Nachdem ich nun auf dem kleinen, feinen Weihnachtsmarkt am Gänsemarkt war, ging ich durch die Poststrasse in Richtung Rathausmarkt zum grössten und schönsten Weihnachtsmarkt Deutschlands.
Na ja, vielleicht ist er nicht der grösste oder schönste Weihnachtsmarkt, aber von hier aus kann man den herrlichen beleuchteten Weihnachtsbaum auf der Binnenalster bewundern.
Es ist Mittwoch und die Kirchturmuhr der Petrikirche, um die sich herum ebenfalls ein schöner Weihnachtsmarkt platziert hat, zeigt... weiterlesen
20.30 Uhr an.
In diesem Moment öffnen sich die sonst geschlossenen Tore des Rathauses und die Abgeordneten der Sozialdemokraten schreiten erhobenen Hauptes in Richtung Weihnachtsmarkt. Angeführt werden sie von Olaf dem Altonaer Wikinger. Sie nahmen über 50 % des Marktes in Beschlag.
Die Erde bebte kurz darauf und die Fraktion der Christdemokraten trampelt heraus. Sie haben noch den Speck auf den Rippen, den sie sich in den vorhergehenden Wahlen aufgesackt hatten. Als ihr Freiherr Ole den Vorsitz verliess, sitzen sie nun in zweiter Reihe, weil Häuptling Ahlhaus zu farblos war und schwarzgrün Hamburg nicht passte.
Mit leisem Glockengeläut schweben die Freien Demokraten, die sich ganz gut etabliert haben, in Richtung Süssigkeitengasse. Katja bat aber um Mässigung, damit die Prozente die Hüften nicht unförmig aufblähen sollten.
Jetzt toben aus dem Portal die wilden Gallier. Mit lauter Stimme forderte der Obergallier Kerstan seine Mitstreiter auf, sich an den Glühweinbeständen schadlos zu halten, da sie die Italien Römer diesmal nicht schlagen wollen.
Ein Warnruf der Ordnungskräfte erschallt, denn nun kommen aus der linken Ecke die Kommunisten mit ihren langen schlanken Fingern und wollen die schwer erwirtschafteten Vermögen der Pfeffersäcke umverteilen, damit der Langschläfer, der sich erst um 12.00 Uhr aus dem Bett wälzt, ebenfalls sein Auskommen hat.
Röde Gröt, Röde Gröt; nun sehe ich die aufrechten drei Kämpfer des SSW (Südschleswiger Wähler Verband o.ä.) mit einem Plakat, auf dem sie in Hamburg um mehr Pölserstände skandieren. Pölser sind doch die komisch roten Würstchen aus Dänemark.
Schweissgebadet wache ich an meinem Glühweinstand auf und sehe mich panisch um. Es war alle in Ordnung und nur ein böser Traum. Vor mir steht noch mein halbleeres nun kaltes Glas mit dem Kinderpunsch. Irgendeiner hatte mir wohl KO Tropfen hineingegeben.
Der Weihnachtsmarkt ist in Gassen aufgeteilt, wo man schon vorher sehen kann, was es dort zu kaufen gibt. Es gibt die Süssigkeitengasse, die Glühweingasse und andere Gassen mehr.
Da das Hamburger Parlament nur mittwochs tagt, sollte man es vermeiden, an diesem Tag den Markt zu besuchen. Siehe oben.
Dies ist bestimmt nur eine Simplicissimussiade und soll zu Schmunzeln einladen.[verkleinern]