kunden.
Auf der anderen Seite sieht man die Gravur des Hans Albers in „Ein Sommernachtstraum“.
Fotos vom Denkmal kann man auch hier sehen: http://denkmalhamburg.de/hans-albers-denkmal/[verkleinern]