Wenn wir jetzt auf dem „Müllberg“ am Hummelsee stehen, den Schwerie und ich bereits beschrieben haben, können wir sehr weit gucken, da rundherum alles flach ist.
Es ist fast so wir in Ostfriesland, da kannst du am Montag schon sehen, wer dich am Mittwoch besuchen kommt. –Kleiner Scherz-
Wir sehen im Norden Norderstedt mit seinem Ortsteil Glashütte, in dem sich Industrie angesiedelt hat, wie die Fa. Ethicon mit ihren gewaltigen Gammastrahler, der die chirurgischen Instrumente... weiterlesen
sterilisiert.
Davor ist das Wittmoor, das seinen Namen vom „Weissen Torf“ bekommen hat. Im Wittmoor war 1933 für 6 – 8 Monate das erste Hamburger KZ Wittmoor. Beschreibung erfolgte.
http://www.golocal.de/norderstedt/museen/gedenkstaette-kz-wittmoor-YUK0g/
http://www.golocal.de/norderstedt/freizeitanlagen/naturschutzgebiet-wittmoor-YUK4n/
Nach Westen, Stadtteil Hummelsbüttel, über die Glashütter Landstrasse hinweg haben wir das Hattsmoor (Hirschmoor), das Hüsermoor und das Raakmoor (Sumpfmoor). Alle diese Moore sind bereits durch Grundwasserabsenkungen oder dergleichen zum grossen Teil trocken gelegt.
Mit gut 18 HA ist es ein verhältnismässig kleines Moor gewesen und die Flächen dienen heute der Landwirtschaft. Daneben gibt es auch noch zwei Pferdeställe.
Es ist ein Naturschutzgebiet, in der sich eine geschützte Pflanzen- und Tierwelt angesiedelt hat. Es gibt hier Pflanzen wie den Torfmoos, die Moorlilie, Heide oder den insektenfressenden Sonnentau und den Fingerhut.
Wenn man gut aufpasst, kann an die scheue Kreuzotter beobachten, wie sie sich in der Sonne anwärmt, weil sie als Reptil ein Kaltblüter ist. Ihre Nahrung findet sie in den reichlich vorhandenen Kröten und Fröschen.
Auch kann man die blauen Libellen beobachten, wie sie um die Blüten herumschwirren und sich ihren Nektar holen.
Durch dieses Naturschutzgebiet führen viele Wege für Fussgänger, Radfahrer und Reiter von den anliegenden Reitställen. Natürlich müssen alle aufeinander Acht geben und auch die Natur schützen.
Über dem Raakmoor liegt die Einflugschneise für den Flughafen Hamburg und man kann oft den Beluga sehen, wie er im Landeanflug in Richtung Landebahn schwebt.
Die beigefügten Bilder zeigen die Schönheit des Gebietes, in dem wir oft spazieren gehen. Wir, das sind meine kleine Jenna und ich und wir geniessen das Beisammensein in der Natur.
Die Fotos sind sehenswert
Update: 18.07.2014
Ein weiterer Weg ins Raakmoor geht von der Strasse Gehlen Graben, benannt nach der Farbe des damaligen Bodens, nämlich gelb und das bedeutete Lehmboden, der nicht ertragsreich ist, aus durch eine kleine Kleingartensiedlung direkt in das Raakmoor.
Nach ca. 800 Metern an einer Weggabelung gehen wir links ab und kommen nach weiteren 300 Metern an einen herrlichen See, auf dem sich diverse Wasserpflanzen befinden und auch schon blühende Seerosen.
Nicht zu vergessen sien die vielen Wasservögel wie Wildgänse und Wildenten,die hier gerne wassern und ihre Brut aufziehen.
Den See umrundeten wir bei angenehmer Kühle, obwohl die Sonne vom Himmel brannte. Der Baumbestand schützte uns und auf einer Bank am See konnten wir uns ein wenig erholen. Derweil nahm Jenna ein kleines Bad zur Abkühlung.
Nach und nach hatte ich 30 wirklich schöne Fotos vom Raakmoor geschossen und sie hier eingestellt.
Bei meinem letzten Ausflug ins Raakmoor sah ich ja einen Findling (siehe Foto), auf dem Die Buchstaben FAD mit der Jahreszahl 20.04.1934 eingeschlagen worden waren.
Da mich die Herkunft und die Bedeutung der Inschrift interessierten forschte ich nach und fand heraus, dass die Buchstaben FAD „Freiwilliger Arbeits Dienst“ bedeuten.
Der Freiwillige Arbeitsdienst, aus dem später der RAD „Reichsarbeitsdienst“ hervorging, hob zur Entwässerung des Raakmoors Gräben aus, damit dort Siedlungen gebaut werden konnten. Zur Erinnerung der Arbeiten setzten sie dort am 20.04.1934 den Stein hin.
Auf der Vorderseite, über dem FAD befand sich noch ein Hakenkreuz, dass aber nach dem Krieg entfernt werden musste.[verkleinern]